Fron­leich­nam in Bam­berg: Tra­di­tio­nel­le Pro­zes­si­on fei­ert 200. Jubi­lä­um und geht auf das Jahr 1390 zurück

Fronleichnamsürozession in Bamberg. Foto: Erzbistum Bamberg/Bernhard Kümmelmann
Fronleichnamsürozession in Bamberg. Foto: Erzbistum Bamberg/Bernhard Kümmelmann

Fron­leich­nam: Ter­min­hin­weis für Don­ners­tag, 16. Juni 2022

Bam­berg – Die tra­di­ti­ons­rei­che Bam­ber­ger Fron­leich­nams­pro­zes­si­on fei­ert in die­sem Jahr 200. Jubi­lä­um. Sie wur­de 1822 in ihrer heu­ti­gen Form durch das neu ein­ge­führ­te Metro­po­li­tan­ka­pi­tel fest­ge­legt. „Die Zahl der Frem­den, wel­che aus Nah und Fern zu der erha­be­nen Fei­er her­bei­ge­strömt waren, wird auf Tau­sen­de geschätzt“, berich­tet das Bam­ber­ger Tag­blatt schon 1858.

Das Fron­leich­nams­fest 2022 wird am Don­ners­tag, 16. Juni, nach zwei Jah­ren pan­de­mie­be­ding­ter Pau­se, mit einem fei­er­li­chen Pon­ti­fi­kal­amt auf dem Dom­platz und der gro­ßen Pro­zes­si­on zu den Sta­ti­ons­al­tä­ren durch die Alt­stadt began­gen. Die Eucha­ri­stie­fei­er auf dem Dom­platz zum „Hoch­fest des Lei­bes und Blu­tes Chri­sti“ beginnt um 8 Uhr. Das Fest bezieht sich auf den in der Hostie, der Mon­stranz, gegen­wär­ti­gen Chri­stus. Erz­bi­schof Lud­wig Schick zele­briert das Pon­ti­fi­kal­amt zusam­men mit den Mit­glie­dern des Dom­ka­pi­tels und den Pfar­rern der Stadt. Nach dem Schluss­ge­bet beginnt die Pro­zes­si­on, die mit dem Eucha­ri­sti­schen Segen auch wie­der auf dem Dom­platz endet.

Tra­di­tio­nell rei­hen sich in den Zug zahl­rei­che ver­schie­de­ne Grup­pen und Orga­ni­sa­tio­nen ein: die Pfar­rei­en mit ihren Geist­li­chen und den Mini­stran­ten, die Rit­ter­or­den, die Ordens­frau­en, Mit­glie­der der Räte und Gre­mi­en, die Hono­ra­tio­ren aus Stadt und Land Bam­berg sowie die Bru­der­schaf­ten, Innun­gen und Ver­ei­ne, die das Erbe der Zünf­te pfle­gen, dar­un­ter die tra­di­ti­ons­rei­chen Bam­ber­ger Gärt­ner und vie­le mehr.

Die Ein­füh­rung der Pro­zes­si­on in Bam­berg geht auf Bischof Lam­precht von Brunn zurück, der im Jahr 1390 ein Fest zur Ehre des Lei­bes Chri­sti mit Pro­zes­si­on unter Teil­nah­me des Kle­rus des Domes und der Stifts­kir­chen anord­ne­te. Dabei wur­de das Aller­hei­lig­ste mit­ge­tra­gen – jedoch nur durch den Dom in die Alte Hof­hal­tung (den Bischofs­itz) und zurück. Sta­tio­nen auf dem Weg sind erst ab dem 16. Jahr­hun­dert über­lie­fert, dane­ben fan­den Umgän­ge an den Pfarr­kir­chen Unse­re Lie­be Frau und St. Mar­tin statt, wo auch Bür­ger und Stadt­rat zur Teil­nah­me verpflichtet
wur­den. Aus die­sen drei Pro­zes­sio­nen ent­wickel­te sich letzt­lich in der Barock­zeit die gro­ße Fron­leich­nams­pro­zes­si­on, zu der ein
hand­schrift­li­ches Zere­mo­nien­buch aus dem Jahr 1730 vor­liegt. Die Säku­la­ri­sa­ti­on 1802 zer­schlug nicht nur kirch­li­chen Besitz, sondern
auch Tra­di­tio­nen. Ein Umgang mit Figu­ren, Bil­dern und Mon­stranz war unter­sagt. Erst nach der Neu­ord­nung der Bis­tü­mer und Wie­der­ein­füh­rung der Bischö­fe und Kapi­tel 1817 konn­te das Fron­leich­nams­fest wie­der auf­le­ben. Das Dom­ka­pi­tel führ­te 1822 die gro­ße, vom Dom aus­ge­hen­de Pro­zes­si­on mit ihrem lit­ur­gi­schen Ablauf und den teil­neh­men­den Grup­pen ein. Bis heu­te prägt die Fron­leich­nams­pro­zes­si­on die Bischofs­stadt Bam­berg und ist Teil ihres reli­giö­sen und kul­tu­rel­len Erbes.

Der Pro­zes­si­ons­weg

Erste Sta­ti­on: Dom­platz – Resi­denz­stra­ße – Eli­sa­be­then­stra­ße – Unte­re Sand­stra­ße – Markusbrücke.

Zwei­te Sta­ti­on: Mar­kus­stra­ße – Mar­kus­platz – Kapu­zi­ner­stra­ße – Holz­markt – Heu­markt – Fleischstraße.

Drit­te Sta­ti­on: Rat­haus Max­platz – Grü­ner Markt – Obe­re Brücke – Karolinenstraße.

Vier­te Sta­ti­on und Abschluss: Domplatz.

Ein Begleit­heft mit Lie­der und Gebe­ten wird von den Ord­nern ver­teilt. Um 8.30 Uhr beginnt auf dem Max­platz der Familiengottesdienst.

Pro­zes­si­ons­auf­stel­lung

Pro­zes­si­ons­kreuz, Mini­stran­ten, Dom­fah­ne, Pfar­rei­en der Stadt mit Mini­stran­ten, Fah­nen und Emble­men, Pfarr­ge­mein­de­rä­te, Kir­chen­ver­wal­tun­gen und die Fami­li­en. Sta­tue des Hei­li­gen Seba­sti­an, Bru­der­schaf­ten, Innun­gen und Ver­ei­ne (mit ihren Sta­tu­en, Stä­ben und Fah­nen), Frauenverbände,