Kirch­eh­ren­bach: Das ISEK ist fertig

Aus dem ehemaligen Firmengebäude neben dem Kindergarten soll ein Mehrgenerationenhaus werden / Foto: Thomas Weichert
Aus dem ehemaligen Firmengebäude neben dem Kindergarten soll ein Mehrgenerationenhaus werden / Foto: Thomas Weichert

„Das ISEK ist schon ziem­lich weit fort­ge­schrit­ten.“ Dies sag­te Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt (SPD) als sie zur Gemein­de­rats­sit­zung Geo­gra­fin und Stadt­pla­ne­rin Clau­dia Roschlau vom Inge­nieur­bü­ro Baur­Con­sult begrü­ßen konn­te, die das von ihr zusam­men mit Behör­den und Bür­gern erar­bei­te­te inte­grier­te Hand­lungs­kon­zept für Kirch­eh­ren­bach vor­stell­te. 2019 hat­te der Gemein­de­rat den Grund­satz­be­schluss für die Auf­stel­lung eines inte­grier­ten städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zepts (ISEK) gefasst.

Seit­dem gab es trotz Coro­na einen regen Aus­tausch auch unter Ein­be­zie­hung der Bür­ger­schaft, eine Bür­ger­werk­statt und eine Klau­sur­ta­gung des Gemein­de­rats zum The­ma. Nun ging es um den Beschluss zur öffent­li­chen Aus­le­gung des Hand­lungs­kon­zepts bei dem die Bür­ger noch ein­mal die Mög­lich­keit haben, Ein­fluss zu neh­men, wei­te­re Ideen oder Ände­rungs­wün­sche ein­zu­brin­gen. Einer Bil­li­gung des nun vor­lie­gen­den Ent­wurfs stimm­te der Rat ein­stim­mig zu. Ledig­lich Lau­renz Kuh­mann (SPD) woll­te ergänzt wis­sen, dass es der Wunsch der Gemein­de ist, die Bank­fi­lia­len im Ort zu erhal­ten. Als ein­deu­ti­ges Zei­chen an die loka­len Kre­dit­in­sti­tu­te. Das nun vor­lie­gen­de Ent­wick­lungs­kon­zept für Kirch­eh­ren­bach umfasst 87 Sei­ten und ist in 13 Hand­lungs­fel­der unter­teilt. Hand­lungs­schwer­punk­te sind die The­men „Kli­ma, Ener­gie und Umwelt“, „Gewer­be und Hand­werk“, „Nah­ver­sor­gung, Tou­ris­mus und Gastro­no­mie“, „Woh­nen“, sozia­le Daseins­vor­sor­ge wie „Auf­ent­halt und Kom­mu­ni­ka­ti­on, Sport, Frei­zeit und Kul­tur“ sowie das The­ma Mobi­li­tät, Fuß- und Rad­we­ge sowie der ÖPNV.

Kurz­fri­stig, das heißt in den näch­sten zwei Jah­ren, umge­setzt wer­den soll, die Erfas­sung und akti­ve Ver­mark­tung von Leer­stän­den, Bau­lücken und Bau­plät­zen durch ein mit ande­rem Kom­mu­nen ver­netz­tes Flä­chen- und Leer­stands­ma­nage­ment. Ziel ist auch die Schaf­fung von neu­en Wohn­for­men (Stich­wort Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­woh­nen), oder Tiny Hou­ses. Mit­tel- bis lang­fri­stig ver­än­dern soll sich der Orts­kern. Umge­stal­tet wer­den soll unter ande­rem der Dorf­platz vor der Kir­che als Auf­ent­halts­ort mit Sitz­ge­le­gen­heit und Ein­grü­nung sowie einem Infopoint.

Die Ufer­ge­stal­tung des Ehren­bachs ist genau­so ver­bes­se­rungs­wür­dig wie die vier Brun­nen die gestal­te­risch auf­ge­wer­tet wer­den sol­len oder die Flä­che am Sport­heim. Öffent­li­che Flä­chen und Gebäu­de, wie das Rat­haus, sol­len bar­rie­re­frei wer­den, geschaf­fen wer­den sol­len inner­ört­li­che Auf­ent­halts- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te. Die Siche­rung des Schul­stand­or­tes ist wich­tig, die Schaf­fung von Gemein­be­darfs­flä­chen am Kin­der­gar­ten mit einer Begeg­nungs­stät­te für alle Gene­ra­tio­nen, gemein­de­über­grei­fend in der Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft. Die Umge­stal­tung der Gemein­de­bü­che­rei als Begeg­nungs- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ort steht auf der Agen­da der auch die Kul­tur för­dern soll und wich­tig auch der Aus­bau einer zeit­ge­nös­si­schen medi­zi­ni­schen Versorgung.

Im Kon­zept auch ent­hal­ten Vor­schlä­ge zur Siche­rung der Ver­eins­kul­tur sowie der Erhalt von Sport- und Frei­zeit­ein­rich­tun­gen und als sehr wich­tig bezeich­ne­te die Pla­ne­rin die Initi­ie­rung eines Jugend­treffs mit einem kom­mu­na­lem Jugend­pfle­ger. Stand­or­te dafür könn­ten die künf­ti­ge Begeg­nungs­stät­te am Kin­der­gar­ten oder im Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­quar­tier an der Schu­le sein. Wich­tig ist dabei kei­nen kom­plett fer­tig ein­ge­rich­te­ten Raum für die Jugend anzu­bie­ten, son­dern die Jugend­li­chen bei der Gestal­tung mit ein­zu­be­zie­hen. Ein­la­den­der gestal­tet wer­den sol­len auch die Orts­ein­gangs­be­rei­che und so genann­te „Co-Working Spaces“, sol­len in kom­mu­na­len Gebäu­den ein­ge­rich­tet wer­den. Die­se Grün­der­zen­tren sol­len vor allem Orts­an­säs­si­gen die Mög­lich­keit bie­ten, gün­stig eine Exi­stenz zu gründen.