Coburg: Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Gleichstellungsbeauftragten

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Landestagung Gleichstellungsbeauftragte Foto: Copyright Stadt Regensburg Stefan Effenhauser

Am 23. und 24. Juni 2022 tagte die Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Gleichstellungsbeauftragten zum Leitthema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in Regensburg. Die Sitzung wurde hybrid ausgerichtet, so dass sich etwa die Hälfte der rund fünfzig teilnehmenden Gleichstellungsbeauftragten im Sitzungssaal des Neuen Rathauses einfanden und die andere Hälfte digital zugeschaltet wurde.

Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales eröffnete die Tagung mit einem digitalen Grußwort. Ihre Botschaft dabei war deutlich: „Wir brauchen flexiblere Arbeitszeitmodelle, gendersensible Auswahlverfahren und wir wollen noch lauter über „Führen in Teilzeit“ nachdenken.“ Zudem dankte sie den Gleichstellungsbeauftragten für ihr unermüdliches Engagement mit dem sie die Gleichstellung im täglichen Leben mit Kompetenz und Selbstbewusstsein voranbringen. Die Ministerin bezog sich außerdem auf eine aktuelle Studie, die zeigt, dass sich auch Väter mehr Möglichkeiten der Teilzeitarbeit wünschen: „Die Väter sollen sich diesen Wunsch erfüllen können. Ich will, dass aus ihrem Wunsch Normalität wird. Und dafür brauchen wir einen Bewusstseinswandel in der Arbeitswelt, ein Umdenken im Kopf – über die Geschlechter und Generationen hinweg.“

Damit lieferte sie bereits das Stichwort für den ersten inhaltlichen Input der Tagung durch Evelyn Stoll von der Prognos AG, die den neuen Väterreport vorstellte. Dieser vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlichte Bericht zeichnet ein aktuelles Bild der Lebenslagen, Wünsche und Einstellungen von Vätern in Deutschland.

Nach einer Diskussion in verschiedenen Arbeitsgruppen wie in der eigenen Organisation die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden können, folgte ein Vortrag von Dr. Regula Stämpfli („Die Podcastin“), die über Defizite beim Thema Gleichstellung in digitalen und analogen Medien referierte.

Den Abschluss des ersten Sitzungstages bildete der Bericht der Sprecherinnen der LAG.

Am zweiten Sitzungstag erfolgten nach einer Einführung in die bayernweite LAG-Informations- und Austausch-Plattform für kommunale Gleichstellungsbeauftragte, mit dem Beitrag von Ariane Wißmeier-Unverricht der Bericht aus der Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales sowie im Anschluss der Bericht der Sprecherinnen der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragter.

„Ich freue mich, dass ich mich nach 2 Jahren Pandemie mit den Kolleginnen vor Ort persönlich austauschen, gemeinsam Ziele und Projekte in der Gleichstellungsarbeit erarbeiten und mich mit den bayerischen Kolleginnen vernetzen konnte“ betonte die städtische Gleichstellungsbeauftragte und eine der bayerischen Sprecherinnen, Susanne Müller.

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer brachte zum Ende der Tagung nochmal ihre Anerkennung für das vielfältige Engagement der bayerischen Gleichstellungsbeauftragten zum Ausdruck. Sie betonte insbesondere die Auswirkungen der Pandemie, die „der Digitalisierung einen enormen Vorschub gegeben hat, insbesondere auch in der Verwaltung. Hierbei würden zwar neue Herausforderungen, aber eben auch neue Chancen entstehen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass die Arbeit zu stark in den persönlichen Lebensbereich eindringt. Und sich somit die Belastung von Eltern, insbesondere Müttern weiter erhöht“. Um den Spagat zwischen flexibler Arbeitszeitgestaltung und dem Schutz der Privatsphäre zu schaffen, wird in der Stadtverwaltung Regensburg derzeit die Dienstvereinbarung für Homeoffice und mobiles Arbeiten überarbeitet.

Den Abschluss der Tagung bildete schließlich ein Bericht über die Arbeitsgruppe zur Novellierung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes.