Bam­berg: Mil­lio­nen-För­de­rung für Altes Rat­haus und ehe­ma­li­ge Prop­stei St. Getreu

Bamberg Altes Rathaus
1. Altes Rathaus von Bürgerspitalstiftung/Lara Müller oder Stadtarchiv Bamberg/Jürgen Schraudner
Bamberg St. Getreu - Jürgen Schraudner

St. Getreu von Stadt­ar­chiv Bamberg/​Jürgen Schraudner

Der Stadt Bam­berg wird groß­zü­gi­ge Unter­stüt­zung für prä­gnan­te Bau­pro­jek­te in Aus­sicht gestellt

Ein Sanie­rungs­pro­jekt, das mit knapp 90 Pro­zent geför­dert wird – davon kön­nen die mei­sten Städ­te nur träu­men. Die Stadt Bam­berg darf sich nun gleich bei drei Bau­vor­ha­ben über eine der­art gro­ße Unter­stüt­zung durch hohe Anschub­fi­nan­zie­run­gen des Bun­des, Lan­des­mit­tel sowie Mit­tel der Ober­fran­ken­stif­tung und der Baye­ri­schen Lan­des­stif­tung freu­en, näm­lich für die Sanie­rung des Alten Rat­hau­ses mit der Obe­ren Brücke, der Sanie­rung der Kir­che St. Getreu und der Frei­an­la­gen der Musikschule.

„Das sind groß­ar­ti­ge Neu­ig­kei­ten für unse­re Welt­erbe­stadt, denn sie erlau­ben es uns, mit einem mini­ma­len Auf­wand maxi­ma­le Ver­bes­se­run­gen zu erzie­len. Beim histo­ri­schen Brücken­rat­haus und der Obe­ren Brücke han­delt es sich um bedeu­ten­de Wahr­zei­chen unse­rer Stadt, die wir nun mit einem gerin­gen Eigen­an­teil in Stand set­zen kön­nen“, freut sich Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke im Anschluss an die Sit­zung des Finanz­se­nats am Diens­tag, bei der dem Stadt­rat die Durch­füh­rung der drei Bau­vor­ha­ben emp­foh­len wur­de. An bei­den Stand­or­ten wird mit Bau­ko­sten von jeweils rund 18 Mil­lio­nen Euro gerechnet.

„Die Stadt Bam­berg kann sich glück­lich schät­zen, ein so gut ver­netz­tes und tat­kräf­ti­ges För­der­ma­nage­ment zu haben, sonst wären der­ar­ti­ge Pro­jek­te aktu­ell nicht rea­li­sier­bar“, lobt OB Star­ke, der ins­be­son­de­re die vor­bild­li­chen Lei­stun­gen des Finanz­re­fe­ren­ten Bert­ram Felix her­vor­hebt. Einen wei­te­ren Dank schickt er an MdB Andre­as Schwarz, der alle drei Anschub­fi­nan­zie­run­gen des Bun­des ange­sto­ßen hat. „Mir liegt der Erhalt unse­rer ober­frän­ki­schen Orte und Land­schaft sehr am Her­zen. Sie machen das Leben in unse­rer Hei­mat erst lebens- und lie­bens­wert“, betont Schwarz. „Des­halb set­ze ich mich immer mit vol­ler Kraft für die Pro­jek­te in unse­rer Regi­on ein und freue mich, dass ich mei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Haus­halts­aus­schuss von der Not­wen­dig­keit die­ser För­de­run­gen über­zeu­gen konnte.“

Eigen­an­teil unter 13 Prozent

Im Fall des Alten Rat­hau­ses mit der Obe­ren Brücke wur­den Kosten von 17.550.000 Euro ver­an­schlagt. Dafür wur­den nun fol­gen­de För­der­mit­tel in Aus­sicht gestellt:
von der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur u. Medi­en: 8.775.000 Euro
von der Regie­rung von Ober­fran­ken – Städ­te­bau­för­de­rung: 3.102.000 €
von der Ober­fran­ken­stif­tung: 1.700.000 Euro
vom Frei­staat Bay­ern – Ent­schä­di­gungs­fonds Bay­ern: 1.500.00 Euro
von der Baye­ri­schen Lan­des­stif­tung: 197.500 Euro

Somit ver­blei­ben für die Stadt Bam­berg noch Kosten von 2.275.500 Euro, was einem Eigen­an­teil von unter 13 Pro­zent ent­spricht. Davon sind 775.500 Euro der kom­mu­na­le Anteil in der Städtebauförderung.

