Ober­fran­ken-West: Evan­ge­li­sche Erwach­se­nen­bil­dung struk­tu­riert sich neu

Symbolbild Religion

Evan­ge­li­sche Erwach­se­nen­bil­dung stellt sich mit Fusi­on und Neu­grün­dung in Ober­fran­ken West für die Zukunft auf

Aus den ehe­mals drei selb­stän­di­gen Evan­ge­li­schen Bil­dungs­wer­ken Coburg, Bam­berg und Kro­nach-Lud­wigs­stadt-Michel­au ist eine gemein­sa­me Ein­rich­tung mit zen­tra­ler Geschäfts­stel­le in Bad Staf­fel­stein gewor­den: Die „Evan­ge­li­sche Erwach­se­nen­bil­dung Ober­fran­ken West“ zählt 125 Mit­glie­der – vor­wie­gend evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­den und Insti­tu­tio­nen – und ist mit Büros in Bam­berg, Coburg und Bad Staf­fel­stein ver­tre­ten, in denen ins­ge­samt neun hauptamtliche
Mit­ar­bei­ten­de tätig sind. Bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung berich­te­te der geschäfts­füh­ren­de Vor­stand und Cobur­ger Dekan Andre­as Klee­feld jetzt vom lan­gen und nicht immer ein­fa­chen Weg dorthin.

Mit neu­em Logo auf dem Weg

Es galt, die drei bestehen­den Ver­ei­ne per­so­nell zusam­men­zu­füh­ren und auch räum­li­che Ver­än­de­run­gen an den jewei­li­gen Büro­stand­or­ten zu bewäl­ti­gen. Es muss­ten Abläu­fe und Zustän­dig­kei­ten neu geklärt wer­den, eine Geschäfts­ord­nung erstellt, Hygie­ne- und Sicher­heits­kon­zep­te erar­bei­tet und u.a. För­de­run­gen bean­tragt werden.
„Mitt­ler­wei­le ist die Ein­rich­tung vom Finanz­amt als gemein­nüt­zig aner­kannt“, freu­te sich Klee­feld. Ein neu­es Logo macht die Neu­auf­stel­lung nun auch sicht­bar und der­zeit wird ein Leit­bild erar­bei­tet. Dekan Klee­feld wähl­te dazu einen Ver­gleich: „Es ist wie bei einem Baum, den man umge­pflanzt hat: Er wird nicht gleich Früchte
tra­gen. Aber wenn man sich gut um ihn geküm­mert, dann darf man zuver­sicht­lich sein, dass er Früch­te tra­gen wird.“

Ver­net­zung als Stärke 

Pfar­re­rin Mir­jam Elsel, theo­lo­gisch-päd­ago­gi­sche Lei­te­rin des Bam­ber­ger Stand­orts und Mit­glied im neu gegrün­de­ten Pro­gramm­bei­rat der Evan­ge­li­schen Erwach­se­nen­bil­dung Ober­fran­ken West, nann­te einen Plus­punkt der neu­en Kon­stel­la­ti­on: „Ver­net­zung ist unse­re gro­ße Stär­ke.“ Der Pan­de­mie geschul­det, spiel­ten digi­ta­le For­ma­te eine immer grö­ße­re Rol­le. Dabei wer­de zuneh­mend the­men­spe­zi­fisch vor­ge­gan­gen. „Was braucht der Mensch in einer zuneh­mend welt­li­chen Gesell­schaft?“ lau­tet die Anre­gung des Pro­gramm­bei­rats für die Ent­wick­lung der Bil­dungs­an­ge­bo­te, bei denen der länd­li­che Raum zukünf­tig auch stär­ker berück­sich­tigt wer­den soll.

Viel­fäl­ti­ges Ange­bot von Kul­tur­dol­met­schern bis Reparaturcafé

Mir­jam Elsel gab auch einen Über­blick über das lau­fen­de Pro­gramm der Evan­ge­li­schen Erwach­se­nen­bil­dung Ober­fran­ken West: Aktu­ell wer­den 20 Inter­es­sier­te zu Kir­chen­füh­rern aus­ge­bil­det. Am Bil­dungs­stand­ort Bam­berg sind eine Isra­el­rei­se, ein Kli­ma­pro­jekt, ein Erzähl­ca­fé, Erzie­hungs­kur­se und Ver­an­stal­tun­gen zur inter­re­li­giö­sen Begeg­nung geplant. In Coburg wird leben­di­ge Erin­ne­rungs­kul­tur groß­ge­schrie­ben und Orte jüdi­schen Lebens digi­ta­li­siert. Es wer­den soge­nann­te Kul­tur­dol­met­scher aus­ge­bil­det, Exkur­sio­nen – unter ande­rem mit dem Fahr­rad – ver­an­stal­tet und Glau­be und Lebens­ge­stal­tung in spi­ri­tu­el­len Ange­bo­ten ein­ge­übt. Der Bil­dungs­stand­ort Kro­nach-Lud­wigs­stadt-Michel­au kon­zen­triert sich auf ein Repa­ra­tur­ca­fé im Kro­na­cher Raum, Erfah­rungs­aus­tau­sche für kirch­lich Enga­gier­te und Gesprä­che unter dem Mot­to „Was unser Dorf zu bie­ten hat“.

Vor­sit­zen­der Andre­as Klee­feld rief am Ende der Mit­glie­der­ver­samm­lung schließ­lich dazu auf, die Anlie­gen der evan­ge­li­schen Erwach­se­nen­bil­dung wie­der ver­stärkt in den Blick zu neh­men und in die Kir­chen­ge­mein­den im west­li­chen Ober­fran­ken hineinzutragen.