Pomologinnen in der Fränkischen Schweiz auf der Suche nach alten Kirschsorten
Aktuell hat die Kirschenernte im Landkreis begonnen. Einer der Höhepunkte im Obstjahr. Die Fränkische Schweiz ist weithin bekannt für Ihre leckeren Kirschen und ihre großen Anbaumengen. Moderne Sorten werden in Plantagen angebaut.
Früher wurde der Obstanbau nur auf Hochstämmen betrieben. Andere Formen des Anbaus waren noch nicht bekannt. Wenn frau/man alte und ausgefallene Kirschsorten sucht, dann sind die großen alten Kirschbäume interessant. Bäume, die bereits 80 Jahresringe zählen oder noch älter sind.
Im Juni und Juli 2022 werden sich zwei erfahrene Kirschpomologinnen Frau Dr. Braun-Lüllemann und Frau Carina Pfeffer im Landkreis aufhalten um möglichst viele alte Kirschsorten aufzuspüren. Zur Sortenidentifizierung ist eine gute Ausprägung der Sortenmerkmale wichtig. Hierzu gehört eine optimale Auswahl der Fruchtproben, die Größe der Früchte, die Länge des Stiels, die Fruchtfärbung, die Form der Kirsche, das Relief der Bauchnaht, das Fruchtfleisch, der Geschmack und die Reifezeit. Eine große Bedeutung kommt auch den Fruchtsteinen zu. Eine sorgfältige Dokumentation von Größe, Ansicht von vorne, von der Seite und die Ausprägung von Mittelkamm und Bauchwulst sind wichtig. Ergänzend sind Kentnisse über den Baum, seine Wuchseigenschaften, Gesundheit, die Belaubung, Veredelungsstelle, veränderte Rindenstruktur und Blütezeitpunkt zur Bestimmung von Vorteil. Bei dieser Arbeit werden die alten Sorten fotografisch festgehalten und wissenschaftlich beschrieben. Dies dient als Grundlage für eine Wieder-Vermehrung und den Erhalt der alten Sorten. Die Pomologinnen arbeiten im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Forchheim und können sich selbstverständlich ausweisen.
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