Bam­ber­ger Pro­jekt „Hell­feld“ – Ergän­zung des Prä­ven­ti­ons­pro­jekts „Kein Täter werden“

Symbolbild Justiz

Bay­erns Justiz­mi­ni­ster Eisen­reich: „Prä­ven­ti­on ist ein wich­ti­ger Bau­stein in unse­rem Maß­nah­men­pa­ket. Mit Pro­jekt ‚Hell­feld‘ ver­bes­sern wir die the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung weiter.“

Ziel des Prä­ven­ti­ons­netz­werks „Kein Täter wer­den“ ist es, Sexu­al­straf­ta­ten an Kin­dern und den Kon­sum von Kin­der­por­no­gra­fie zu ver­hin­dern sowie Men­schen, die unter ihrer pädo­phi­len Nei­gung lei­den, ein straf­frei­es und gesell­schaft­lich inte­grier­tes Leben zu ermög­li­chen. Das Pro­jekt ori­en­tiert sich an dem gleich­na­mi­gen Pilot­pro­jekt, das es seit 2005 an der Cha­ri­té – Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ber­lin gibt. Bun­des­weit arbei­ten vier­zehn Stand­or­te – mit Bam­berg, Mün­chen und Regens­burg drei davon in Bay­ern – im Prä­ven­ti­ons­netz­werk „Kein Täter wer­den“ nach gemein­sa­men Qualitätsstandards.

The­ra­pie von Per­so­nen mit lau­fen­den Strafverfahren

Da Ange­bo­te wie „Kein Täter wer­den“ Per­so­nen mit lau­fen­den Ermitt­lungs- oder Straf­ver­fah­ren wegen Sexu­al­straf­ta­ten an Kin­dern oder Kon­sum von Kin­der­por­no­gra­fie (sog. „Hell­feld“) nicht zur Ver­fü­gung ste­hen, wird seit dem 1. Janu­ar 2022 mit dem Pro­jekt „Hell­feld“ das Behand­lungs­an­ge­bot in Bay­ern erwei­tert. Durch das neue Pro­jekt kann nun auch die­sem Per­so­nen­kreis ein The­ra­pie­platz ange­bo­ten wer­den. Der Vor­sit­zen­de der 93. Justiz­mi­ni­ster­kon­fe­renz und baye­ri­sche Justiz­mi­ni­ster Georg Eisen­reich: „Die Erwei­te­rung des The­ra­pie­an­ge­bots ist wich­tig, da die­se Per­so­nen oft beson­ders offen für psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lun­gen sind. Mit Pro­jekt ‚Hell­feld‘ ver­bes­sern wir die the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung wei­ter. Das Pro­jekt wur­de sehr gut ange­nom­men. Seit dem Pro­jekt­start am 1. Janu­ar die­sen Jah­res haben in Bam­berg bereits 23 Erst­ge­sprä­che statt­ge­fun­den.“ Dr. Ralf Berg­ner-Köther, Psy­cho­lo­gi­scher Psy­cho­the­ra­peut und Lei­ter des Prä­ven­ti­ons­pro­jekts der Sozi­al­stif­tung Bam­berg: „Wir freu­en uns, dass wir in einem ersten Schritt die Ver­sor­gung in der Regi­on Bam­berg erwei­tern konn­ten, und hof­fen, bald auch in ande­ren Städ­ten mit die­sem Pro­jekt die Ver­sor­gung zu ver­bes­sern. So hel­fen wir Betrof­fe­nen und Kin­dern in glei­chem Maße.“

Per­so­nen, gegen die wegen sexu­el­len Miss­brauchs von Kin­dern oder kin­der­por­no­gra­phi­scher Inhal­te ermit­telt wird und die sich mit den Ursa­chen und Mög­lich­kei­ten zur Ver­hin­de­rung zukünf­ti­ger Straf­ta­ten aus­ein­an­der­set­zen möch­ten, kön­nen sich tele­fo­nisch (0951/503–26449) oder per E‑Mail
(therapie-​im-​verfahren@​sozialstiftung-​bamberg.​de) bei der Sozi­al­stif­tung Bam­berg mel­den. Hier erhal­ten sie Infor­ma­tio­nen zur Behand­lung und kön­nen per­sön­li­che Ter­mi­ne vereinbaren.

Der Mini­ster abschlie­ßend: „Der Schutz von Kin­dern vor sexu­el­lem Miss­brauch hat im Frei­staat höch­ste Prio­ri­tät. Des­halb haben wir unse­re Straf­ver­fol­gungs­struk­tu­ren opti­miert. Aber auch die Prä­ven­ti­on ist ein wich­ti­ger Bau­stein in unse­rem Maß­nah­men­pa­ket. Hin­ter jedem Miss­brauchs­fall und jedem kin­der­por­no­gra­fi­schen Bild oder Video steht das unfass­ba­re Leid eines Kin­des. Wir wol­len sexu­el­len Miss­brauch von vorn­her­ein best­mög­lich verhindern.“