Blick über den Zaun: Nürn­ber­ger Früh­lings­fest endet nach drei Wochen

Das "Ballonglühen" bescherte eine besondere Volksfestnacht. © Berny Meyer
Das "Ballonglühen" bescherte eine besondere Volksfestnacht. © Berny Meyer

State­ment des Süd­deut­schen Schau­stel­ler­ver­ban­des:

„Es war tat­säch­lich das beste Volks­fest aller Zeiten!“

Es begann mit „Son­nen­schein und einem „Platz vol­ler glück­li­cher Men­schen“ am Eröff­nungs­wo­chen­en­de. Drei Wochen ist das her. Nach Coro­na war das Volks­fest-Publi­kum aus­ge­hun­gert – und man kann sagen, eupho­risch, end­lich wie­der Leben! Die alte Schau­stel­ler-Weis­heit „wir machen Men­schen glück­lich“ hat wie­der ein­mal Recht behal­ten. Welch ein Glück für alle, so viel Win-Win war sel­ten. Das zeig­te sich an Rekord­be­su­chen, sogar an ganz nor­ma­len Wochen­ta­gen war viel Betrieb.

Wann immer das Wet­ter halb­wegs pass­te, kamen die Men­schen zuhauf zum Volks­fest­platz und besuch­ten „ihre Schau­stel­ler“. Erst­mals seit vie­len Mona­ten fühl­ten die­se sich wie­der in ihrem Ele­ment; raus­fah­ren, auf­bau­en, flei­ßig sein, im Dien­ste des Ver­gnü­gens der Men­schen tätig wer­den und natür­lich auch die eige­nen Fami­li­en mit Arbeit ernäh­ren. Ganz normal.

Zu den Men­schen, die hier ein paar Stun­den Spaß und Ver­gnü­gen genos­sen, zähl­ten auch heu­er wie­der 7000 Men­schen mit Behin­de­rung, ein­ge­la­den von den Schau­stel­lern. Ein gan­zer Vor­mit­tag bis in den Nach­mit­tag gehör­te ihnen.

Das Unglück unse­rer Bei­na­he-Nach­barn in der Ukrai­ne hat vie­le Schau­stel­ler berührt, wir haben meh­re­re 100 Flücht­lin­ge, die im Mes­se­zen­trum unter­ge­bracht sind, sowie wei­te­re Grup­pen ukrai­ni­scher Geflüch­te­ter ein­ge­la­den, auf unser Früh­lings­fest. Die lachen­den Gesich­ter der Kin­der gehö­ren zu den Erin­ne­run­gen, die man nicht mis­sen möchte.

Wir haben das Fest wei­ter erneu­ert und mit den Brü­dern Andre­as und Simon Rös­ch­ke ein neu­es muti­ges Gastro­no­mie-Kon­zept auf den Weg gebracht. Wir haben nach zwei Wochen, als die Begei­ste­rung der Fran­ken für ihr Fest nicht abebb­te, um eine Woche ver­län­gert. Etwa 30 Geschäf­te, deren Besit­zer Anschluss­ver­pflich­tun­gen ein­ge­gan­gen waren, wur­den aus­ge­tauscht, neue Attrak­tio­nen war­te­ten auf die Gäste. Erst­mals gab es damit eine Ver­län­ge­rung wegen des ful­mi­nan­ten Zuspruchs der Besu­cher und Besucherinnen!

Stim­men zum Nürn­ber­ger Früh­lings­fest 2022

Lorenz Kalb, Vor­sit­zen­der des Süd­deut­schen Schau­stel­ler Ver­ban­des: „Ich will zunächst ein­mal ‚Dan­ke!‘ sagen. Ein Dank aus tief­stem Her­zen an unse­re Besu­cher, die uns täg­lich gezeigt haben, dass die­ses Volks­fest so ange­kom­men ist in der Stadt­ge­sell­schaft, wie wir uns das immer gewünscht haben. Wofür wir auch vie­le Jah­re gear­bei­tet haben.

Nun zur Bilanz: „Dies war das erfolg­reich­ste, beste, schön­ste Volks­fest aller Zei­ten. Unser Publi­kum hat uns sei­ne Wert­schät­zung in Scha­ren und per­sön­lich über­mit­telt und gezeigt. So etwas habe ich nie erlebt. Es war tat­säch­lich das beste Nürn­ber­ger Volks­fest aller Zei­ten. Das gilt auch für die Ver­län­ge­rung, wo wir mit geziel­ten Fami­li­en-Events einen Nerv getrof­fen haben. Die Prin­zes­sin­nen und Stars haben die Kin­der glück­lich gemacht; das Bal­lon­glü­hen war Emo­ti­on pur und der Schla­ge­r­abend war ein uner­war­tet groß­ar­ti­ger Erfolg. Am Abschluss-Wochen­en­de schenk­te uns noch mal das Wet­ter sei­ne Unter­stüt­zung, Son­nen­schein und so vie­le glück­li­che Men­schen! Zum Abschluss noch das wun­der­schö­ne Feu­er­werk, hier haben wir noch­mal was drauf­ge­legt, um uns bei unse­rem Publi­kum zu bedanken.“

