Ambu­lan­te Ver­sor­gung im Land­kreis Forchheim

Seniorenplanung des Landratsamtes Forchheim
© Seniorenplanung des Landratsamtes Forchheim

Mit dem The­ma „ambu­lan­te Ver­sor­gung“ beschäf­tig­ten sich letz­te Woche etwa 20 Per­so­nen des Arbeits­netz­wer­kes Krei­s­se­nio­ren­ring Forchheim.

Ambu­lan­te Pfle­ge­dien­ste, Tages­pfle­gen und Bera­tungs­stel­len aus dem Land­kreis nah­men die Ein­la­dung der Koor­di­na­ti­on Frau Romy Eber­lein wahr und star­te­ten mit einem Bericht von Frau Ker­stin Hof­mann von der Fach­stel­le für Demenz und Pfle­ge Ober­fran­ken. Sie stell­te die seit gut einem Jahr bestehen­de Neue­rung der ehren­amt­lich täti­gen Ein­zel­per­so­nen nach § 82 Abs. 4 Satz 2 Nr. 1 AVSG, kurz „Ein­zel­hel­fer“, vor. Hier­durch könn­ten vor allem Per­so­nen, die bis­her pri­vat betreu­en, z.B. ande­re Men­schen aus der Nach­bar­schaft oder auch etwas wei­ter Ver­wand­te, in gewis­sen Rah­men durch Gel­der der Pfle­ge­kas­sen für den Auf­wand ent­schä­digt wer­den. Dies geschieht nur nach Regi­strie­rung und ggf. Absol­vie­rung einer Schu­lung bei genann­ter Fach­stel­le. Man müs­se hier­für ein Insti­tu­ti­ons­kenn­zei­chen anmel­den und für die eige­ne Ver­si­che­rung sor­gen. Wenn Per­so­nen Inter­es­se an einem Enga­ge­ment im brei­ten Bereich der ehren­amt­li­chen Unter­stüt­zung haben, kön­nen sie sich auch jeder­zeit an ambu­lan­te Dien­ste oder Tages­pfle­gen wen­den. Es wur­de von Teil­neh­men­den des Arbeits­krei­ses betont, dass dor­ti­ges (frei­wil­li­ges) Enga­ge­ment zusätz­lich durch regel­mä­ßi­ge Fort­bil­dun­gen und Super­vi­si­on beglei­tet werde.

Frau Sil­ke Her­bert, die Spre­che­rin des AK und Lei­tung des Pfle­ge­stütz­punk­tes, brach­te im Anschluss das The­ma ver­lo­ren gegan­ge­ner Pfle­ge­do­ku­men­ta­ti­ons­map­pen der ambu­lan­ten Dien­ste bei Ret­tungs­ein­sät­zen ein. „Jene Map­pen sind Eigen­tum der Dien­ste“, berich­te­te die Lei­tung eines ambu­lan­ten Dien­stes. „Den­noch kommt es immer wie­der vor, dass die­se von Ret­tungs­dien­sten mit­ge­nom­men wer­den und dann nicht wie­der auf­tau­chen. Selbst­ver­ständ­lich kann dies in der Auf­re­gung mal pas­sie­ren. Es ist aber sehr ärger­lich, da hier die gan­ze Doku­men­ta­ti­on ver­lo­ren geht.“ Frau Mati­as­ke, Gesund­heits­re­gi­onPlus, stellt die Not­fall­map­pen vor, wel­che 2017 in ihrem Arbeits­kreis ent­stan­den sind. Dort kön­nen Per­so­nen ihre Medi­ka­men­ten­plä­ne und wei­te­re wich­ti­ge Gesund­heits­do­ku­men­te in Kopie, wie Implan­tat- oder All­er­gie­pass, hin­ter­le­gen und bei einem ein­tre­ten­den Not­fall wäre alles bei­sam­men. Die Pfle­ge­dien­ste befür­wor­ten es, dass sich die Bür­ger und Bür­ge­rin­nen damit aus­stat­ten und dies eigen­stän­dig pfle­gen. So ent­stün­de auch eine Sen­si­bi­li­sie­rung mit den The­men, wie einer Pati­en­ten­ver­fü­gung und Vorsorgevollmacht.

Not­fall­map­pen sind kosten­frei bei haus­ärzt­li­chen Pra­xen und Apo­the­ken im Land­kreis Forch­heim erhält­lich. Eini­ge Ret­tungs­dien­ste, begon­nen beim ASB Grä­fen­berg, führ­ten Info­kar­ten ein. Dort ist ver­merkt, dass die Per­son ins Kran­ken­haus gebracht wur­de und, wenn schon bekannt, auch in wel­ches Haus sie ein­ge­lie­fert wird. Die Info­kar­ten wer­den in den Woh­nun­gen gelas­sen, um Ange­hö­ri­ge bzw. den Pfle­ge­dienst über den Grund der Abwe­sen­heit zu informieren.

Zudem wur­de von den Anwe­sen­den berich­tet, dass bis­her kei­ne pfle­ge­be­dürf­ti­gen geflüch­te­ten Per­so­nen aus der Ukrai­ne bei Ihnen bezüg­lich einer Ver­sor­gung ange­fragt hät­ten. Was geflüch­te­te Pfle­ge­kräf­te betrifft so sei eine zügi­ge Aner­ken­nungs­mög­lich­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se wün­schens­wert, sodass inter­es­sier­te Per­so­nen ohne zusätz­li­che Hür­den eine Berufs­tä­tig­keit begin­nen kön­nen. Eine natür­li­che Hür­de sei hier die Spra­che. „Wenn jemand die Spra­che gut beherrscht, ver­bes­sert dies die Ein­satz­mög­lich­kei­ten im ambu­lan­ten Bereich auch ohne Aus­bil­dung deut­lich. Per­so­nal an sich wird in der Pfle­ge bekann­ter­wei­se fast über­all gesucht“, so eine teil­neh­men­de Pfle­ge­kraft. „In sta­tio­nä­ren Berei­chen, bei wel­chen Kol­le­gen mit ver­schie­de­nen Sprach­kennt­nis­sen zeit­gleich und auf glei­chem Raum arbei­ten, könn­te der Ein­stieg auch frü­her mög­lich sein.“