Kirch­eh­ren­bach: Dis­kus­si­on zu Turn­hal­le und Hallenbad

Bür­ger­mei­ste­rin Geb­hardt: „Wir sind nicht in Niederwinzling“

Die CSU möch­te die alte Turn­hal­le mit dem im Unter­ge­schoss befind­li­chen Hal­len­bad am lieb­sten sanie­ren und nicht mehr abrei­ßen und durch einen Neu­bau einer Dop­pel­turn­hal­le ohne Hal­len­bad erset­zen, wie vom Gemein­de­rat schon 2016 beschlos­sen. Der Schul­ver­bands­rat will dass nicht und die Mit­glie­der des Bau­aus­schus­ses ein­heit­lich auch nicht.

Die alte Turnhalle mit Schwimmbad - Abreißen oder sanieren? Foto: Thomas Weichert

Die alte Turn­hal­le mit Schwimm­bad – Abrei­ßen oder sanie­ren? Foto: Tho­mas Weichert

Nach­dem Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt (SPD) von die­sem Beschluss des Bau­aus­schus­ses wäh­rend der Gemein­de­rats­sit­zung berich­te­te, ent­wickel­te sich eine kon­tro­ver­se Debat­te für das Für und Wie­der des CSU-Antrags auf Prü­fung der Alter­na­ti­ve zu Sanie­rung von Turn­hal­le und Hal­len­bad. Inten­siv sei im Aus­schuss über die Stel­lung­nah­me von Ver­wal­tungs­rat Cle­mens Denz­ler dis­ku­tiert wor­den. Fazit laut Geb­hardt: „Ein Hal­len­bad kön­nen wir uns nicht mehr lei­sten.“ Nach aktu­el­lem Stand wür­de der Betrieb des Hal­len­bads nach Denz­lers Rech­nung jähr­lich 325 000 Euro kosten. Bei einem Zweck­ver­band „Hal­len­bad“ wür­den umlie­gen­de Gemein­den nicht mit­ma­chen. Wei­lers­bach schickt sei­ne Grund­schü­ler zum Schwim­men nach Eber­mann­stadt und zahlt dafür jähr­lich 3000 Euro inklu­si­ve Bus­ko­sten. Ein Viel­fa­ches mehr müss­te die Nach­bar­ge­mein­de dafür bezah­len wenn sie ihre Kin­der künf­tig ins Hal­len­bad nach Kirch­eh­ren­bach schicken würde.

Hal­len­bad seit 2012 geschlossen

Die alte Schule - noch ist nicht entschieden ob sie auch abgerissen werden soll. Würde Turnhalle und Hallenbad saniert, bliebe sie wohl auch stehen.  Foto: Thomas Weichert

Die alte Schu­le – noch ist nicht ent­schie­den ob sie auch abge­ris­sen wer­den soll. Wür­de Turn­hal­le und Hal­len­bad saniert, blie­be sie wohl auch ste­hen. Foto: Tho­mas Weichert

„Von drei bis vier Schwimm­stun­den, die wir dann anbie­ten kön­nen, kön­nen wir es uns immer noch nicht lei­sten“, so die Rat­haus­chefin. 2012, als das Bad geschlos­sen wur­de und vor­her voll aus­ge­la­stet war, schrieb man schon ein jähr­li­ches Defi­zit von 150 000 Euro, erin­ner­te sie. Basti­an Holz­schuh (CSU) ver­wies dar­auf, das die Bäder in Forch­heim und Eber­mann­stadt voll aus­ge­la­stet sind. Es soll­ten daher mehr Nach­bar­ge­mein­den und die Ver­ei­ne ange­fragt wer­den ob Schwimm­stun­den­be­darf besteht. Denn die wür­den feh­len. Außer­dem koste der Unter­halt für die neue Turn­hal­le auch 200 000 Euro, so Holz­schuh. Johan­nes Schnit­zer­lein (CSU) war auch dafür, wei­te­re Gemein­den anzu­schrei­ben. Rai­ner Geb­hardt (SPD) beton­te, das nicht in jeder Schu­le Schwimm­un­ter­richt ange­bo­ten wer­de und das es eine Augen­wi­sche­rei sei, das man im Schwimm­un­ter­richt Schwim­men lernt. Dies ler­ne man in Schwimm­kur­sen. Außer­dem sei die Hal­le, die man jetzt habe, „so ein Zwi­schen­ding.“ „Die Gemein­de­kas­sen wer­den immer knap­per“, so sei­ne Frau Anja Geb­hardt. „Und die Unter­halts­ko­sten immer teu­rer“, so Lau­renz Kuh­mann (SPD). Außer­dem sei die Hei­zung der Schu­le nicht dafür aus­ge­legt, ein Hal­len­bad mit zu hei­zen. „War­um soll sich eine Kom­mu­ne mit 2300 Ein­woh­nern ein Hal­len­bad leisten?“

„Wir sind nicht Niederwinzling“

„Da passt die Ver­hält­nis­mä­ßig­keit nicht und wir sind auch nicht in Nie­der­winz­ling“, beton­te die Bür­ger­mei­ste­rin. Außer­dem sei man für den Neu­bau der Hal­le bereits im VgV Ver­fah­ren zur Ver­ga­be öffent­li­cher Auf­trä­ge. Des­halb kön­ne man nicht zeit­gleich ein Ver­fah­ren für eine Sanie­rung ansto­ßen. „Herr Denz­ler schätzt außer­dem, das ein Vari­an­ten­ver­gleich 200 000 Euro kostet“, so Anja Geb­hardt. Kuh­mann riet das VgV Ver­fah­ren durch­lau­fen zu las­sen, Schnit­zer­lein geht aktu­ell bei einem Neu­bau von 50 Pro­zent Preis­stei­ge­rung aus und sprach von zwei Mona­ten Ver­zug, die man jetzt schon habe und Johan­nes Pie­ger (CSU) beton­te, dass man bei einer Sanie­rung den Abbruch nicht ent­sor­gen müs­se, was Res­sour­cen spa­re. Kon­rad Gal­ster (FW) schätz­te das die Ent­sor­gung des Abbruch­ma­te­ri­als so viel kostet wie es Zuschuss für eine neue Hal­le gibt. Näm­lich 1,3 Mil­lio­nen Euro. „Ein Neu­bau geht ins ufer­lo­se“, stell­te schließ­lich Sieg­fried Ada­mi (SPD) fest, bevor die Rat­haus­chefin die Dis­kus­si­on been­de­te und dar­auf ver­wies, das der CSU-Antrag bei der näch­sten Sit­zung behan­delt wird.