Bayreuther Stadtbad muss für die Öffentlichkeit schließen

Ein hoher Krankenstand und der Mangel an Beckenaufsichten sorgen dafür, dass das Stadtbad ab Mittwoch (18. Mai) für die Öffentlichkeit schließen muss. Für Vereine werden im Gegenzug die Nutzungszeiten ausgeweitet: Diese können das Hallenbad nun stärker nutzen – unter anderem für Schwimmkurse.

Eigentlich müsste Harald Schmidt, Bäderleiter bei den Stadtwerken Bayreuth, rundum zufrieden sein: Beim Saisonstart des Kreuzersteinbades strahlte die Sonne bei sommerlichen Temperaturen und in den Bädern gibt es inzwischen keine Corona-Auflagen mehr, die den Betrieb in den vergangenen Jahren erschwert haben. Was ihm dennoch Sorgen bereitet, ist die Personalsituation. „Zum einen fallen leider immer wieder Kolleginnen und Kollegen krankheitsbedingt aus – auch Corona spielt dabei eine Rolle“, erklärt Schmidt. Noch gravierender sei aber das Problem, dass die Stadtwerke mehr Beckenaufsichten brauchen. Also jene Mitarbeiter, die keine spezielle Ausbildung rund um Schwimmbadtechnik und das Wissen um Gefahrstoffe brauchen, dafür aber ein Rettungsschwimmabzeichen und einen Erste-Hilfe-Kurs nachweisen müssen. „In diesem Bereich haben wir einfach zu wenig Leute und wir sind bei Weitem nicht die einzigen: Bäderbetreiber von Flensburg bis Freilassing stehen vor demselben Problem.“

Dieser Umstand sorgt nun im Stadtbad für drastische Konsequenzen: Wegen Personalmangels muss das Hallenbad ab Mittwoch,18. Mai, für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben – erst mit dem Start der Wintersaison im September wird das Stadtbad wieder öffnen können. Schulen und Vereine können das Bad dennoch weiternutzen, weil sie sich um die Beckenaufsicht selbst kümmern – die Schwimmbadtechnik hat weiterhin ein Stadtwerke-Mitarbeiter im Blick. „Dieses Angebot konnten wir den Vereinen bislang nur an den Montagabenden machen. Gerne können die Vereine nun unser Stadtbad auch an den anderen Wochentagen nutzen“, betont Harald Schmidt. „Falls die Vereine es stemmen können, könnten so sogar mehr Schwimmkurse angeboten werden.“

Dennoch bedauere er, das Bad für die Öffentlichkeit schließen zu müssen. „Kleinere Ausfälle konnten wir bislang meist lösen, indem sich unsere Bäder gegenseitig unterstützt haben“, sagt Schmidt. „Waren im Kreuzsteinbad zu wenig Mitarbeiter, hat jemand aus dem Stadtbad geholfen. Gab es dort Probleme, half ein Kollege aus der Lohengrin Therme aus – und umgekehrt.“ Doch aktuell gebe es einfach keine Lösung für die fehlenden Beckenaufsichten. „Wir stecken aber natürlich den Kopf nicht in den Sand und prüfen im Moment viele Ansätze, wie wir das Problem unserer Branche in Zukunft zumindest abmildern können“, verspricht Harald Schmidt.