Leu­ten­ba­cher Krä­mers­haus in schlech­ten Zustand – Abrei­ßen oder sanieren ?

Die Ratsmitglieder vor dem Krämershaus das von außen noch sanierungsfähig aussieht. Foto: Thomas Weichert
Die Ratsmitglieder vor dem Krämershaus das von außen noch sanierungsfähig aussieht. Foto: Thomas Weichert

Die Einen wol­len es abrei­ßen, die Ande­ren sanie­ren. Die Rede ist vom so genann­ten „Krä­mers­haus“ in der Leu­ten­ba­cher Orts­mit­te. Vor rund drei Jah­ren hat­te die Gemein­de Leu­ten­bach das Krä­mers­an­we­sen erwor­ben weil sich damals zahl­rei­che Bür­ger dar­über beschwer­ten das es zur „Müll­hal­de“ gewor­den ist. Bis heu­te ist aller­dings noch nicht klar, was aus dem Krä­mers­haus und dem gro­ßen Sta­del wer­den soll. Oder eben nicht.

Des­halb war nun erst ein­mal ein Besich­ti­gungs­ter­min des Gemein­de­rats anbe­raumt damit sich die Gemein­de­rä­te ein Bild über den Zustand des ein­sti­gen Kolo­ni­al­wa­ren­la­dens, den einst Johann Rump­ler in dem Haus Dorf­stra­ße 16 eröff­net hat­te, zu machen. Von außen sieht das im Volks­mund genann­te „Krä­mers­haus“ durch­aus noch sanie­rungs­fä­hig aus. Die­ser Ein­druck ändert sich jedoch schnell sobald man durch die seit­li­che Ein­gangs­tür den Flur betritt. Dem Betrach­ter bie­tet sich gera­de­zu ein Bild der Ver­wü­stung. Die Holz­trep­pe ins erste Ober­ge­schoss ist kaputt, das Gelän­der fehlt teil­wei­se, in den Räu­men fällt der Putz von den Wän­den falls er über­haupt noch vor­han­den ist und im Dach­bo­den ist das Bild nicht viel bes­ser. Hier hat sich sogar der Kamin ver­scho­ben. Im ein­sti­gen Kuh­stall, der direkt an das Wohn­haus ange­baut ist, bie­tet sich eben­falls ein erschrecken­des Bild. Kurz­um: Außer den Außen­mau­ern blie­be bei einer Gebäu­de­sa­nie­rung kaum mehr etwas stehen.

Bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Kraft (FW) hat­te des­halb wäh­rend der vor­letz­ten Gemein­de­rats­sit­zung vor­ge­schla­gen, die Gebäu­de auf dem Grund­stück kom­plett abzu­rei­ßen und aus dem dann frei gewor­de­nen Platz eine Art Dorf­platz mit Park­plät­zen zu machen. „Park­plät­ze wür­den in der Orts­mit­te ohne­hin feh­len“, so Kraft damals. Dazu soll­te ein Archi­tekt beauf­tragt wer­den der eine Plan­skiz­ze anfer­tigt mit Hil­fe die­ser bei der Regie­rung von Ober­fran­ken Zuschuss­mit­tel aus dem Städ­te­bau­för­de­rungs­pro­gramm des Frei­staats Bay­ern für einen Dorf- und Park­platz bean­tragt wer­den soll­ten. Nach einer kon­tro­ver­sen Dis­kus­si­on lehn­te der Gemein­de­rat Krafts Vor­schlag alles abzu­rei­ßen damals ab. Die Räte woll­ten sich zunächst ein Bild zum Zustand des Gebäu­des machen. Außer­dem soll­ten die Bür­ger in die Dis­kus­si­on zur Zukunft des Krä­mer­an­we­sens mit ein­be­zo­gen wer­den. Denn es gab einst schon Über­le­gun­gen einen Dorf­la­den in dem Haus zu inte­grie­ren. Oder ein Café mit Bäcke­rei. Als Alter­na­ti­ve für das Raiff­ei­sen­ge­bäu­de brach­te Mat­thi­as Reu­bel, der als Bür­ger bei der rol­len­den Gemein­de­rats­sit­zung dabei war, das alte Krä­mers­haus dann wäh­rend des ersten Leu­ten­ba­cher Dorf­ge­sprächs als Alter­na­tiv­vor­schlag für einen Regio­nal­la­den ins Spiel. „Denn das The­ma Nah­ver­sor­gung wird wegen dem Kli­ma­wan­del aktu­el­ler und attrak­ti­ver denn je“, so Reu­bel. Was Kraft nicht will, eine Kon­kur­renz zu den noch bestehen­den Wirts­häu­sern und den Ver­ei­nen schaf­fen. „Saniert man das Gebäu­de, dann muss man auch eine Nut­zung dafür haben“, so Kraft. Die­se sieht der Rat­haus­chef aktu­ell nicht. Am Mitt­woch, dem 8. Juni soll nun eine Bür­ger­ver­samm­lung zum The­ma „Krä­mers­an­we­sen“ im Leu­ten­ba­cher Pfarr­heim statt­fin­den. Beginn ist um 19 Uhr.