Klei­ner Gast­pa­ti­ent aus Afgha­ni­stan in der Scheß­lit­zer Jura­kli­nik behandelt

Von links: Christina Döppmann, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Junge aus Afghanistan, Chefarzt Dr. med. Matthias Biedermann.. Foto: Krankenhausgesellschaft Scheßlitz

Klei­ner Gast­pa­ti­ent aus Afgha­ni­stan in der Jura­kli­nik behandelt

Nach zwei­jäh­ri­ger Pau­se konn­te wie­der ein Kind aus dem Kri­sen­ge­biet Afgha­ni­stan in der Jura­kli­nik behan­delt wer­den. Seit nun­mehr 15 Jah­ren unter­stützt die Jura­kli­nik Scheß­litz das Frie­dens­dorf Inter­na­tio­nal bei der unent­gelt­li­chen Behand­lung von Kin­dern aus Kriegs- und Krisengebieten.

Vor cir­ca einem Jahr zog sich der klei­ne Jun­ge aus Afgha­ni­stan eine Kno­chen­ent­zün­dung am rech­ten Schlüs­sel­bein zu. Die Ursa­che ist unklar. Als der 8‑Jährige Ende März in Deutsch­land ankam, hat­ten MRSA-Bak­te­ri­en das Schlüs­sel­bein völ­lig zer­stört. In der Jura­kli­nik konn­te Dr. Mat­thi­as Bie­der­mann, Chef­arzt der Ortho­pä­die und Unfall­chir­ur­gie die Erkran­kung des Jun­gens nach ein­ge­hen­der Unter­su­chung mit zwei zeit­lich ver­setz­ten Ope­ra­tio­nen zum Abhei­len brin­gen. Dabei wur­de in der ersten Ope­ra­ti­on die sehr lan­ge offe­ne Wun­de inten­siv gesäu­bert und ein Zement­platz­hal­ter ein­ge­bracht. Nach­dem der Infekt nach eini­gen Wochen kom­plett aus­ge­heilt war konn­te mit einer zwei­ten Ope­ra­ti­on der Zement­platz­hal­ter ent­fernt wer­den und mit Kno­chen­trans­plan­ta­ti­ons­ma­te­ri­al auf­ge­füllt werden.

Wenn alles gut zusam­men wächst, und so sieht es der­zeit aus, kann sich so wie­der ein Schlüs­sel­bein bilden.

Neben dem Kran­ken­haus­per­so­nal küm­mer­ten sich ehren­amt­li­che Betreue­rin­nen des Frie­dens­dor­fes um den Pati­en­ten, der sich schnell in der Jura­kli­nik ein­ge­lebt hat. Mit viel Freu­de spiel­te er meist gleich nach den Ope­ra­tio­nen wie­der. Nach abge­schlos­se­ner sta­tio­nä­rer Behand­lung kam der Jun­ge zurück ins Frie­dens­dorf nach Ober­hau­sen (NRW), dort erholt er sich bei Spaß und Spiel mit ca. 200 Kin­dern aus 9 Natio­nen, bis er im Som­mer wie­der nach Afgha­ni­stan zu sei­ner Fami­lie zurück­keh­ren wird.

Der afgha­ni­sche Jun­ge ist inzwi­schen das fünf­zehn­te Kind, das in Scheß­litz unent­gelt­lich behan­delt wird. Seit über 30 Jah­ren fliegt die Kin­der­hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on Frie­dens­dorf Inter­na­tio­nal zwei­mal jähr­lich in das von Krie­gen und Kri­sen gebeu­tel­te Land, um Kin­dern, denen in ihrer Hei­mat nicht gehol­fen wer­den kann, eine medi­zi­ni­sche Behand­lung in Deutsch­land zu ermög­li­chen. Die Jura­kli­nik in Schess­litz mit Chef­arzt Dr. Bie­der­mann ste­hen für die­se Unter­stüt­zung ger­ne bereit und über­neh­men die ent­spre­chen­de Ver­sor­gung der Kinder.