Forchheim: Fraktionsübergreifender Antrag fordert Stadthallenneubau und überarbeitete Ziele bei der Kolpinghaussanierung

Antrag von Freie Wähler, Junge Bürger und SPD Forchheim

Die Forchheimer Stadtratsfraktionen der Freien Wähler, der Jungen Bürger und der SPD haben jetzt einen Antrag an den Oberbürgermeister der Stadt Forchheim gestellt. Inhalt ist die gewünschte Errichtung eines Stadthallenneubaus und die Überarbeitung der Kolpinghaussanierungsziele. Der Antrag im Wortlaut:

Fraktionsübergreifender Antrag zur Errichtung eines Stadthallenneubaus und der Überarbeitung der Kolpinghaussanierungsziele

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die unterzeichnenden Fraktionen beantragen, dass a) die Verwaltung dem Stadtrat mögliche Standorte und Konzepte für den Neubau einer Stadthalle mit/ohne Mehrfachnutzen (reine Veranstaltungshalle bzw. Mehrzweckhalle, die auch Indoor-Sport ermöglicht) vorstellt. Idealerweise ist dieser Bau eingebettet in eine Freifläche für Open-AirNutzung, bietet ausreichende Parkierungsflächen und befindet sich in der Nähe von ZOB/Bahnhof (ÖPNV-Anschluss) sowie Autobahn.

Zielführend ist aus unserer Sicht die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus Verwaltung und Stadtrat, die sich der Thematik nachhaltig und kontinuierlich annimmt.

b) das Konzept für die Kolpinghaussanierung dahingehend geändert wird, das Kolpinghaus zu einem Veranstaltungsort zu machen, bei dem nach Durchführung aller zur Gebäudesicherheit erforderlichen Sanierungsmaßnahmen die bisherige Raumaufteilung weiter besteht und nur sinnvolle Ergänzungen bzw. Eingriffe wie z.B. zur Herstellung der Barrierefreiheit oder für die Ertüchtigung der technischen Ausstattung (Beleuchtung/Akustik) vorgenommen werden. Hierzu ist unter Einbeziehung der abrufbaren bzw. in Aussicht gestellten Fördermittel eine belastbare Kostenschätzung vorzulegen.

Auch hier könnte die unter a) von uns angeregte Arbeitsgruppe involviert werden, Synergieeffekte bzgl. der Abstimmung der Nutzungskonzepte beider Gebäude sind dann ebenso zu erwarten wie eine zügigere Umsetzung.

c) der Stadthallenneubau und die beschriebene Kolpinghaussanierung bis Ende Jahr 2026 realisiert werden. Soweit es im Hinblick auf den vorgegebenen Zeitkorridor und den Planungsumfang erforderlich ist, befürworten wir ausdrücklich die Einbindung externer Planungsbüros/Architekten!

d) die für den sukzessiven Planungs- und Umsetzungsverlauf erforderlichen Haushaltsmittel sind, sobald validierbar, im Haushaltsplan vorzusehen.

Begründung: Das „Aus“ des Umbaus der Soccerhalle zu einer Versammlungsstätte zeigt, wie schwierig dieses Unterfangen im Bestandsgebäude ist. Nutzungseinschränkungen, wie z.B. begrenzte Betriebszeiten und knifflige Lösungen wie z.B. Parkplatznachweis wären zu akzeptieren. Viele Kompromisse zwischen Wunsch und Realisierbarkeit müssten eingegangen werden.

Beim Neubau einer Stadthalle mit Mehrfachnutzung kann man von Vornherein die Auflagen bei der Konzeption berücksichtigen und elegante, zeitgemäße und bedarfsgerechte Lösungen anbieten.

Für das Oberzentrum Forchheim wäre eine Stadthalle mit folgenden Nutzungsmöglichkeiten wünschenswert:

a) Konzerte (E-Musik, Orchester)

b) Theater, Ballett und Kabarett

c) Tanzveranstaltungen

d) Vorträge und Tagungen

e) Messen und Ausstellungen

f) Betriebsversammlungen

g) Städtische und überregionale Feierlichkeiten

h) Vereinsveranstaltungen

i) Familienfeiern

j) Leitstelle und Kräftesammelstelle für den Katastrophenschutz

Aus diesen Nutzungswünschen ergeben sich folgende Raumanforderungen:

a) Kapazität eines großen Saals: Bestuhlung/ Tische mit Tanzfläche ca. 500 Personen Stuhlreihen mind. 850 Personen Stehplätze mind. 1000 Personen

b) teilbare Räume für Tagungen, Workshops, Versammlungen, Ausstellungen und Messen

c) gute Akustik für Konzert/Theater

d) Ausfahrbare Tribüne

e) Mindeststandard an Bühnentechnik wie Beleuchtungsbrücke sowie Beschallungstechnik für darstellende Künste, einfache Bühnenversorgung

f) Bewirtungsmöglichkeiten für Caterer bzw. Gastronomie

g) Räume für Künstler Das Gebäude sollte neben der Barrierefreiheit natürlich auch energie- und betriebskostensparend sein. Die Freifläche um das Gebäude sollte zudem weitere Nutzungsformen (z.B. Besucherparkplätze, Märkte und Ausstellungen, Zirkus, Open-Air-Konzerte und ggf. auch P&R, während des Annafestes) erlauben.

Durch den Neubau einer Stadthalle könnten die am 22.02.2022 im Stadtrat formulierten Ziele für den Realisierungswettbewerb der Kolpinghaussanierung (Beschluss 2022/045) so vereinfacht werden, dass das bisherige Raumkonzept weitestgehend erhalten bleibt und die Sanierung und Nutzbarmachung schneller erfolgen können.

Ein Stadthallenneubau und eine Sanierung des Kolpinghauses innerhalb von 4 Jahren wäre realistisch und ein Zeithorizont, der für die Kulturszene in Forchheim akzeptabel wäre und ihr Perspektive geben würde.

Als erster Deckungsvorschlag könnte hier die HH-Stelle der „Interimsveranstaltungshalle“ herangezogen werden. HH-Stelle 28141.0961000.2021.02 mit ursprünglich 2,1 Mio. Euro.

Forchheim, den 27. Mai 2022 Gez.

Hümmer (FW-Fraktionssprecher ) Büttner (SPD-Fraktionssprecher) Blümlein (JB-Fraktionssprecher)