Leu­ten­bach: Bür­ger mehr­heit­lich für Erhalt von Krä­mers­haus und Scheune

Leutenbach Erhalt Krämershaus Scheune 2022
Kürzlich besichtigte der Gemeinderat das Krämershaus. Text + Foto: Thomas Weichert

Bür­ger­ver­samm­lung zum Krä­mers­an­we­sen stieß auf gro­ße Resonanz

Nicht vor etwa drei Jah­ren, wie kürz­lich berich­tet, son­dern schon 2016, hat­te die Gemein­de Leu­ten­bach das so genann­te „Krä­mers­an­we­sen“ in der Dorf­stra­ße 16 gekauft. Dar­auf hat­te uns ein Leser hingewiesen.

Seit­dem ver­fällt das „Krä­mers­haus“ zuse­hends und soll­te, wenn es nach Bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Kraft (FW) geht, nun abge­ris­sen wer­den, um öffent­li­che Park­plät­ze und einen Dorf­platz zu schaffen.

Gegen die­sen Plan, mit dem auch Zuschüs­se aus Städ­te­bau­för­der­mit­teln bean­tragt wer­den soll­ten, hat­te sich wie berich­tet, zunächst der Gemein­de­rat aus­ge­spro­chen. Zuerst soll­te das Haus vom Gemein­de­rat besich­tigt wer­den, was bereits erfolgt ist, und dann soll­ten die Bür­ger dazu gehört wer­den. Die­se Bür­ger­ver­samm­lung spe­zi­ell zum Krä­mers­an­we­sen fand nun im Pfarr­heim statt und stieß mit 68 teil­neh­men­den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern auf gro­ße Resonanz.

Die Gemein­de­rä­te hat­ten im Vor­feld der Bür­ger­ver­samm­lung einen anony­men Brief erhal­ten, in dem der Brie­fe­schrei­ber mas­si­ve Kri­tik an Bür­ger­mei­ster Kraft äußert. Sei­ne Anony­mi­tät begrün­det der Absen­der des Schrei­bens mit „Abhän­gig­keit“. Das Schrei­ben liegt unse­rer Zei­tung vor. Wie Bür­ger­mei­ster Kraft berich­tet, wur­den wäh­rend der Bür­ger­ver­samm­lung zahl­rei­che Ideen ein­ge­bracht, wie man das Krä­mers­haus nach einer Sanie­rung nut­zen könn­te. Sie reich­ten von einem Treff­punkt für Jung und Alt bis hin zu einer Bäcke­rei­fi­lia­le mit Café oder einem regio­na­len Dorfladen.

Über die Grund­satz­fra­ge, ob die Gebäu­de auf dem Krä­mers­an­we­sen abge­ris­sen oder erhal­ten wer­den sol­len, ließ Kraft schließ­lich abstim­men. 34 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Bür­ger­ver­samm­lung waren für den Erhalt, 24 für den Abriss der Gebäu­de und elf hat­ten kei­ne Mei­nung dazu. Da die Emp­feh­lung der Bür­ger­schaft mehr­heit­lich für den Erhalt war, muss dar­über nun inner­halb der näch­sten drei Mona­te im Gemein­de­rat bera­ten wer­den. So sieht es die Gemein­de­ord­nung vor. Bis­her gibt es aller­dings noch kein Nut­zungs­kon­zept und die Kosten für eine Sanie­rung dürf­ten sich wegen des äußerst schlech­ten Zustands des Hau­ses im Mil­lio­nen­be­reich bewegen.

Zunächst hat­te das orts­bild­prä­gen­de Gebäu­de nebst Scheu­ne nach dem Tod des Inha­bers ein Pri­vat­mann gekauft, der es wie­der her­rich­ten woll­te. Kosten­punkt damals 79 000 Euro. Auch die Gemein­de hat­te sich da schon für einen Kauf inter­es­siert, dem Gemein­de­rat war es aber damals zu teu­er. In der Fol­ge türm­te sich dann der Unrat im Hof, sehr zum Ärger­nis der Leu­ten­ba­cher. Bis schließ­lich die Gemein­de das Krä­mers­an­we­sen 2016 dann doch erwarb und den gan­zen Müll ent­sorg­te. Seit­dem ist unklar, was dar­aus wer­den soll.