Ernen­nung von Hel­mut Krä­mer zum Ehren­bür­ger des Mark­tes Heiligenstadt

Helmut Krämer wurde Ehrenbürger der Marktgemeinde Heiligenstadt. Foto: Marktgemeinde
Helmut Krämer wurde Ehrenbürger der Marktgemeinde Heiligenstadt. Foto: Marktgemeinde

Die Ernen­nung von Hel­mut Krä­mer zum Ehren­bür­ger des Mark­tes Hei­li­gen­stadt und zum Alt­bür­ger­mei­ster sowie die Ver­lei­hung des Gol­de­nen Ehren­rings war in der Oer­tel­scheu­ne in jeder Hin­sicht ein Fest­akt der Super­la­ti­ve. Zwei Jah­re muss­te Krä­mer, der 30 Jah­re Bür­ger­mei­ster sei­ner Hei­mat­ge­mein­de war, wegen Coro­na auf die­sen Tag war­ten. Krä­mer ist erst der zwei­te Ehren­bür­ger in der Geschich­te des Mark­tes Hei­li­gen­stadt. Sein Vor­gän­ger Johann Daum, der 2021 im Alter von 101 Jah­ren ver­starb, war der erste Ehrenbürger.

Die Gäste­li­ste war hoch­ka­rä­tig besetzt. Nicht nur zahl­rei­che ehe­ma­li­ge und amtie­ren­de Bür­ger­mei­ster mach­ten Krä­mer die Auf­war­tung, son­dern auch zahl­rei­che ehe­ma­li­ge Weg­ge­fähr­ten wie unter ande­rem Krä­mers Freund Land­rat Johann Kalb, die ehe­ma­li­gen Bezirks­tags­prä­si­den­ten Edgar Sitz­mann und Gün­ther Denz­ler, Regie­rungs­vi­ze­prä­si­dent Tho­mas Engel, zahl­rei­che Behör­den­lei­ter sowie Land­tags- und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te. Höhe­punkt neben den drei Ehrun­gen für Krä­mer war die phi­lo­so­phi­sche, humor­vol­le, poin­ten­rei­che und tref­fen­de Lau­da­tio auf ihn, die sein Nach­bar, Haus­arzt, Freund und lang­jäh­ri­ger Markt­ge­mein­de­rat Peter Lan­den­dör­fer hielt. Krä­mer hat­te sich Lan­den­dör­fer, der unter ihm 18 Jah­re lang Markt­ge­mein­de­rat war, selbst als Lob­red­ner gewünscht. Der Lau­da­tor betrach­te Krä­mers 30 Jah­re lan­ge Amts­zeit als Bür­ger­mei­ster unter den Aspek­ten „Spa­gat zwi­schen Pflicht und Ermes­sen“, „Wal­ter des sozia­len Zusam­men­halts“ und als „Gestal­ter der Zukunft“. Zu
beur­tei­len ob es eine „Ära Krä­mer“ war, über­ließ Lan­den­dör­fer am Schluss sei­ner 20-sei­ti­gen Rede den Gästen. Lang anhal­ten­der Bei­fall bestä­tig­te schließ­lich die „Ära Krä­mer“. „Das Bür­ger­mei­ster­amt war sei­ne Lei­den­schaft“, hat­te Krä­mers Frau Bri­git­te Lan­den­dör­fer ver­ra­ten, was die­ser als Steil­vor­la­ge für sei­ne Lau­da­tio nahm.

