Gar­ten­bau­ver­ei­ne tra­fen sich zur Jah­res­haupt­ver­samm­lung in Lichtenfels

Gartenbauvereine Jahreshauptversammlung Lichtenfels Juni 2022
Die neuen und bisherigen Vorsitzenden der Gartenbauvereine erhielten von 2. Vorsitzenden Maria Wiehle (ganz rechts) und Kreisfachberater Michael Stromer (ganz links) als Zeichen des Dankes einen Schmetterlingsflieder überreicht. Foto: Christoph Bäuerlein, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Lichtenfels

Kreis­ver­band Gar­ten­bau auf gutem Kurs

Gar­ten­bau­ver­ei­ne tra­fen sich zur Jah­res­haupt­ver­samm­lung / Krea­tiv in der Pan­de­mie: Neue Ideen und Ver­an­stal­tungs­for­ma­te / Unter­stüt­zung für Obst­ern­te und Saft­mo­bil gesucht 

Gartenbauvereine Jahreshauptversammlung Lichtenfels Juni 2022

Land­rat und 1. Vor­sit­zen­der Chri­sti­an Meiß­ner konn­te zur Jah­res­haupt­ver­samm­lung im Kasten­hof in Weis­main zahl­rei­che Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Gar­ten­bau­ver­ei­ne begrü­ßen. Foto: Chri­stoph Bäu­er­lein, Kreis­ver­band für Gar­ten­bau und Lan­des­pfle­ge Lichtenfels

Über eine rege Teil­nah­me der Gar­ten­bau­ver­ei­ne an der Jah­res­haupt­ver­samm­lung des Kreis­ver­ban­des für Gar­ten­bau und Lan­des­pfle­ge Lich­ten­fels freu­te sich Land­rat und 1. Vor­sit­zen­der Chri­sti­an Meiß­ner. „Unter den Lin­den“ des Kasten­ho­fes in Weis­main konn­te er über 100 Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter begrü­ßen. Bür­ger­mei­ster Micha­el Zapf hob in sei­nem Gruß­wort her­vor, dass der eige­ne Obst- und Gemü­se­bau wohl wie­der an Wich­tig­keit zuneh­men wer­den und die Gar­ten­bau­ver­ei­ne hier auf wert­vol­le Erfah­run­gen und Struk­tu­ren zurück­grei­fen könnten.

Frei­lich hat die Pan­de­mie auch im Pro­gramm des Kreis­ver­ban­des und der ört­li­chen Gar­ten­bau­ver­ei­ne sei­ne Spu­ren hin­ter­las­sen. Doch – so wur­de im Tätig­keits­be­richt deut­lich – führ­ten Kon­takt­be­schrän­kun­gen und Ver­an­stal­tungs­aus­fäl­le auch zu neu­en Ideen und neu­en Veranstaltungsformaten.

Akti­on „Land­schafts­bän­ke“

So wäre die Akti­on „Land­schafts­bän­ke“ wohl ohne Pan­de­mie gar nicht gestar­tet wor­den, mein­te Geschäfts­füh­rer und Kreis­fach­be­ra­ter Micha­el Stro­mer. Hin­ter­grund war hier näm­lich das gestie­ge­ne Bedürf­nis nach Nah­erho­lung. Mitt­ler­wei­le konn­ten an 33 beson­ders schö­nen Stel­len im Land­kreis sol­che Land­schafts­bän­ke auf­ge­stellt wer­den. Die Orga­ni­sa­ti­on und Vor­fi­nan­zie­rung lag beim Kreis­ver­band, die ört­li­chen Gar­ten­bau­ver­ei­ne und auch die Tou­ris­mus­re­gi­on Ober­main-Jura betei­lig­ten sich bei den Kosten. Die Gar­ten­bau­ver­ei­ne küm­mer­ten sich auch um das Auf­stel­len vor Ort.

Eine wei­te­re Coro­na-Son­der­ak­ti­on sei die Ver­tei­lung von Son­nen­blu­men an alle Mit­glieds­haus­hal­te gewe­sen, so der Kreis­fach­be­ra­ter Micha­el Stro­mer wei­ter bei sei­nen Aus­füh­run­gen. Aus vie­len Gär­ten grüß­ten dann im ver­gan­ge­nen Jahr meter­ho­he Son­nen­blu­men und waren so ein Sym­bol für Lebens­freu­de und die Viel­falt der Gärten.