Bei der Sanie­rung des Rat­hau­ses, das 1321 erst­mals erwähnt und 1386 in die­ser Lage nach­ge­wie­sen wur­de, steht die Reno­vie­rung der Fas­sa­de im Vor­der­grund. Hier gilt es vor allem, die durch Feuch­tig­keit geschä­dig­ten Sand­stei­ne zu restau­rie­ren, die Male­rei­en auf der Ost- und West­sei­te zu unter­su­chen und in ihrer Gesamt­heit wie­der­her­zu­stel­len, die Fen­ster unter ener­ge­ti­schen Gesichts­punk­ten zu sanie­ren oder zu erset­zen und die Dächer sta­tisch zu ertüch­ti­gen. Aber auch inner­halb des Gebäu­des ist eini­ges zu tun: ein moder­nes Heiz­sy­stem und ins­ge­samt moder­ne Tech­nik für Beleuch­tung, Über­wa­chung etc. ein­bau­en, die Anzahl der Toi­let­ten für Besu­cher und Per­so­nal anzu­pas­sen und zu moder­ni­sie­ren, die hoch­wer­ti­gen Par­kett­bö­den und die Türen zu restau­rie­ren, die Put­ze und Anstri­che zu erneu­ern, eine zeit­ge­mä­ße Schließ­an­la­ge zu instal­lie­ren und die Aus­stel­lungs­räu­me zu moder­ni­sie­ren. Bereits ehe das Brücken­rat­haus in Angriff genom­men wird, soll die Obe­re Brücke erneu­ert wer­den. Hier liegt der Fokus auf der Restau­ra­ti­on beschä­dig­ter Sandsteine.

Meh­re­re För­der­töp­fe angezapft

Die ehe­ma­li­ge Prop­stei St. Getreu hat gleich zwei geför­der­te Pro­jek­te: die Sanie­rung der barocken, 370 Jah­re alten Kir­che und die Sanie­rung der Frei­an­la­gen der Musik­schu­le. Für die Kir­chen­sa­nie­rung wer­den die Kosten auf 15,8 Mil­lio­nen Euro geschätzt. Auch hier hat die Stadt Bam­berg und die St.-Getreu-Stiftung Bam­berg als Eigen­tü­me­rin meh­re­re För­der­töp­fe erfolg­reich ange­zapft, nämlich:
von der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medi­en: 7.900.000 Euro
von der Regie­rung von Ober­fran­ken – Städ­te­bau­för­de­rung: 1.920.000 Euro
von der Ober­fran­ken­stif­tung: 1.500.000 Euro
vom Frei­staat Bay­ern – Ent­schä­di­gungs­fonds-Bay­ern: 1.000.000 Euro

Somit ver­blei­ben bei der Stadt Bam­berg Inve­sti­tio­nen von 1.900.000 Euro und bei der St.-Getreu-Stiftung Bam­berg von 1.580.000 Euro. Bei der Kir­chen­sa­nie­rung St. Getreu sind meh­re­re Maß­nah­men erfor­der­lich: zum einen die drin­gend erfor­der­li­che sta­ti­sche Instand­set­zung und Siche­rung des Kir­chen­bau­werks mit Sta­bi­li­sie­rung der Grün­dung, Ertüch­ti­gung der Dach­kon­struk­ti­on, Sta­bi­li­sie­rung der Gewöl­be und Wän­de, zum ande­ren die Restau­rie­rung der Fas­sa­den mit Fen­stern und des gesam­ten Innen­rau­mes mit Decken­ge­mäl­den, Aus­stat­tung und Technik.

Nach­hal­ti­ge Gestaltung

Die Frei­an­la­gen St. Getreu rund um die städ­ti­sche Musik­schu­le sol­len denk­mal- und kli­ma­ge­recht neu gestal­tet wer­den. Hier wird mit Kosten von 2,5 Mil­lio­nen Euro gerech­net, die zum größ­ten Teil über Bun­des­för­der­mit­tel aus dem Pro­gramm „Anpas­sung urba­ner Räu­me an den Kli­ma­wan­del“ (2.025.000 Euro) abge­deckt wer­den kön­nen. Den Rest tei­len sich die Stadt Bam­berg (250.000 Euro als kom­mu­na­ler Eigen­an­teil von 10 Pro­zent) und die St.-Getreu-Stiftung Bam­berg als Eigen­tü­me­rin (225.000 Euro). Das Ziel der geplan­ten Maß­nah­men ist, den Umgriff nach­hal­tig neu zu gestal­ten und den histo­ri­schen Gar­ten bar­rie­re­frei und nutz­bar für Kon­zer­te auf­zu­wer­ten. Die Flä­chen sol­len auch für die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels gerü­stet sein.