Lei­den­schaft hat aber auch immer etwas mit was „Lei­den schafft“ zu tun und davon habe Krä­mer in den 30 Jah­ren weiß Gott mehr als genug abbe­kom­men. Krä­mer sei es in sei­ner Amts­zeit gelun­gen die Was­ser- und Abwas­ser­ver­sor­gung zu sanie­ren, den Markt mit Erd­gas und Wind­ener­gie zum Muster­kna­ben in Sachen „Ener­gie-Aut­ar­kie“ zu machen, das Zusam­men­wach­sen der Groß­ge­mein­de zu för­dern oder Hei­li­gen­stadt mit sage und schrei­be 486 Kilo­me­ter best­aus­ge­bau­ter Wan­der- und
Rad­weg­strecken zum deut­schen Rad- und Wan­der­pa­ra­dies zu machen. Der Hei­li­gen­städ­ter See ist unter Krä­mer ent­stan­den, die Senio­ren­in­itia­ti­ve 60plus, der Bür­ger­bus, die Kin­der­krip­pe, fami­li­en­freund­li­che Bau­plät­ze und zuletzt vor allem der Breit­band­aus­bau mit Glas­fa­ser in jedes Haus der 24 Gemein­de­tei­le. Landendörfers
„herz­li­ches Dan­ke­schön“ galt aber auch Geschäfts­lei­ter Rüdi­ger Schmidt der ursäch­lich am Erfolg der Bür­ger­mei­ster­zeit Hel­mut Krä­mers betei­ligt war wie kein ande­rer. Krä­mer und Schmidt bezeich­ne­te Lan­dend­öfer als „Tan­dem-Welt­mei­ster“ im Rathaus.

Schmidt hat­te nicht nur die Fei­er bis ins klein­ste Detail geplant son­dern auch ein „Son­der­mit­tei­lungs­blatt“ über Hel­mut Krä­mer her­aus­ge­bracht. Landrat
Kalb bezeich­ne­te es als „trau­ri­ge Situa­ti­on“ Krä­mer nun Alt­bür­ger­mei­ster nen­nen zu müs­sen. Viel konn­te er von sei­nem Freund Hel­mut ler­nen was Fami­lie und Grund­la­gen anbe­langt. Im Kreis­tag sei Krä­mer immer der rich­ti­ge Mann für jeden Aus­schuss gewe­sen. Vor allem was Umwelt und Tou­ris­mus anbe­langt. Freund­schaft­lich habe Krä­mer immer Frak­tur gere­det obwohl man in der Poli­tik nicht vie­le Freun­de hat.

„Ich durf­te sogar dei­ne Toch­ter ver­hei­ra­ten die immer noch glück­lich schaut. Das habe ich ganz gut hin­ge­bracht“, so Kalb, der Krä­mer als Inbe­griff für Hei­mat­lie­be, Natur­ver­bun­den­heit, Mensch­lich­keit, Weit­sicht und vie­les mehr bezeich­ne­te. „Ihre Umsicht, Ihre Ver­läss­lich­keit, Ihre freund­li­che, gleich­zei­tig aber ach verbindliche
Art, Ihre Fähig­keit, auf die Men­schen zuzu­ge­hen und sie mit­zu­neh­men, das alles hat Ihre Amts­füh­rung geprägt“, lob­te Regie­rungs­vi­ze­prä­si­dent Tho­mas Engel. Krä­mer habe in steht‚s kon­struk­ti­ver und erfolg­rei­cher Zusam­men­ar­beit mit der Regie­rung gemein­sam zahl­rei­che Pro­jek­te ver­wirk­licht, ins­be­son­de­re im Bereich der
Städ­te­bau­för­de­rung. „Heu­te wur­de mir Dank und Ehre zuteil – viel­leicht des Guten ein Biss­chen zu viel“, sag­te Hel­mut Krä­mer der einen Teil sei­ner Ehrun­gen auch an ande­re wei­ter­gab die ihn beglei­tet und unter­stützt haben. Vor allem die gute Ver­wal­tung mit einem excel­len­ten Geschäfts­lei­ter Rüdi­ger Schmidt und sei­nen ehemaligen
Markt­ge­mein­de­rä­ten. Sein Dank galt ins­be­son­de­re auch sei­ner Frau Bri­git­te und sei­ner Fami­lie die ihn auch in schwie­ri­gen Lagen immer unter­stützt haben. „Es war eine schö­ne Zeit, in der ich für unse­re Bür­ger die­nen durf­te“, so Krä­mer, dem die Schlüs­sel­über­ga­be am 1. Mai 2020 an sei­nen Nach­fol­ger Ste­fan Reichold nicht schwer gefal­len sei. Mit Reichold habe man nun einen Bür­ger­mei­ster, der mit bei­den Bei­nen auf dem Boden steht, so Krä­mer. Zum Abschluss wur­den die aus­ge­schie­de­nen Markt­ge­mein­de­rä­te und Orts­spre­cher geehrt.