Auch die Ange­bo­te des Kreis­ver­ban­des rund um das The­ma Obst wur­den sehr gut ange­nom­men. Die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Gar­ten­bau­ver­ei­ne sei ja untrenn­bar mit dem Obst­an­bau ver­bun­den, erläu­ter­te Micha­el Stro­mer. Durch den neu gestar­te­ten „Streu­obst­pakt Bay­ern“ wer­de das The­ma zwar der­zeit stark in den Vor­der­grund gerückt. Der Kreis­fach­be­ra­ter stell­te aber her­aus, dass gera­de im Kreis­ver­band Lich­ten­fels der Streu­obst­an­bau durch ein kreis­ei­ge­nes, unbü­ro­kra­ti­sches Pro­gramm für Streu­obst­bäu­me, durch die Apfel­märk­te oder auch durch das Saft­mo­bil des Kreis­ver­ban­des seit Jahr­zehn­ten geför­dert wird. Die Obst­baum­pfle­ge sei ohne­hin das Stecken­pferd der Gar­ten­bau­ver­ei­ne, so Stromer.

Die Sai­son 2021 war aus Sicht des Obster­tra­ges ein gutes Jahr und brach­te die Orts­kel­te­rei­en und das Saft­mo­bil zum Teil an die Kapa­zi­täts­gren­zen. Spit­zen­rei­ter beim Saft­pres­sen waren die Kel­te­rei­en von Rothwind und Burg­kunst­adt, bei­de mit ca. 19.000 Liter Saft.

„Blick über den Zaun“

Neue Wege ging man im ver­gan­ge­nen Jahr bei den Gar­ten­füh­run­gen, nach­dem abseh­bar war, dass grö­ße­re Ver­an­stal­tun­gen nicht mög­lich waren. Bei der Rei­he „Blick über den Zaun“ öff­ne­ten Pri­vat­gär­ten für einen über­schau­ba­ren Besu­cher­kreis ihre Gar­ten­tür. Die­ses For­mat wur­de so gut ange­nom­men, dass es auch heu­er und ver­mut­lich auch für die kom­men­den Jah­re bei­be­hal­ten wird. Aber auch ein „Tag der offe­nen Gar­ten­tür“ soll nach Mög­lich­keit wie­der ver­an­stal­tet werden.

Auf reges Inter­es­se stieß 2021 die Natur­gar­ten-Zer­ti­fi­zie­rung. Was die Betei­li­gungs­zah­len ange­he, lie­ge man hier ober­fran­ken­weit an der Spit­ze, berich­te­te Micha­el Stro­mer. Dabei gehe es nicht um Zah­len, son­dern dar­um, auf den Bei­trag viel­fäl­ti­ger, blü­hen­der und öko­lo­gisch bewirt­schaf­te­ter Gär­ten zum Natur­er­halt und zum Kli­ma­schutz in unse­ren Städ­ten und Dör­fern auf­merk­sam zu machen.

Neu­wah­len mit Aufbruchsstimmung

In den zurück­lie­gen­den Wochen wur­den in vie­len Orts­ver­ei­nen neue Vor­stän­de gewählt. Auf­grund der aus­ge­fal­le­nen Ver­samm­lun­gen in der Pan­de­mie-Zeit war hier ein regel­rech­ter Stau zu ver­zeich­nen. 1. Vor­sit­zen­der Meiß­ner wer­te­te es als sehr posi­tiv, dass die War­te­zeit oft­mals dazu geführt hat, dass sich die Vor­stän­de ver­jüngt haben und trotz vor­he­ri­ger Bestands­sor­gen neue Vor­sit­zen­de gefun­den wer­den konn­ten. In der Sum­me erge­be sich eine rich­ti­ge Aufbruchsstimmung.

Wegen ander­wei­ti­ger Ter­min­ver­pflich­tun­gen über­gab der Land­rat die tra­di­tio­nel­le Begrü­ßung der neu­en Vor­stän­de und die Ver­ab­schie­dung der alten Vor­stän­de in die Hän­de von 2. Vor­sit­zen­der Maria Wieh­le und Geschäfts­füh­rer Micha­el Stro­mer. Die gemein­schaft­li­che „Begrü­ßung“ sei auch ein Zei­chen dafür, dass die Gar­ten­bau­ver­ei­ne ein­ge­bun­den sind in ein gutes Netz­werk und gera­de auch der Kreis­ver­band und die Umwelt­sta­ti­on den Vor­stän­den mit Rat und Tat, so der Landrat.

