MdB Fried­rich und Zeul­ner: Hil­fen für ener­gie­in­ten­si­ve Unter­neh­men müs­sen an Rea­li­tät ange­passt werden

In einem Brief an Bun­des­wirt­schafts­mi­ni­ster Dr. Robert Habeck, MdB machen die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Emmi Zeul­ner und Dr. Hans-Peter Fried­rich auf die pre­kä­re Lage auf­merk­sam, in der sich vor allem ener­gie­in­ten­si­ve Unter­neh­men wegen der aktu­el­len Ener­gie­kri­se befin­den. „Bereits seit dem Herbst 2021 stei­gen die
Prei­se für Strom und Ener­gie dra­ma­tisch an. Hin­zu kommt eine Rekord­in­fla­ti­on mit über sie­ben Pro­zent. Der Angriffs­krieg des rus­si­schen Prä­si­den­ten Putin wirkt auf dem Ener­gie­markt zusätz­lich als Brand­be­schleu­ni­ger“, so der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Hans-Peter Friedrich.

„Die deut­sche Wirt­schaft, die noch die Fol­gen der Pan­de­mie zu ver­kraf­ten hat, lei­det mas­siv unter die­sen Umstän­den. Beson­ders erdrückend ist die Situa­ti­on für ener­gie­in­ten­si­ve Unter­neh­men“, so die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Emmi Zeul­ner. „In die­ser Situa­ti­on erach­ten wir befri­ste­te Energie‑, Strom- und Umsatz­steu­er­sen­kun­gen als Mit­tel der Wahl. Sie wür­den in der Brei­te wir­ken und die Liqui­di­tät der Unter­neh­men sicher­stel­len“, for­dert Friedrich.

„Die Zuschüs­se, die die Bun­des­re­gie­rung im Rah­men ihres Maß­nah­men­pa­kets für vom Ukrai­ne-Krieg betrof­fe­ne Unter­neh­men vor­sieht, dro­hen hin­ge­gen nicht die gewünsch­te Wir­kung zu erzie­len. Die ver­öf­fent­lich­ten Eck­punk­te hier­zu zei­gen viel­mehr, dass die Vor­aus­set­zun­gen hoch ange­setzt wer­den sol­len. Sie gehen über die euro­päi­schen Maß­stä­be hin­aus und wer­den damit nicht über­all dort ankom­men, wo sie drin­gend gebraucht wer­den und zusätz­lich Ungleich­hei­ten im Bin­nen­mark­tes befeu­ern“, so Zeulner.

„Eini­ge Unter­neh­men kön­nen die Preis­stei­ge­run­gen nicht ein­fach an die Kun­den wei­ter­ge­ben, da sie an bereits bestehen­de Ver­trä­ge gebun­den sind. Gera­de die Bun­des­re­gie­rung muss eine Per­spek­ti­ve auf­zei­gen, wie sie trotz Preis­stei­ge­run­gen von bei­spiels­wei­se über 200 Pro­zent bei Gas das Unter­neh­men auch
noch nach die­sen schwie­ri­gen Zei­ten wei­ter­füh­ren kön­nen und dadurch auch vie­le hun­dert Arbeits­plät­ze sichern kön­nen“, so die Abge­ord­ne­ten Zeul­ner und Friedrich.

Hil­fen für ener­gie­in­ten­si­ve Unter­neh­men müs­sen an Rea­li­tät ange­passt wer­den. Die Abge­ord­ne­ten for­dern daher:

Die Kon­kre­ti­sie­rung der Pro­gramm­be­din­gun­gen und den Kri­sen­bei­hil­fe­rah­men der EU-Kom­mis­si­on vom 23. März 2022 in Gän­ze auszuschöpfen.

Hier­zu zählt insbesondere

● den vol­len Ent­la­stungs­zeit­raum von Febru­ar bis Dezem­ber 2022
zu nutzen;

● auf die Listung nach den Leit­li­ni­en für staat­li­che Klima‑,
Umwelt­schutz und Ener­gie­bei­hil­fen zu ver­zich­ten oder eine
Aus­nah­me-Rege­lung für wei­te­re ener­gie­in­ten­si­ve Unternehmen
außer­halb die­ser Liste zu schaffen.

● auf die geplan­te ein­ma­li­ge Absen­kung der För­de­rung im Juli
2022 zu verzichten.

2 Antworten

  1. Gerhard Schmid sagt:

    Hät­ten MdB Zeul­ner und Fried­rich die letz­ten 16 Jah­re kei­ne fal­sche Ener­gie­po­li­tik unter­stützt, unter ande­rem Nord­Stream 2, hät­ten wir jetzt bei wei­tem nicht so gro­ße Probleme.

  2. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Vie­le ener­gie­in­ten­si­ve Unter­neh­men stel­len trotz jahr­zehn­te­lan­ger War­nun­gen, von der Poli­tik unter­stützt, eigent­lich unnö­ti­ge Weg­werf­pro­duk­te her, für die es öko­lo­gisch sinn­vol­le­re Alter­na­ti­ven gäbe. Dank ange­sichts der schon lan­ge abseh­ba­ren Fol­gen für Kli­ma, Umwelt und Roh­stoff­ver­füg­bar­keit – durch den Ukrai­ne­krieg nur schnel­ler und stär­ker in den Fokus gerückt – viel zu gerin­ger Kosten hat­ten sie am Markt Vor­tei­le gegen­über einer lang­fri­stig nach­hal­ti­ge­ren Wirt­schaft­wei­se. Bei­spie­le sind die vie­len Ein­weg­ver­packun­gen aus Kunst­stoff, Glas, Alu­mi­ni­um und Weißblech.

    Natür­lich sind bei einer Umstel­lung man­che Arbeits­plät­ze nicht zu hal­ten. Ande­rer­seits ent­stün­den vie­le neu, so daß ein all­mäh­li­cher Umstieg dies­be­züg­lich kei­ne sozia­len Här­ten ver­ur­sacht hät­te. Doch es ist genau das ein­ge­tre­ten, was Umweltschützer/​innen pro­phe­zeit hat­ten: Die Ver­schlep­pung des unver­meid­ba­ren Wan­dels führt auch hier dazu, daß nicht mehr aus­rei­chend Zeit für eine sozi­al ver­träg­li­che Neu­ori­en­tie­rung bleibt.

    Die Ver­ant­wor­tung liegt nicht bei denen, die für Zukunfts­fä­hig­keit ein­tre­ten. Doch die, wel­che die Situa­ti­on ver­ur­sacht und von den fal­schen Wei­chen­stel­lun­gen pro­fi­tiert haben, waschen jetzt ihre Hän­de in Unschuld.