FAU begrüßt ange­hen­de Medi­zi­ne­rIn­nen in ihren Lehr­räu­men in Bayreuth

Wo Theo­rie und Pra­xis inein­an­der­grei­fen: 50 Medi­zin­stu­die­ren­de des Stu­di­en­gans Medi­zin Erlangen/​Bayreuth sind in der ersten Mai­wo­che in den kli­ni­schen Lehr­be­trieb in der ober­frän­ki­schen Stadt gestar­tet. Ihre Alma Mater, die Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg (FAU), hat sie nun offi­zi­ell im neu ange­mie­te­ten Mul­ti­funk­ti­ons­ge­bäu­de in den moder­nen Lehr­räu­men am Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken begrüßt. Wis­sen­schafts­mi­ni­ster Mar­kus Blu­me schick­te einen digi­ta­len Gruß. FAU-Prä­si­dent Joa­chim Horn­eg­ger hieß die Stu­die­ren­den vor Ort will­kom­men und lud sie ein, als Pio­nie­rin­nen und Pio­nie­re des neu­en Stu­di­en­gangs neu­gie­rig und welt­of­fen ihr theo­re­ti­sches medi­zi­ni­sches Wis­sen mit der Arbeit an Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu ver­bin­den und so nicht nur ihr Stu­di­um erfolg­reich abzu­schlie­ßen, son­dern auch der Gesell­schaft zu dienen.

Als Haus­herr begrüß­te Prof. Dr. Klaus Über­la, Pro­de­kan der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät der FAU, die Stu­die­ren­den und die anwe­sen­den Gäste aus Medi­zin und Poli­tik. In Anbe­tracht der Kom­ple­xi­tät des Vor­ha­bens sei die Geschwin­dig­keit, mit der die uni­ver­si­tä­re Ärz­te­aus­bil­dung am Stand­ort Bay­reuth imple­men­tiert wor­den sei, beach­tens­wert. Dabei sei­en die Leh­ren­den immer auch Ler­nen­de und auf das Feed­back die­ser ersten Stu­die­ren­den­ge­ne­ra­ti­on ange­wie­sen, um nicht nur den aktu­el­len, son­dern auch nach­fol­gen­den Stu­die­ren­den eine her­vor­ra­gen­de Aus­bil­dung zu bieten.

Wis­sen­schafts­mi­ni­ster Mar­kus Blu­me grüß­te die Stu­die­ren­den mit einer Video­bot­schaft. Der Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken rei­he sich ein in eine Viel­zahl von Akti­vi­tä­ten der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, die Medi­zin­aus­bil­dung in die Brei­te zu brin­gen und die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum zu stär­ken, so der Mini­ster. Mehr als 2.500 zusätz­li­che Medi­zin­stu­di­en­plät­ze sei­en so bay­ern­weit geschaf­fen wor­den, rund 15 Mil­lio­nen Euro aus der High­tech Agen­da flie­ßen jähr­lich in die­ses Initia­ti­ven. Sein Appell an die Neu-Bay­reu­the­rin­nen und ‑Bay­reu­ther: „Wir brau­chen tol­le Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner gera­de auch im länd­li­chen Raum, das heißt, wir wol­len aus­bil­den in den Regio­nen für die Regio­nen.“ Der Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken sei inso­fern ein Pio­nier­pro­jekt mit Vor­bild­funk­ti­on. Star-Wars-Fans dürf­ten sich beson­ders ange­spro­chen gefühlt haben – schick­te der Mini­ster die ange­hen­den Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner doch mit dem Jedi-Gruß „Möge die Macht mit Ihnen sein“ in ihr erstes kli­ni­sches Seme­ster und wür­dig­te damit, dass die offi­zi­el­le Begrü­ßung zufäl­lig auf den Star Wars Day (May the 4th…) gelegt wor­den war.

Als Prä­si­dent der für den Stu­di­en­gang ver­ant­wort­li­chen FAU lob­te Prof. Dr. Joa­chim Horn­eg­ger den Mut und Weit­blick der ersten Stu­die­ren­den, die ihr Stu­di­um hier am Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken (MCO) fort­füh­ren: „Sie sind die Zukunft unse­rer Uni­ver­si­tät und unse­rer Gesell­schaft“, beton­te Horn­eg­ger. „Schon 1779 ist im ‚Erlan­ger Cli­ni­cum Medi­cum‘ die her­kömm­li­che theo­re­ti­sche Vor­le­sung mit prak­ti­scher Unter­wei­sung am Kran­ken ver­bun­den gewe­sen – die­se Ver­bin­dung ist auch heu­te noch der beste Weg, ein sehr guter Arzt oder eine sehr gute Ärz­tin zu wer­den. Der Weg zu einem Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken habe allen Betei­lig­ten viel Ener­gie und Ein­satz abge­for­dert – das Ergeb­nis ist umso erfreu­li­cher und überzeugender.“

