Treb­gast: Par­tei­ge­klün­gel und Vet­tern­wirt­schaft auf dem Wehlit­zer Berg

Pre­miè­re von „Nicht öffent­lich“ am 27. Mai 2022 auf der Natur­büh­ne in Treb­gast. Ein Volks­stück über poli­ti­sche Umtrie­big­kei­ten in Ober­fran­ken. Von Harald Helf­rich. Regie: Rai­ner Streng Büh­nen­bild: And­re Putz­mann, Kostü­me: Wolf­ram Müller-Broeder

Im Rat­haus einer uns wohl­be­kann­ten, klei­nen ober­frän­ki­schen Gemein­de trägt Putz­frau Uschi Horn ihr Herz am rech­ten Fleck. Tag­täg­lich erlebt dies auch Bür­ger­mei­ster Hans Lind­ner: die tem­pe­ra­ment­vol­le „Faci­li­ty Mana­ge­rin“ fegt dann durch sein Büro und ent­sorgt dabei nicht nur Alt­pa­pier, son­dern beschwört auch so manch pein­li­che Situa­ti­on herauf.

Uschi sorgt für Ord­nung – immer und über­all! Nicht nur mit dem Wisch­mopp oder dem Staub­we­del. Und da hat sie wirk­lich alle Hän­de voll zu tun, denn der Bür­ger­mei­ster ist kein Unschulds­lamm… Bei einer Bau­aus­schuss­sit­zung möch­te er sei­nem Par­tei-Spezl ein Grund­stück zuschu­stern, natür­lich ganz „unei­gen­nüt­zig“. Doch plötz­lich bekommt er noch drei wei­te­re Bau­an­trä­ge der ande­ren Gemein­rats­mit­glie­der für just die­ses Grund­stück auf den Tisch. Jeder hat da so sei­ne eige­nen Inter­es­sen. Und eine Umwelt­ak­ti­vi­stin hat da auch noch ein Wört­chen mitzureden.

Bür­ger­mei­ster Hans Lind­ner macht des­halb gute Mie­ne zum bösen Spiel. Kur­zer­hand wird die zunächst öffent­lich ange­setz­te Pro-For­ma-Sit­zung „nicht öffent­lich“. Bei Was­ser und Tee wird hin­ter ver­schlos­se­nen Türen hit­zig dis­ku­tiert, hem­mungs­los gezankt und schmut­zi­ge Wäsche gewa­schen: Nicht nur, dass ein Vor­schlag absur­der als der ande­re ist. Die vier Gemein­de­rä­te, der Bau­amts­lei­ter und der Bür­ger­mei­ster beneh­men sich zuneh­mend eupho­risch bis ent­hemmt. Die ehren­haf­ten Bau­aus­schuss­mit­glie­der las­sen immer wei­ter ihre Hül­len fal­len. Die Sit­zung gerät schließ­lich voll­kom­men aus dem Ruder.

Am näch­sten Tag herrscht Kater­stim­mung – in jeg­li­cher ‚„Bezie­hung“. Und jeder, von der Gemein­de­se­kre­tä­rin bis hin zu den Gemein­de­rats­mit­glie­dern, hat etwas zu beich­ten. Die ret­ten­de Idee, wie der Bür­ger­mei­ster poli­tisch und pres­se­wirk­sam aus die­ser heik­len Situa­ti­on her­aus­kommt, die hat natür­lich sei­ne Uschi … _„Wenn ich,
rein theo­re­tisch, ver­däch­ti­ge Doku­men­te zum Bei­spiel im Papier­korb fin­den wür­de, dann dürf­te ich nichts damit anfan­gen dür­fen!“ Uschi Horn, Facility-Managerin_

BESET­ZUNG
Uschi Horn, Faci­li­ty-Mana­ge­rin | Sil­ke Neukam-Ködel
Hans Lind­ner, Bür­ger­mei­ster | Wer­ner Eberhardt
Franz Schwarz, Gemein­de­rat | Jochen Böhm
Dr. Gabrie­le Angel­bau­er-Lüders, Gemein­de­rä­tin | Patri­cia Fahrnholz
Ler­ner, Alo­is Frey, Gemein­de­rat | Sieg­fried Küspert
Xaver Grün­ber­ger, Gemein­de­rat | Moritz Weinmann
Susi Schrei­ber, Jour­na­li­stin | Vere­na Küspert
Herr Schmitt, Bau­amts­lei­ter | Tho­mas Wilhelmi
Sabi­na Spitz, Gemein­de­se­kre­tä­rin | Miri­am Glück
Lena Thün­feld, Grü­nen-Akti­vi­stin | Roma­na Hofmann

Das Volks­stück wird in die­sem Jahr gan­ze 18 Mal auf der Büh­ne zu sehen sein – letz­ter Ter­min ist der 17. August 2022. Tickets für die Pre­miè­re und
alle ande­ren Ver­an­stal­tun­gen gibt es noch an den bekann­ten Vor­ver­kaufs­stel­len der Natur­büh­ne in der Regi­on sowie unter www​.die​na​tur​bueh​ne​.de.