Burg­wind­heim: Erz­bi­schof Schick warnt vor „Adi­po­si­tas der Her­zen und Seelen“

Symbolbild Religion

Pre­digt beim Hei­lig-Blut-Fest in Burgwindheim

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat vor einer „Adi­po­si­tas der Her­zen und See­len“ gewarnt. Die Coro­na-Pan­de­mie habe nicht nur kör­per­li­che Erkran­kun­gen aus­ge­löst, son­dern auch zu einer erschrecken­den Zunah­me von Depres­sio­nen, Neu­ro­sen, Angstzuständen
und Pho­bien geführt. „Für unser Leben ist es ent­schei­dend wich­tig, dass das Herz und die See­le in Wal­lung blei­ben und nicht an seelischer
Adi­po­si­tas erkran­ken“, sag­te Schick am Don­ners­tag beim Hei­lig-Blut-Fest in Burgwindheim.

Nur wenn die­se Vita­li­tät vor­han­den blei­be, kön­ne der Mensch gut leben und Freud und Leid, Hoff­nun­gen und Äng­ste, Erwar­tun­gen und Ängste
durch­ste­hen. Das Coro­na-Virus, der Krieg gegen die Ukrai­ne und die Kli­ma­kri­se führ­ten zu gro­ßen Auf­ga­ben und Her­aus­for­de­run­gen, die bei
vie­len Men­schen das Gefühl aus­lö­sten: „Wir schaf­fen es nicht, Kri­sen über­rol­len uns.“

Erz­bi­schof Schick beton­te: „Die­se Her­aus­for­de­run­gen kön­nen und müs­sen wir anneh­men, und wir kön­nen sie mit einem vita­len Her­zen und einer
vita­len See­le auch bewäl­ti­gen. Sie sind Not­wen­dig­keit auf dem Weg der Heils­ge­schich­te, die nicht im Cha­os und der Ver­nich­tung endet, sondern
im Reich Got­tes, im neu­en Him­mel und der neu­en Erde.“ Er füg­te hin­zu: „Das reli­giö­se Leben, die Got­tes­dien­ste, Wall­fahr­ten und Prozessionen
las­sen die Her­zen und die See­le, alle vita­len Kräf­te in uns wallen.“

Das Hei­lig-Blut-Fest wird in Burg­wind­heim am Don­ners­tag nach Fron­leich­nam gefei­ert. Es geht auf das Hosti­en­wun­der am Fron­leich­nams­fest des Jah­res 1465 zurück: Ohne erkenn­ba­ren Grund war die Hostie aus der Mon­stranz zu Boden gefal­len. Der Prie­ster war nicht im
Stan­de, die­se auf­zu­he­ben. Abt Bur­kard II. kam mit sei­nem Kon­vent nach einer Woche Fasten und Gebet zur fei­er­li­chen Erhe­bung. Bald danach
setz­te die Wall­fahrt ein, zwei Jah­re spä­ter wur­de die erste Kapel­le errichtet.