Kei­ne Ver­pach­tung des Bam­ber­ger Schlacht­hofs an Großkunden

Der Auf­sichts­rat stell­te die Wei­chen für das wei­te­re Vorgehen

In einer zwei­ein­halb­stün­di­gen Sit­zung hat sich der Auf­sichts­rat vor kur­zem inten­siv mit der aktu­el­len Situa­ti­on bei der Schlacht­hof Bam­berg GmbH aus­ein­an­der­ge­setzt. „Am Ende hat sich, wie von mir ein­ge­for­dert, ein kla­res Mei­nungs­bild erge­ben, an dem sich sowohl die GmbH als auch die Ver­wal­tung der Stadt Bam­berg beim wei­te­ren Vor­ge­hen ori­en­tie­ren kön­nen“, erklärt Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der und Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Starke.

Zu Beginn der Sit­zung hat­ten Inte­rims-Geschäfts­füh­rer Juli­an Schulz und Wirt­schafts­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler einen Über­blick über die aktu­el­le Situa­ti­on gege­ben, die sich in der gesam­ten Bran­che als sehr schwie­rig dar­stel­le. Die grund­sätz­li­chen Pro­ble­me, mit denen der Schlacht­hof Bam­berg zu kämp­fen hat, sind viel­sei­tig: ver­än­der­tes Kon­sum­ver­hal­ten, afri­ka­ni­sche Schwein­pest, Coro­na-Pan­de­mie, Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges und Per­so­nal­ko­sten bei aus­blei­ben­den Schlach­tun­gen. „Das sind die wah­ren Grün­de für die Kri­se“, betont OB Star­ke. Zusätz­lich wir­ken sich nun auch die öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen um die Zukunft des Betriebs nega­tiv aus. So sei es zu einer höhe­ren Zahl an Kün­di­gun­gen in den ver­gan­ge­nen sechs Wochen gekommen.

Schulz und Gol­ler berich­te­ten auch von ersten Gesprä­chen mit den Groß­kun­den Tön­nies und Vion, die mit dem Ziel geführt wer­den, den Schlacht­hof lang­fri­stig mit einer „schwar­zen Null“ betrei­ben zu kön­nen. Hier bestehe grund­sätz­lich die Bereit­schaft, wei­ter­hin in Bam­berg schlach­ten zu las­sen und dafür bestehen­de Ver­ein­ba­run­gen anzu­pas­sen. Wei­te­ren Model­len, wie etwa eine Ver­pach­tung an Groß­kun­den, erteil­te der Auf­sichts­rat eine kla­re Absa­ge. „Es ist ganz klar: Wenn der Schlacht­hof wei­ter exi­stie­ren soll, bleibt er in städ­ti­scher Hand“, fasst OB Star­ke die Über­zeu­gung aller Auf­sichts­rä­te zusammen.

Fer­ner wur­de ein­stim­mig die Schlacht­hof-Geschäfts­füh­rung damit beauf­tragt, die Preis­ver­hand­lun­gen mit den bei­den Groß­kun­den in enger Abstim­mung mit der Stadt Bam­berg zu füh­ren. In die Ver­hand­lun­gen ist neu­er­dings auch die Bam­ber­ger Flei­scher-Innung ein­zu­bin­den, die von sich aus Inter­es­se an einem eige­nen Betrieb des Schlacht­hofs ange­mel­det hat. Sobald belast­ba­re Ver­hand­lungs­er­geb­nis­se vor­lie­gen, soll wie­der im Auf­sichts­rat und im Stadt­rat berich­tet werden.