Simon Rös­ch­ke, zusam­men mit Bru­der Andre­as Wirt des neu­en Gastro­no­mie-Betrie­bes „Volks­fest Herz­la“: „Das war also unse­re Volks­fest­pre­mie­re (atmet tief durch): Und tat­säch­lich ist Volks­fest etwas ganz Ande­res, man kann das nicht ver­glei­chen, aber auch etwas Beson­de­res. Wir haben sehr viel gelernt, täg­lich. Vie­les hat super funk­tio­niert, bei ande­rem muss­ten wir Lehr­geld zah­len. Aber wir sind immer bes­ser gewor­den und haben bereits neue Ideen. Wun­der­bar war unser Team, wir haben mit­ein­an­der geschuf­tet und mit­ein­an­der Spaß gehabt.

Auch die Kol­le­gen aus der Agen­tur haben im Hin­ter­grund viel gelei­stet. Alle wol­len wei­ter­ma­chen, jeder will im Herbst wie­der dabei sein. Und wir freu­en uns auch schon. Ein Dank an die Schau­stel­ler, sie sind alle sehr kom­pe­ten­te, freund­li­che Kol­le­gen, wir haben wirk­lich Hoch­ach­tung vor ihnen und ihrer Leistung.

Rudi Berg­mann, Karus­sell „Kin­der­traum“: Ein sehr zufrie­den­stel­len­des Fest! Auch die Ver­län­ge­rung hat gepasst, obwohl es uns zwei­mal ziem­lich rein­ge­reg­net hat. Aber Ver­an­stal­tun­gen wie das Bal­lon­glü­hen hel­fen natür­lich, den Platz abends neu zu fül­len. Unterm Strich zie­he ich eine sehr posi­ti­ve Bilanz.

Fra­ge: Als Platz­mei­ster haben Sie nach zwei Wochen Fest den Umbruch orga­ni­siert, 30 Schau­stel­ler gin­gen, 30 neue kamen, alles fast über Nacht. Wie orga­ni­siert man das?

„Schau­stel­ler sind Pro­fis, gera­de im Auf- und Abbau­en. Wir haben das natür­lich auch gemein­sam geplant, wer wann fer­tig ist, wer wann kommt. Außer­dem hel­fen da alle zusam­men, gera­de wenn etwas Grö­ße­res aus­ge­tauscht wer­den muss, da sind alle dabei.“ Rudolf Barth, Rie­sen­rad: „Das war ein sehr schö­nes Fest. Wir bedan­ken uns bei unse­ren vie­len Gästen, die uns besucht haben. Jetzt haben wir Gott sei Dank ein biss­chen Pau­se, bevor es Pfing­sten nach Schwein­furt wei­ter­geht. Wir wer­den die Zeit gut nut­zen, für klei­ne­re Arbei­ten am Rad und solan­ge noch in Nürn­berg bleiben.

Ulla Bau­er, hat als Mut­ter eines behin­der­ten jun­gen Man­nes die­ses State­ment als Lese­rin in der Wochen­zei­tung DIE ZEIT gepo­stet: „Letz­te Woche waren wir auf dem Nürn­ber­ger Früh­lings­fest. Klingt unspek­ta­ku­lär, wenn man nicht weiß, dass die Schau­stel­ler an einem Vor­mit­tag tau­sen­de Behin­der­te ein­la­den, die auf Bay­erns zweit­größ­tem Volks­fest … kosten­los fah­ren kön­nen. Unser Sohn (28), der in einer Behin­der­ten-Werk­statt arbei­tet, und in einer Wohn­grup­pe lebt, freut sich das gan­ze Jahr dar­auf. Natür­lich könn­te er auch mit uns Rie­sen­rad fah­ren gehen. Aber an die­sem Tag sind alle sei­ne Kum­pels da, alle bekom­men ein Leb­ku­chen­herz, und die Fahr­ge­schäf­te fah­ren extra lang­sa­mer oder hal­ten an, wenn jemand Angst bekommt. Und weil das alles so ist, ist die­ser Tag auch für mich der schön­ste Tag im Jahr.“

Kann es ein schö­ne­res Schluss­wort geben?

Wir freu­en uns auf Sie – besu­chen Sie uns wie­der auf dem Nürn­ber­ger HERBST­VOLKS­FEST, vom 26.08. – 11.09.2022