„Schwamm­stadt Bam­berg“ bei bay­ern­wei­tem Pilot­pro­jekt zur Land­schafts­pla­nung dabei

Von großer Bedeutung für das Stadtklima: Die Bamberger Gärtnerflächen, hier in der Nordflur. Foto: Kristina Dietz
Von großer Bedeutung für das Stadtklima: Die Bamberger Gärtnerflächen, hier in der Nordflur. Foto: Kristina Dietz

Bam­berg wird mit sechs wei­te­ren Part­ner­kom­mu­nen Vor­bild für ande­re Städ­te und Gemeinden 

Die Stadt ist dabei Teil des Pro­jekts „Land­schafts­pla­nung in Bay­ern – kom­mu­nal und inno­va­tiv“. Das hat das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz jetzt bekannt­ge­ge­ben. Neben Bam­berg sind die Städ­te und Gemein­den Abens­berg, Höhen­kir­chen-Sie­gerts­brunn, Kirch­heim, Ober­els­bach, Penz­berg und Sel­bitz beteiligt.

Das vom Lan­des­amt für Umwelt sowie der Aka­de­mie für Natur­schutz und Land­schafts­pfle­ge betreu­te Pro­jekt erar­bei­tet mit den sie­ben Part­ner­kom­mu­nen Plä­ne zu ver­schie­de­nen Schwer­punk­ten, die in die Pra­xis umge­setzt wer­den sol­len. Die Erfah­run­gen in den Part­ner­kom­mu­nen wer­den anschlie­ßend für eine bay­ern­wei­te Anwen­dung aufbereitet.

Die Stadt Bam­berg betei­ligt sich mit dem The­ma „Mul­ti­funk­tio­na­le Flä­chen­nut­zung im Kon­text urba­ner Kli­ma­re­si­li­enz / Schwamm­stadt“. Hin­ter dem Begriff der „Schwamm­stadt“ steckt die Idee, anfal­len­des Regen­was­ser in Städ­ten lokal auf­zu­neh­men und zu spei­chern, anstatt es ledig­lich zu kana­li­sie­ren und abzu­lei­ten. Dadurch sol­len Über­flu­tun­gen bei Stark­re­gen­er­eig­nis­sen ver­mie­den, das Stadt­kli­ma ver­bes­sert und die Gesund­heit von Stadt­bäu­men geför­dert wer­den. Im Ide­al­fall soll der Regen dort ver­sickern und ver­dun­sten, wo er gefal­len ist. Falls das nicht kurz­fri­stig mög­lich ist, wird Regen­was­ser zwi­schen­ge­spei­chert. Die Stadt der Zukunft soll das Was­ser künf­tig auf­neh­men und abge­ben wie ein Schwamm.

Durch das Pro­jekt erhält die Stadt fach­li­che Unter­stüt­zung sowie pass­ge­naue Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Betei­li­gungs­kon­zep­te für den Land­schafts­plan. Er soll mit inno­va­ti­ven Kon­zep­ten und Bau­stei­nen wei­ter­ent­wickelt wer­den. Dabei ste­hen die indi­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten einer zukunfts­ori­en­tier­ten Kom­mu­ne im Vordergrund.

In den Fach­ver­an­stal­tun­gen sol­len nicht nur die Grund­la­gen der Land­schafts­pla­nung, son­dern auch Schwer­punkt­the­men behan­delt und ver­mit­telt wer­den. Durch den Aus­tausch mit den Part­ner­kom­mu­nen wird der Dia­log zum The­ma Land­schafts­pla­nung aktiv geför­dert. Fach­lich betreut wird das Pro­jekt bei der Stadt Bam­berg durch das Stadt­pla­nungs­amt in Koope­ra­ti­on mit dem Kli­ma- und Umweltamt.

Im Zuge des Pro­jekts „Land­schafts­pla­nung in Bay­ern – kom­mu­nal und inno­va­tiv“ wird außer­dem im Okto­ber 2022 der erste Baye­ri­sche Land­schafts­gip­fel ver­an­stal­tet, um Infor­ma­tio­nen mit ande­ren Kom­mu­nen zu tei­len und die Ver­net­zung vor­an­zu­trei­ben. Die Erfah­run­gen, die die teil­neh­men­den Städ­te und Gemein­den inner­halb des Pro­jekts gemacht haben, wer­den für die bay­ern­wei­te Anwen­dung in ande­ren Städ­ten aufbereitet.


Info: Was ist eigent­lich Landschaftsplanung?

Prin­zi­pi­ell geht es in der Land­schafts­pla­nung dar­um, dass die Natur und Land­schaft einer­seits als Hei­mat, Erho­lungs- und Akti­vi­täts­raum sowie Hand­lungs- und Gestal­tungs­raum für die Kom­mu­nen, ande­rer­seits aber auch als natür­li­che Lebens­grund­la­ge für uns alle erhal­ten und gestärkt wer­den sollten.

Der kom­mu­na­le Land­schafts­plan ist dahin­ge­hend ein unter­stüt­zen­des Instru­ment. Er stellt die Natur und Land­schaft zunächst dar. Auf Grund­la­ge des Bestands wird ein Leit­bild für die Stadt ent­wickelt. Um Ant­wor­ten zu kom­mu­na­len Zukunfts­fra­gen wie Kli­ma­an­pas­sung, Boden- und Gewäs­ser­schutz, Aus­gleichs­flä­chen, Bio­top­ver­bund und Insek­ten­schutz zu erlan­gen, wer­den Zie­le und Maß­nah­men in den Berei­chen Natur­schutz und Land­schafts­pfle­ge formuliert.

Der Land­schafts­plan ist ein län­ger­fri­sti­ges Kon­zept und dient als grund­le­gen­de Ent­schei­dungs­hil­fe für eine nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung. Er ist ein Teil­plan des Flä­chen­nut­zungs­plans und in Bam­berg seit 1996 rechts­wirk­sam. Zur­zeit wird an der kom­ple­xen Fort­schrei­bung des Flä­chen­nut­zungs- und Land­schafts­plans gearbeitet.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://​www​.anl​.bay​ern​.de/​p​r​o​j​e​k​t​e​/​p​r​o​j​e​k​t​_​l​a​p​l​a​/​i​n​d​e​x​.​htm