„Typisch Fich­tel­ge­bir­ge“: inter­ak­ti­ve Aus­stel­lung im Foy­er des Bay­reu­ther Landratsamts

Ausstellungseröffnung mit Franz Tauber (1. Bürgermeister von Mehlmeisel), Günter Pöllmann (Kreisrat), Landrat Florian Wiedemann, Dr. Sabine Zehentmeier-Lang (Leiterin des Fichtelgebirgsmuseums), Sabine Habla (Kreisrätin), Altlandrat Dr. Klaus-Günter Dietel, Birgit Weber (LAG- Managerin Bayreuther Land e.V.), Stephan Unglaub (Kreisrat).
Ausstellungseröffnung mit Franz Tauber (1. Bürgermeister von Mehlmeisel), Günter Pöllmann (Kreisrat), Landrat Florian Wiedemann, Dr. Sabine Zehentmeier-Lang (Leiterin des Fichtelgebirgsmuseums), Sabine Habla (Kreisrätin), Altlandrat Dr. Klaus-Günter Dietel, Birgit Weber (LAG- Managerin Bayreuther Land e.V.), Stephan Unglaub (Kreisrat).

Was ist Heimat?
Was ver­bin­de ich mit Heimat?
Was macht Hei­mat aus?
Was ist in mei­ner Hei­mat typisch und gibt es sonst nir­gend­wo anders?
Wodurch iden­ti­fi­zie­re ich mich mit einer Regi­on, so dass ich sie als Hei­mat wahrnehme?

All die­sen Fra­gen spürt die inter­ak­ti­ve Aus­stel­lung „Typisch Fich­tel­ge­bir­ge“ nach, die der­zeit im Foy­er des Land­rats­amts Bay­reuth zu sehen ist. Die Aus­stel­lung fasst die wich­tig­sten Ergeb­nis­se des LEA­DER-Pro­jekts „Regio­ident Fich­tel­ge­bir­ge“ zusam­men. Im Rah­men die­ses LEA­DER-Pro­jekts hat­ten sich in den Jah­ren von 2017 bis 2019 mehr als 1.300 Per­so­nen aus ver­schie­de­nen Land­krei­sen und Städ­ten im Fich­tel­ge­bir­ge ana­log und digi­tal, bei Befra­gun­gen, in Work­shops und Arbeits­krei­sen, beteiligt.

In die­sem gemein­sa­men Pro­jekt der Loka­len Akti­ons­grup­pen Bay­reu­ther Land e.V., Fich­tel­ge­bir­ge-Inno­va­tiv e.V. und Initi­Ak­tiv­kreis Tir­schen­reuth e.V. unter der Regie des Fich­tel­ge­birgs­mu­se­ums in Wun­sie­del ging es pri­mär dar­um, den Dia­log über die eige­ne regio­na­le Iden­ti­tät zu bele­ben sowie mate­ri­el­le und imma­te­ri­el­le kul­tu­rel­le Iden­ti­täts­an­ker sicht­bar zu machen. Erstellt wur­de die Aus­stel­lung vom Fich­tel­ge­birgs­mu­se­um in Wunsiedel.

„Beson­ders span­nend war es, als Muse­um mit den Men­schen direkt im Aus­tausch zu sein“, beschreibt Dr. Sabi­ne Zehen­t­mei­er-Lang, Lei­te­rin der Fich­tel­ge­birgs­mu­se­en die kon­struk­ti­ve Pro­jekt­ar­beit. Mehr zu die­sem Pro­jekt gibt es im Inter­net unter https://​regio​ident​.de/.

Das Fich­tel­ge­bir­ge erstreckt sich in Hufen­ei­sen­form über die Land­krei­se Hof, Wun­sie­del, Bay­reuth und Tir­schen­reuth. Es ver­bin­det in einer facet­ten­rei­chen Grenz­re­gi­on Ober­fran­ken und Ober­pfalz – und dies spie­gelt die Aus­stel­lung wider.