Die Vor­stands­wech­sel gab es im Ein­zel­nen bei fol­gen­den Gartenbauvereinen:

Ver­ein; neue/​r Vorsitzende/​r; Vorgänger/​in

Schwab­thal; Hans Het­zel; Josef Hetzel
Unter­neu­ses; Robert Fritz; Kat­ja Schöpke
Main­roth; Ruth Mohr­and; Diet­mar Laude
Mod­schie­del; Moni­ka Kar­mann; Chri­sti­ne Kießling
Uet­zing-Ser­ken­dorf; Frank Ker­ner; Josef Gehringer
Ober-/Un­ter­wal­len­stadt; Eva Lieb; Irm­gard Zeis
Schöns­reuth; Fran­zis­ka Wolff; Elvi­ra Koch
Klo­ster­lang­heim; Simo­ne Rüt­ten; Hei­di Gieger
Fes­sels­dorf; Mar­co Popp; San­dra Stubner
Eggen­bach; Bea­te Sebald; Alex­an­dra Hümmer
Geuten­reuth; Ste­fan Han­ke; Julia Klemenz
Schön­brunn; Mar­ti­na Lind; Oli­ver Hofmann

Ehren­krug für Rudi Morgenroth

All­jähr­lich ver­leiht der Kreis­ver­band einen Ehren­krug an eine Per­son, die sich lang­jäh­rig für die Belan­ge der Gar­ten­bau­ver­ei­ne ein­ge­setzt hat. Bei Rudi Mor­gen­roth, seit Jahr­zehn­ten eine prä­gen­de Per­sön­lich­keit des Mistel­fel­der Gar­ten­bau­ver­eins, tref­fe dies unein­ge­schränkt zu, so Geschäfts­füh­rer Micha­el Stro­mer. Dar­über hin­aus sei er im Land­kreis ein gefrag­ter und sehr hilfs­be­rei­ter Mann. Eine sei­ner Lei­den­schaf­ten sei­en die Obst­bäu­me, wo er so man­chen Ver­ein oder Pri­vat­mann im Land­kreis hel­fen konn­te. Auf­grund einer eige­nen Ver­samm­lung war der Geehr­te bei der Ver­an­stal­tung nicht anwe­send und bekam den Krug samt Blu­men­strauß am näch­sten Tag überreicht.

Soli­de finan­zi­el­le Situation

Beim Kas­sen­be­richt konn­te Maria Püls in Ver­tre­tung von Kas­sier Josef Breun­lein eine soli­de Basis des Ver­ban­des ver­mel­den, die im lau­fen­den Geschäfts­jahr auch die Mög­lich­keit für Anschaf­fun­gen eröff­ne. Die Kas­sen­prü­fung ergab eine ein­wand­freie Kas­sen­füh­rung, so dass die Ver­samm­lung die Ent­la­stung erteilte.

Geschäfts­füh­rer Micha­el Stro­mer stell­te der Ver­samm­lung die Anschaf­fun­gen vor: Es wur­den ein gebrauch­ter Gerä­te­trä­ger sowie als Anbau­ge­rät eine Frä­se und ein Mes­ser­werk gekauft. Die­se kön­nen auch an die Ver­ei­ne ver­lie­hen wer­den. Dar­über hin­aus sei man noch auf der Suche nach einem pas­sen­den Anhän­ger. Die­ser sol­le vor allem bei der Ern­te auf der Ban­zer Obst­wie­se, die an einem Hang liegt, zum Ein­satz kom­men. Die Ban­zer Obst­wie­se wer­de heu­er erst­mals bei der Sam­mel-Bio-Zer­ti­fi­zie­rung der Öko-Modell­re­gi­on Ober­main-Jura angemeldet.

Kreis­ver­band sucht Verstärkung

Für die kon­ti­nu­ier­li­che Ern­te des Obstes auf der Ban­zer Wie­se sucht der Kreis­ver­band für die Zeit von Sep­tem­ber bis Anfang Novem­ber eine Unter­stüt­zung auf Stun­den­ba­sis. Inter­es­sier­te kön­nen sich ger­ne in der Geschäfts­stel­le des Kreis­ver­ban­des in der Umwelt­sta­ti­on Weis­main mel­den. Eben­so wird für den glei­chen Zeit­raum Ver­stär­kung für die Betreu­ung des Saft­mo­bils gesucht.

Der Jah­res­haupt­ver­samm­lung schloss sich ein Dan­ke­schön-Essen des Kreis­ver­ban­des für die Orts­vor­sit­zen­den an, sodass der Abend einen gemüt­li­chen Aus­klang fand.