Grü­nes Bam­berg: Kli­ma­schutz im Bau­se­nat soll ver­stärkt werden

„Ver­wal­tung und Poli­tik bewe­gen sich in die rich­ti­ge Rich­tung – das wol­len wir posi­tiv ver­stär­ken.“ So begrün­det der grü­ne bau­po­li­ti­sche Spre­cher, Mar­kus Schä­fer, die Zustim­mung sei­ner Frak­ti­on im wei­te­ren Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren zum neu­en Ein­kaufs­zen­trum am Lau­ban­ger, gegen­über vom OBI-Baumarkt.

Das ist nicht selbst­ver­ständ­lich, denn in der ersten Ver­fah­rens­run­de hat­ten die Grü­nen das Pro­jekt noch rund­weg abge­lehnt, ins­be­son­de­re auf­grund der „hem­mungs­los flä­chen­ver­schwen­de­ri­schen Pla­nung“. Als opti­mal wür­de Schä­fer die inzwi­schen über­ar­bei­te­ten Plä­ne zwar nicht bezeich­nen, denn der eben­erdi­ge Park­platz nimmt nach wie vor einen gro­ßen Anteil der gesam­ten Plan­flä­che ein, etwa ein Drit­tel. „Luft nach oben gibt es immer noch“, sagt er, „aber es wur­de auch schon eini­ges ver­bes­sert, und das wol­len wir würdigen.“

Dazu gehört bei­spiels­wei­se, dass es kei­ne neue Ver­sie­ge­lung gibt, viel­mehr der Park­platz in Teil­be­rei­chen sogar ent­sie­gelt wer­den soll. Durch­ge­hen­de Grün­strei­fen für Baum­rei­hen und grö­ße­re Pflanz­gru­ben sind vor­ge­se­hen. Qua­li­fi­zier­te Fahr­rad­ab­stell­an­la­gen, auch für Lasten­rä­der, sol­len einen Teil der KfZ-Stell­plät­ze erset­zen. Es ist Fas­sa­den­be­grü­nung geplant, außer­dem für alle Dächer ent­we­der Pho­to­vol­ta­ik oder Dachgrün.

„Dies alles wird Bestand­teil eines städ­te­bau­li­chen Ver­trags sein“, erklärt Chri­sti­an Hader, „und ist somit sicher­ge­stellt.“ Er erkennt aus­drück­lich an, dass zahl­rei­che Ein­wen­dun­gen der Trä­ger öffent­li­cher Belan­ge in Sachen Ver­kehr, Flä­chen­nut­zung und Umwelt im Ver­fah­ren berück­sich­tigt wur­den und sich in der Aus­ge­stal­tung des Ver­trags kon­kret wie­der­fin­den. „Das ist eine gute Ent­wick­lung, auch für künf­ti­ge Bau­vor­ha­ben“, so sein Urteil.

Ein­ge­schos­si­ge Gewer­be­bau­ten hal­ten er und sein Kol­le­ge Schä­fer bei­spiels­wei­se künf­tig für gene­rell nicht mehr akzep­ta­bel. Stadt­rat und Ver­wal­tung müss­ten dies ganz klar und von vor­ne­her­ein an alle inter­es­sier­ten Inve­sto­ren signa­li­sie­ren. „Denn wir sehen: Bau­po­li­tik ist auch in Bam­berg in der Lage, Kli­ma­schutz zu betrei­ben – im Moment noch etwas zag­haft, aber der nöti­ge Mut wird sich hof­fent­lich aufbauen.“