Kohl­stein pro­te­stiert gegen Funkmastbau

Zahlreiche Kohlsteiner waren zum Ortstermin gekommen um gegen den Funkmastbau zu protestieren. Foto: Thomas Weichert
Zahlreiche Kohlsteiner waren zum Ortstermin gekommen um gegen den Funkmastbau zu protestieren. Foto: Thomas Weichert

Klei­nes Dorf, gro­ßer Pro­test. Fast ganz Kohl­stein war auf den Bei­nen als die Mit­glie­der des Bau- und Umwelt­aus­schus­ses des Markt­ge­mein­de­rats vor ihrer Sit­zung am Diens­tag­abend nach Kohl­stein zur Orts­ein­sicht kamen. Die Kohl­stei­ner pro­te­stie­ren gegen einen geplan­ten 45 Meter hohen Funk­mast in Schleu­der­be­ton­bau­wei­se, der nur 180 Meter vom letz­ten Haus des Dor­fes ent­fernt auf einer pri­va­ten Wie­se errich­tet wer­den soll.

Wolfgang Endres übergibt die Unterschriftenliste an Bürgermeister Hanngörg Zimmermann. Rechts im Bild Maximilian Sebald der als Einziger für diesen Standort stimmte. Foto: Thomas Weichert

Wolf­gang End­res über­gibt die Unter­schrif­ten­li­ste an Bür­ger­mei­ster Hann­görg Zim­mer­mann. Rechts im Bild Maxi­mi­li­an Sebald der als Ein­zi­ger für die­sen Stand­ort stimm­te. Foto: Tho­mas Weichert

Der Spre­cher der Kohl­stei­ner Funk­turm-Initia­ti­ve, Wolf­gang End­res, freu­te sich das so Vie­le gekom­men waren die zum einen gene­rell gegen einen Funk­turm nahe Kohl­stein sind und vor allem an dem geplan­ten Stand­ort. An Bür­ger­mei­ster Hann­görg Zim­mer­mann (FW) über­gab End­res eine Liste mit 89 Unter­schrif­ten von Bür­gern die gegen den Funk­turm und gegen die­sen Stand­ort sind. „Wenn wir den Mast nicht abwen­den kön­nen sind wir zumin­dest gegen die­sen Stand­ort“, erklär­te End­res. Grün­de für die Ableh­nung des Funk­mast­baus sind für die Kohl­stei­ner, dass die­ser zu nahe am Orts­rand errich­tet wer­den soll, das Land­schafts­bild zer­stört und stört, die Bau­maß­nah­me im Natur­schutz­ge­biet liegt und eine Wert­min­de­rung der Immo­bi­li­en und Bau­plät­ze befürch­tet wird. Außer­dem bräuch­ten die Kohl­stei­ner kei­nen Sen­de­ma­sten der ledig­lich zum Lücken­schluss der Funk­ver­bin­dung für die Bun­des­stra­ße 470 im Tal die­nen soll, da es in Kohl­stein selbst einen guten Han­dy­emp­fang gäbe. Ein Kohl­stei­ner übte Kri­tik an Bür­ger­mei­ster Zim­mer­mann der bei der Bür­ger­ver­samm­lung gesagt haben soll, das nahe Kohl­stein kein Mast geplant sei. Dies bestä­tig­te Zim­mer­mann, aller­dings habe sich am Frei­tag­nach­mit­tag die Lage geän­dert als eine Anzei­ge und kurz vor­her ein Bau­an­trag zum Funk­mast­bau her­ein­kam. Eini­ge der Kohl­stei­ner ver­mu­te­ten auch, das die­sen Bau­an­trag der Grund­stücks­be­sit­zer, der selbst Kohl­stei­ner ist, gestellt habe. Dies sei aber nicht der Fall, der Bau­an­trag kam von einer Fir­ma, die Zim­mer­mann auf Nach­fra­ge unse­rer Zei­tung aus daten­schutz­recht­li­chen Grün­den eben­so wenig nen­nen woll­te als die spä­te­re Betrei­ber­fir­ma, sprich den Mobil­funk­an­bie­ter. Inzwi­schen, so Zim­mer­mann, sind elf Funk­mast­stand­or­te im Gebiet des Mark­tes Göß­wein­stein in Pla­nung oder schon ver­wirk­licht. Die Mit­glie­der des Markt­ge­mein­de­ra­tes könn­ten grund­sätz­lich nur die bau­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen klä­ren, beton­te Zim­mer­mann. Ein­fach wer­de die­se Ent­schei­dung nicht, es wird aber eine sach­li­che Ent­schei­dung des Gre­mi­ums sei, so der Rat­haus­chef noch vor Ort. Fort­ge­setzt wur­de die Bera­tung dann in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Kohl­stei­ner Bür­ger im Haus des Gastes. Mit fünf gegen eine Stim­me spra­chen sich die Räte schließ­lich gegen den geplan­ten Stand­ort wegen erheb­li­cher Beein­träch­ti­gung des Land­schafts­bil­des aus. Maxi­mi­li­an Sebald (JuF) stimm­te dafür, weil er dies nicht als aus­rei­chen­den Grund für die Ableh­nung die­ses pri­vi­le­gier­ten Bau­vor­ha­bens ansah. Das gemeind­li­che Ein­ver­neh­men für die­ses Bau­vor­ha­ben wur­de somit nicht erteilt. Nun ist das Land­rats­amt als Geneh­mi­gungs­be­hör­de am Zug um die Ange­le­gen­heit zu prü­fen. In letz­ter Kon­se­quenz könn­te das Land­rats­amt den Beschluss der Göß­wein­stei­ner Räte auf­he­ben und das gemeind­li­che Ein­ver­neh­men ersetzen.