Tho­mas Ebers­ber­ger, Ober­bür­ger­mei­ster von Bay­reuth und zugleich Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH beton­te: „Für die Regi­on Bay­reuth, für Stadt und Land, ist dies heu­te ein bedeu­ten­der Tag: Eine medi­zi­ni­sche Fakul­tät ist wahr­schein­lich das Höch­ste, was man sich an einem Stand­ort wün­schen kann – dass hier nun eine Außen­stel­le von Erlan­gen eröff­net hat, ist etwas, das uns strah­len lässt. Ich bin sicher, dass wir einen lan­gen, gemein­sa­men Weg vor uns haben: Die Außen­stel­le ist für Jahr­zehn­te geplant, wenn nicht sogar für län­ger. Ich bin per­sön­lich sehr stolz, dass alles so gut funk­tio­niert hat.“ Der Pio­nier­ko­hor­te ver­sprach Ebers­ber­ger, dass sie es nicht bereu­en wer­de, ihr Stu­di­um hier auf­ge­nom­men zu haben.

Dr. Nico­le Kai­ser, Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, begrüß­te die Stu­die­ren­den als Ver­tre­te­rin des uni­ver­si­tä­ren Koope­ra­ti­ons­part­ners vor Ort. „Wir sind nicht nur froh und stolz, uns in die­ses inno­va­ti­ve Pro­jekt der Medi­zi­ner­aus­bil­dung ein­brin­gen zu kön­nen, und Ihnen so die Mög­lich­keit zu geben, auch in Bay­reuth ganz nah an der For­schung zu sein“, erklär­te sie und füg­te an: „Wir freu­en uns auch, Sie end­lich bei uns will­kom­men hei­ßen zu dür­fen. Wir sind ger­ne mit dabei, damit Sie das Stu­den­ten­le­ben in Bay­reuth genie­ßen und den berühm­ten Cam­pus Spi­rit der Uni Bay­reuth erle­ben kön­nen.“ Und mit einem Augen­zwin­kern füg­te sie hin­zu, dass das Stu­den­ten­le­ben hof­fent­lich auch durch gute Medi­zi­ner­par­tys ergänzt wird.

Die Medi­zin­stu­den­tin Ida Par­schat sprach im Namen der ersten Stu­die­ren­den, die in den Lehr­be­trieb in Bay­reuth star­ten: „Uns ver­bin­det als Stu­die­ren­de eini­ges – ein so lang­wie­ri­ges wie anspruchs­vol­les Stu­di­um wie das Medi­zin­stu­di­um for­dert gute Fähig­kei­ten Pro­ble­me zu bewäl­ti­gen, es for­dert Durch­hal­te­ver­mö­gen und ganz viel Neu­gier. Von uns als Pio­nier­ko­hor­te wird zusätz­lich noch ein gewis­ses Maß an Geduld, Fle­xi­bi­li­tät und natür­lich auch Gestal­tungs­wil­le ein­ge­for­dert. Wir waren uns von Anfang an der Ver­ant­wor­tung bewusst, die wir als erstes Seme­ster hier in Bay­reuth haben. Wir freu­en uns nun auf unse­ren Start und auf eine kom­pe­tenz­ori­en­tier­te, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und pra­xis­na­he Leh­re, die sich nicht vor inno­va­ti­ven Kon­zep­ten scheut.“

Wie eine erfolg­rei­che kli­ni­sche Zusam­men­ar­beit zwi­schen den bei­den Stand­or­ten Erlan­gen und Bay­reuth aus­se­hen kann, stell­te der Erlan­ger Neu­ro­ra­dio­lo­ge Prof. Dr. Arnd Dörf­ler am Bei­spiel der Inter­ven­tio­nel­len Radio­lo­gie vor: Dabei han­delt es sich um die mini­mal-inva­si­ve Behand­lung von Ein­engun­gen der hirn­ver­sor­gen­den Arte­ri­en (mit Angio­pla­stie bzw. PTA) und Gefä­ß­miss­bil­dun­gen im Gehirn und Rücken­mark (soge­nann­ten Aneu­rys­men, Angio­me und Fisteln) mit ablös­ba­ren Spi­ra­len, Stents und ande­ren Mate­ria­li­en. Das Erlan­ger Insti­tut für Neu­ro­ra­dio­lo­gie teilt sei­ne Exper­ti­se in die­sem Feld mit der Sek­ti­on Inter­ven­tio­nel­le Radio­lo­gie des Kli­ni­kums Bay­reuth am Stand­ort Hohe Warte.

Im Anschluss an den Fest­akt führ­te Prof. Dr. Jür­gen Schütt­ler, Pro­de­kan der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät der FAU für den MCO, Inter­es­sier­te durch die neu­en Lehr­räu­me, die nach den höch­sten Anfor­de­run­gen gestal­tet sind und für Leh­ren­de wie Stu­die­ren­de kaum Wün­sche offen­las­sen: Vom gro­ßen Hör­saal über moder­ne Semi­nar- und Lehr­mit­tel­räu­me bis hin zu Umklei­den für die ange­hen­den Ärz­tin­nen und Ärz­te und eine schicke Cafe­te­ria bie­tet das Mul­ti­funk­ti­ons­ge­bäu­de Infra­struk­tur für den Stu­di­en­all­tag in der Klinik.