Fuß­ball: Tho­mas Klei­ne ist neu­er Trai­ner der Spiel­ver­ei­ni­gung Bayreuth

Thomas Kleine neuer Trainer SpVgg Bayreuth 2022
Thomas Kleine (hier mit Kapitänsbinde im Trikot von Greuther Fürth) ist neuer Trainer der SpVgg Bayreuth. Foto: Andi Bär

Tho­mas Klei­ne wird Nach­fol­ger von Timo Rost

Die Spat­zen pfif­fen nicht viel von den Dächern, jetzt ist es offi­zi­ell: Der Nach­fol­ger von Timo Rost auf der Trai­ner­bank steht fest. Dabei han­delt es sich um einen alt­be­kann­ten Namen, der aller­dings durch­aus als klei­ne Über­ra­schung gese­hen wer­den darf.

Tho­mas Klei­ne heißt der neue Mann auf der Alt­städ­ter Kom­man­do­brücke. Der 44-Jäh­ri­ge war zuletzt fünf Jah­re als Co-Trai­ner bei For­tu­na Düs­sel­dorf aktiv, ist in hie­si­gen Gefil­den als lang­jäh­ri­ger Spie­ler, Co-Trai­ner und Trai­ner bei der SpVgg Greu­ther Fürth bekannt. Aus die­ser Zeit resul­tie­ren auch vie­le Bekannt­schaf­ten mit unse­rem Ver­ein und vie­len Spie­lern. Erst­mals schlug der gebür­ti­ge Wer­mels­kir­che­ner sei­ne Zel­te 2003 beim Klee­blatt auf. Vier Jah­re lang kick­te er für die Grün-Wei­ßen, ehe er nach einem halb­jäh­ri­gen Gast­spiel bei Han­no­ver 96 zu Borus­sia Mön­chen­glad­bach wech­sel­te. Nach zwei­ein­halb Jah­ren bei den Foh­len ver­schlug es ihn 2010 zurück in frän­ki­sche Gefil­de und zum Kleeblatt.

Gemein­sa­me Ver­gan­gen­heit mit vie­len Altstädtern

Dort kick­te er noch vier Jah­re in der Bun­des­li­ga­mann­schaft, ehe er als Füh­rungs­spie­ler an der Sei­te des jun­gen Juli­an Kol­beck die zwei­te Mann­schaft anführ­te. Erst auf dem Feld, dann als Co-Trai­ner und schluss­end­lich als haupt­amt­lich ver­ant­wort­li­cher Coach. 2016 beor­der­te ihn Ste­fan Ruthen­beck als Assi­stenz­trai­ner zur ersten Mann­schaft. In den Jah­ren bis zu sei­nem Wech­sel in Rich­tung Düs­sel­dor­fer For­tu­na kreuz­ten sich Klei­nes Wege mit eini­gen bei uns akti­ven Kickern. Johan­nes Gol­la, Ste­fan Made­rer, Bene­dikt Kirsch und unser ehe­ma­li­ger Kicker Alex­an­der Pil­ler stan­den Sei­te an Sei­te mit ihm und spä­ter unter ihm auf dem Feld. Als Trai­ner führ­te er schließ­lich unse­re frü­he­ren Spie­ler Alex­an­der Skow­ro­nek, Mer­gim Baj­ra­mi und Bri­an Gal­lo an, Tim Dan­hof stieß aus der Jugend ins U‑23-Team und mit Dani­el Stei­nin­ger hat­te unser neu­er Trai­ner einen wei­te­ren Alt­städ­ter Akteur unter sich. Am Ran­de notiert: Stei­nin­ger gab einst sein Zweit­li­ga­de­büt unter Ruthen­beck und Klei­ne: Aus­ge­rech­net bei For­tu­na Düs­sel­dorf, in den letz­ten fünf Jah­ren des­sen Arbeitgeber.