So bunt und leben­dig das Regio­ident-Pro­jekt umge­setzt wur­de, so ist auch die­se Aus­stel­lung mit ihren zahl­rei­chen inter­ak­ti­ven Ele­men­ten, die zum Mit­ma­chen ein­la­den, gestaltet:

Die Besu­cher kön­nen unter ande­rem ein Fich­tel­ge­birgs-Puz­zle zusam­men­set­zen, sich am Fich­tel­ge­birgs-Quiz (online unter dem Link https://​fich​tel​ge​birgs​quiz​.de/) oder am Dia­lekt-Memo­ry ver­su­chen. Das ist aber nicht so ganz ein­fach, denn zwi­schen Fran­ken und Ober­pfalz hat sich eine ganz eige­ne Mund­art ausgeprägt.

Und, da Ver­bun­den­heit ja bekannt­lich auch durch Geschmack und beson­de­re Gerich­te ent­steht, sind auch die kuli­na­ri­schen Spe­zia­li­tä­ten der Regi­on ein wich­ti­ges Thema.

Es wird deut­lich, dass „Hei­mat“ auch Gefühl beinhal­tet, ein sehr emo­tio­nal besetz­ter Begriff ist.

Die Aus­stel­lung möch­te Kin­der und Fami­li­en anspre­chen und ins­be­son­de­re auch den Dia­log för­dern, die Gene­ra­tio­nen mit­ein­an­der ins Gespräch brin­gen – über Kul­tur, Brauch­tum und Dia­lekt, spe­zi­ell in der Regi­on Fichtelgebirge.

Und die Aus­stel­lung gibt einen Über­blick dar­über, wodurch Iden­ti­fi­ka­ti­on mit einer Regi­on erfolgt. Daher kann und soll die Aus­stel­lung aber auch für ande­re Regio­nen Anre­gung sein, den Fokus auf die­se The­men zu richten.

Die Ver­bun­den­heit der Men­schen mit ihrer Hei­mat, der Regi­on, in der sie leben, das heißt von Fami­li­en mit Kin­dern, jun­gen und älte­ren Men­schen, über Gene­ra­tio­nen hin­weg ist für jede Regi­on von zen­tra­ler Bedeu­tung. Für eine kon­struk­ti­ve Regio­nal­ent­wick­lung ist dies eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung. Denn jedem liegt die Hei­mat, mit der eine emo­tio­na­le Ver­bin­dung besteht, deut­lich mehr am Her­zen als eine Regi­on, mit der man sich nicht ver­bun­den fühlt. Und das wie­der­um ist ein ent­schei­den­der Motor für sinn­vol­le Weiterentwicklung.

Das För­der­pro­jekt LEA­DER über das Fich­tel­ge­bir­ge hat 202.273 Euro geko­stet. 70 Pro­zent För­de­rung gab es ins­ge­samt aus Mit­teln des baye­ri­schen Land­wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­ums und aus Mit­teln der Euro­päi­schen Uni­on für die Ent­wick­lung des länd­li­chen Raums. An die­sem Pro­jekt waren die Land­krei­se Bay­reuth, Wun­sie­del und Tir­schen­reuth beteiligt.

„Ich freue mich sehr, die­se Aus­stel­lung nun bei uns für eini­ge Wochen, bis zum 1. Juli, hier im Foy­er des Land­rats­amts Bay­reuth zei­gen zu kön­nen – und hof­fe, dass sie auch noch an zahl­rei­chen wei­te­ren Orten zu sehen sein wird und vie­le Men­schen dazu ani­miert, sich mit ihrer Hei­mat und dem, was sie aus­macht, aus­ein­an­der zu set­zen und damit Wert­schät­zung und Zukunfts­po­ten­ti­al für ihre Regi­on zu ent­wickeln“, so Land­rat Flo­ri­an Wie­demann anläss­lich der Aus­stel­lungs­er­öff­nung am Mittwochabend.