Frau­en­uni­on Bezirks­ver­band Ober­fran­ken besuch­te Kun­reuth – The­ma „RUND UM´S HEI­MI­SCHE OBST“

Im Bild: v.l. Obstbauer Georg Beutner, CSU-Ortsvorsitzender Edwin Rank, Julia Pfeufer von der Fraununion Forchheim, Tanja Herbert-Nebe (FU Kreisvorsitzende), CSU-MdB Silke Launert (FU-Bezirksorsitzende) und Landrat Hermann Ulm (CSU) vor Kirschbäumen. Foto: Thomas Weichert
Im Bild: v.l. Obstbauer Georg Beutner, CSU-Ortsvorsitzender Edwin Rank, Julia Pfeufer von der Fraununion Forchheim, Tanja Herbert-Nebe (FU Kreisvorsitzende), CSU-MdB Silke Launert (FU-Bezirksorsitzende) und Landrat Hermann Ulm (CSU) vor Kirschbäumen. Foto: Thomas Weichert

FÜR EINE VOR­STANDS­SIT­ZUNG DES BEZIRKS­VER­BANDS OBER­FRAN­KEN WAR DIE FRAU­EN UNI­ON (FU) ZU GAST IM SPORT­HEIM DER DJK WEIN­GARTS. ALS RAH­MEN­PRO­GRAMM DER VER­AN­STAL­TUNG FAND AUF INITIA­TI­VE DES CSU ORTS­VER­BANDS WEIN­GARTS IN DEM KUN­REU­THER ORTS­TEIL VOR­HER EIN NACH­MIT­TAG „RUND UM´S HEI­MI­SCHE OBST“ STATT, DER UNTER DEM MOT­TO „OBST­AN­BAU UND DIREKT­VER­MARK­TUNG IN DER REGI­ON“ STAND.

Dazu besuch­ten die Uni­ons-Frau­en zunächst den „Fee­sen­hof“ von Obst­bau­er Georg Beut­ner. Dort duf­ten sie zunächst den selbst her­ge­stell­ten Apfel­sekt „Char­le­ma­gner“ pro­bie­ren und beka­men dann, beglei­tet von Land­rat Her­mann Ulm (CSU), vor Ort auch einen Ein­druck von
einer moder­nen Obst­plan­ta­ge. Beut­ner, der den Obst­an­bau seit nun­mehr zehn Jah­ren im Voll­erwerb betreibt, bewirt­schaf­tet rund um „Mai­gisch“,
so wie Wein­garts im Volks­mund heißt. eine Flä­che von zir­ka zehn Hekt­ar inten­siv mit Kirsch- und Apfel­bäu­men. Beut­ner nutz­te die Gelegenheit
und mach­te die CSU-Frau­en rund um Frau­en­uni­on-Bezirks­vor­sit­zen­de MdB Sil­ke Lau­nert und Kreis­vor­sit­zen­de Tan­ja Her­bert-Nebe auf die Pro­ble­me im Obst­an­bau aufmerksam.

KLI­MA­WAN­DEL WIRKT SICH AUF OBST­AN­BAU IN DER FRÄN­KI­SCHEN SCHWEIZ AUS

Der für alle spür­ba­ren Kli­ma­wan­del wir­ke sich auch auf den hei­mi­schen Obst­an­bau aus. Trocken­heit, Hit­ze­pe­ri­oden mit ver­früh­ter Aus­trieb der
Vege­ta­ti­on, dann Frost­schä­den sowie Unwet­ter mit Hagel beein­flus­sen immer mehr die Ern­te­er­trä­ge. Wich­tig­ste Auf­ga­be für die Obst­bau­ern sei
daher die Siche­rung der Pro­duk­ti­on durch Frost- und Hagel­schutz­maß­nah­men sowie aus­rei­chen­de Bewäs­se­rung. Die Unter­stüt­zun­gen und För­de­run­gen sei­tens der Poli­tik sei­en für ihn abso­lut nicht aus­rei­chend. In der Frän­ki­schen Schweiz sei bei­spiels­wei­se die wirk­sam­ste Metho­de Frost­schutz ohne Was­ser zu betrei­ben eine Wind­ma­schi­ne, die aber nicht geför­dert wird.

ENOR­MER PREIS­DRUCK IM LEBENSMITTELHANDEL

Aktu­ell sei zudem der Preis­druck beim Lebens­mit­tel­han­del für regio­na­le Obst­bau­ern durch Import­wa­re aus der Tür­kei und Mol­da­wi­en extrem hoch.
Denn das The­ma Min­dest­lohn, der ab dem 1. Okto­ber die­sen Jah­res in Deutsch­land bei 12 Euro Stun­den­lohn liegt, sei für ihn als Produzenten
ein Pro­blem, denn für sei­ne Kon­kur­ren­ten aus dem euro­päi­schen Aus­land gel­ten mit Stun­den­löh­nen um die drei Euro ande­re Lohn­ober­gren­zen. Auch dass am 30. Juni 2022 die Zulas­sung für die Hälf­te aller Pflan­zen­schutz­mit­tel aus­läuft, sei für den inten­si­ven Obst­an­bau ein
wei­te­res Hin­der­nis und sank­tio­nie­re dadurch nur aus­län­di­sche Erzeuger.

DIE GENUSS­BOT­SCHAF­TE­RIN

Im Anschluss mach­ten die CSU-Damen dann noch Halt beim Ter­ras­sen­ca­fé und Bren­ne­rei „Geist­reich“ der stell­ver­tre­ten­den CSU-Ortsvorsitzenden
von Michae­la Engel­hardt. Dort betreibt die Genuss­bot­schaf­te­rin der Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken einen eige­nen Hof­la­den, wo sie ihre selbs
ther­ge­stell­te fruch­ti­ge Brot­auf­stri­che und Chut­neys sowie Schnäp­se und Likö­re ver­kauft, die dann für die Uni­ons­frau­en zur Verköstigung
bereit­ge­stellt waren. Engel­hardt betreibt den Obst­an­bau im Neben­er­werb und ver­kauft ihre, mit viel per­sön­li­chen Enga­ge­ment und Herzblut
her­ge­stell­te Erzeug­nis­se auch auf den Märk­ten der Region.

BÜRO­KRA­TIE­MON­STER

Als Vor­sit­zen­de von „Ein­kau­fen auf dem Bau­ern­hof“, einem Zusam­men­schluss von Direkt­ver­mark­tern aus ganz Deutsch­land, die auf
Ihren Höfen eige­ne Pro­duk­te ver­kau­fen, weiß sie genau, wel­che büro­kra­ti­sche Hin­der­nis­se den regio­na­len Pro­du­zen­ten von der EU und der
Poli­tik in den Weg gelegt wer­den. So sei zum Bei­spiel auf den Glä­sern die exak­te Aus­zeich­nung und Eti­ket­tie­rung mit genau­er prozentualer
Inhalts­an­ga­be vor­ge­schrie­ben. Auch sei das Ver­packungs­ge­setz für klei­ne Ver­mark­ter ein Hin­der­nis, denn es wur­de ja eigent­lich für die Industrie
erlas­sen und betrifft nun auch klei­ne länd­li­che Betrie­be wir ihren. Berührt und beein­druckt von den Pro­ble­men, unter denen die regionalen
Obst­bau­ern lei­den, mach­ten sich die CSU-Frau­en dann wie­der auf den Heim­weg, wobei sie zahl­rei­che Taschen voll mit regio­na­len Erzeugnissen
aus Wein­garts mitnahmen.

Text: Tho­mas Weichert