„Er war maß­geb­lich am Auf­stieg beteiligt!“

In Düs­sel­dorf genoss der baum­lan­ge frü­he­re Mann­decker, ein­mal auch in der deut­schen Natio­nal­mann­schaft aktiv, höch­ste Wert­schät­zung. Mit Fried­helm Fun­kel als Chef­trai­ner und an der Sei­te von For­tu­na-Kult­kicker Axel Bel­ling­hau­sen als wei­te­rem Co-Trai­ner gelang Klei­ne in sei­ner ersten Sai­son der Auf­stieg in die Bun­des­li­ga. Fun­kel adel­te sei­nen Assi­sten­ten Jah­re spä­ter mit den Wor­ten: „Ich habe mit kaum einem bes­se­ren und erfah­re­ne­ren Co-Trai­ner gear­bei­tet als mit Tho­mas. Er hat­te gro­ßen Anteil am Auf­stieg!“ Die­se Wor­te wähl­te die Trai­ne­riko­ne nach dem Raus­wurf Klei­nes – der arbei­te­te spä­ter noch an der Sei­te von Uwe Rös­ler und am Ende an der von Chri­sti­an Preu­ßer. Über die Neu­ig­kei­ten bei unse­rer Alt­stadt infor­miert, zeig­te sich Fun­kel, 1979 mit Bay­er Uer­din­gen in den Rele­ga­ti­ons­spie­len um den Bun­des­li­ga­auf­stieg aktiv, ange­tan. „Das ist eine rich­tig gute Ent­schei­dung der SpVgg“, sagt er, „Thom­my ist ein abso­lut pro­fes­sio­nel­ler Mann, der einen guten Touch für Spie­ler hat und das not­wen­di­ge Know-how sowie­so.“ Und auch per­sön­lich freut sich Fun­kel. „Für ihn abso­lut. Die 3. Liga ist eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für euch und ihn. Ich traue es ihm aber abso­lut zu.“ Und noch etwas freut ihn: „Jetzt wer­de ich euch wie­der inten­si­ver beob­ach­ten.“ Den ein oder ande­ren Besuch von Alt­städ­ter Spie­len im Ruhr­pott inklu­si­ve – mit dem MSV Duis­burg, Rot-Weiss Essen und Vik­to­ria Köln sind gleich drei Teams vor Fun­kels Haus­tü­re beheimatet.

„Ich habe gro­ße Vorfreude“

Tho­mas Klei­ne selbst freut sich auf die Rück­kehr. Erstens auf die in den Fuß­ball, zwei­tens auf die in sei­ne frän­ki­sche Wahl­hei­mat. Er, der in sei­nen jun­gen Jah­ren aus­ge­bil­det wur­de bei Bay­er Lever­ku­sen und zu dem begei­stern­den Fuß­ball zei­gen­den, legen­dä­ren Ensem­ble gehör­te, das 2002 in der Mei­ster­schaft, dem Pokal und der Cham­pi­ons­le­ague Vize­mei­ster wur­de, sagt: „Ich habe gro­ße Vor­freu­de, freue mich rich­tig auf Bay­reuth!“ In den Gesprä­chen stell­ten bei­de Sei­ten schnell fest, dass die Wel­len­län­ge passt. „Das war rich­tig gut“, so Klei­ne, der aus sei­nen ver­gan­ge­nen Zei­ten in Fran­ken nicht nur eini­ge Spie­ler, son­dern auch unse­re Alt­stadt ken­nen­ler­nen durf­te. „So etwas ist ein­fach hilf­reich“, sagt er, der sei­ne Zel­te in Bay­reuth auf­schla­gen wird. „Ich mag es ein­fach, da zu woh­nen, wo man arbei­tet.“ Wenn man sich mit ihm unter­hält, fällt noch ein wei­te­rer Name: Udo Gans. Unser Tor­wart­trai­ner gehör­te einst zu sei­ner Staff in Fürth. „Wir hat­ten eine rich­tig gute Zeit in Fürth und sind seit­her auch gut befreun­det“, erin­nert er sich zurück.

Der Vor­gän­ger wird zum Nachfolger

Am Ran­de notiert: Mit Tho­mas Klei­ne wird einer Timo Rosts Nach­fol­ger, der einst in Fürth qua­si sein Vor­gän­ger war. Das Klee­blatt ver­pflich­te­te damals als Nach­fol­ger des in die zwei­te Liga auf­stei­gen­den Klei­ne drei Spiel­ta­ge vor Sai­son­ende Chri­sti­an Ben­ben­nek, um den Abstieg zu ver­hin­dern. Der heu­te bei unse­rem noch mög­li­chen nächst­jäh­ri­gen Geg­ner BFC Dyna­mo Ber­lin (das Hin­spiel gegen den VfB Olden­burg ver­lor der BFC mit 0:2) täti­ge Trai­ner bestritt aller­dings nur drei Par­tien in Fürth, ehe er nach drei sieg­lo­sen Par­tien gehen muss­te – unter ande­rem beim FV Iller­tis­sen mit Alex­an­der Nol­len­ber­ger und beim 1. FC Nürn­berg II, für den Ivan Kne­ze­vic und der Münch­ber­ger Maxi­mi­li­an Krauß zum 2:1‑Sieg tra­fen. Das kurio­se damals: Schon vor sei­nem Enga­ge­ment als Für­ther Feu­er­wehr­mann stand fest, dass Ben­ben­nek in der Sai­son dar­auf den TSV Havel­se über­nimmt. Für ihn über­nahm schließ­lich Timo Rost des klei­ne Klee­blatt vor der Abstiegs­re­le­ga­ti­on. Und leg­te mit der gewon­ne­nen Rele­ga­ti­on in zwei Spie­len gegen Vik­to­ria Aschaf­fen­burg die Basis für eine erfolg­reich bestrit­te­ne Sai­son und den Klas­sen­er­halt (ab).