Uni­ver­si­tät Bay­reuth erhält Mil­lio­nen-För­de­rung aus dem Pro­gramm „Inno­va­ti­ve Hochschule“

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Zwi­schen 2023 und 2028 erhält die Uni­ver­si­tät Bay­reuth von Bund und Frei­staat erheb­li­che zusätz­li­che Mit­tel zum Auf- und Aus­bau der Trans­fer­struk­tu­ren und ‑maß­nah­men. Sie konn­te sich mit ihrem Pro­jekt „RIA – Regio­nal Inno­va­ti­on Archi­tec­tu­re for Trans­for­ma­ti­ve Chan­ge“ in dem bun­des­wei­ten Wett­be­werb um För­der­gel­der aus dem Pro­gramm „Inno­va­ti­ve Hoch­schu­le“ durch­set­zen. Die Rol­le der Uni­ver­si­tät Bay­reuth als Inno­va­ti­ons­mo­tor und zen­tra­le Dreh­schei­be im regio­na­len Inno­va­ti­ons­sy­stem wird damit gewür­digt und manifestiert. 

Ziel von RIA ist es, mit regio­na­len Partner*innen aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Gesell­schaft ein effek­ti­ves Trans­fer­netz­werk zu knüp­fen, das durch moder­ne Inno­va­ti­ons­la­bo­re und co-krea­ti­ve Trans­fer­pro­jek­te nach­hal­ti­ge Inno­va­ti­ons­im­pul­se für die Regi­on Ober­fran­ken schafft. Cha­rak­te­ri­stisch für die­ses Netz­werk sol­len Open Inno­va­ti­on Pro­zes­se sein. „Sie ermög­li­chen es, in inter­dis­zi­pli­nä­rer Zusam­men­ar­beit neue und ziel­ge­rich­te­te Trans­fer­struk­tu­ren und ‑akti­vi­tä­ten zu pilo­tie­ren, zu eva­lu­ie­ren und aus­zu­bau­en“, so Dr. Petra Beer­mann, Direk­to­rin für Trans­fer und Inno­va­ti­on des Insti­tuts für Entre­pre­neur­ship & Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und Mit­au­torin des erfolg­rei­chen Antrags.

Das über­ge­ord­ne­te Ziel ist es, mit die­ser neu­en, offe­nen, inter- und trans­dis­zi­pli­nä­ren Arbeits­wei­se tech­no­lo­gi­sche, sozia­le sowie öko­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen in die Umset­zung zu brin­gen. „Beson­ders die­se ganz­heit­li­che Sicht­wei­se der not­wen­di­gen Inno­va­ti­on in und für die Gesell­schaft ist aus mei­ner Sicht ein per­fek­ter Mix, um die Lösung gesell­schaft­li­cher Her­aus­for­de­run­gen anzu­ge­hen. Wie­der ein­mal kommt die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ihrer Leit­idee der Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät in die­sem Pro­jekt nach“, sagt Frau Prof. Dr. Susan­ne Tittl­bach, Vize­prä­si­den­tin für Digi­ta­li­sie­rung, Inno­va­ti­on und Nachhaltigkeit.

RIA ist der Vor­schlag der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, den Trans­fer in der Regi­on zu for­cie­ren. Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le erläu­tert die Rol­le der Uni­ver­si­tät Bay­reuth dabei: „Wir sind nicht ‚nur‘ eine Aus­bil­dungs­stät­te oder ein ‚Elfen­bein­turm‘ der For­schung. Wir for­schen an den Fra­gen der Gesell­schaft und für die Gesell­schaft. Wir brin­gen Men­schen aus aller Welt in die Regi­on. Das bewirkt etwas. Aber das soll nicht an der Cam­pus­gren­ze halt­ma­chen: Wir sehen es ganz klar als unse­re Auf­ga­be an, wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se, Metho­den und auch das inter­na­tio­na­le Mit­ein­an­der in die Regi­on zu tra­gen. Die För­de­rung aus dem Pro­gramm ‚Inno­va­ti­ve Hoch­schu­le‘ wird noch ein­mal einen ech­ten Boost für den Ideen‑, Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fer an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und die gemein­sa­me Inno­va­ti­ons­tä­tig­keit mit der Regi­on geben.“

Open Inno­va­ti­on Lab – die Idee hin­ter RIA

Über allem steht der „Labor­ge­dan­ke“. Meh­re­re „Labs“, in denen Ideen und Maß­nah­men inter­dis­zi­pli­när ent­wickelt wer­den, sol­len ent­ste­hen: uni­ver­si­tä­re Labs, betrieb­li­che Labs und Pop-Up City Labs, die im „Open Inno­va­ti­on Lab“ mit­ein­an­der ver­knüpft wer­den. Das „Open Inno­va­ti­on Lab“ wird der zen­tra­le, leben­di­ge Trans­fer­hub, der Akteur*innen aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Gesell­schaft zusam­men­bringt und gemein­sa­me, inno­va­ti­ve Trans­fer­pro­jek­te initi­iert und metho­disch beglei­tet. Die­ses wird an das Insti­tut für Entre­pre­neur­ship und Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ange­glie­dert und pro­fi­tiert so von des­sen Struk­tu­ren, Kom­pe­ten­zen und dem Netz­werk, sodass hier eine lang­fri­sti­ge Wir­kung in bei­de Rich­tun­gen erzielt wird. Bereits in Ober­fran­ken exi­stie­ren­de betrieb­li­che Inno­va­ti­on Labs an mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men haben ihre Ein­bin­dung und Mit­wir­kung an den rele­van­ten Teil­vor­ha­ben erklärt. Das Ange­bot des Open Inno­va­ti­on Lab wird um soge­nann­te Pop-Up City Labs ergänzt, die anlass­be­zo­gen ein­ge­rich­tet wer­den. In Zusam­men­ar­beit mit den Projektpartner*innen wer­den frei­ste­hen­de Räum­lich­kei­ten in Bay­reuth genutzt. Stu­die­ren­de, Wissenschaftler*innen, Start-ups, regio­na­le Unter­neh­men sowie Inter­es­sen­ten kom­men hier zusam­men und haben frei­en Zugang zu den Räum­lich­kei­ten und den ange­bo­te­nen For­ma­ten. Im Vor­der­grund ste­hen hier der Wis­sens­aus­tausch und die Kol­la­bo­ra­ti­on zwi­schen den betei­lig­ten Akteur*innen. Das „Open Inno­va­ti­on Lab“ ver­spricht kur­ze Wege und ein krea­ti­ves Umfeld, wel­ches gemein­sam den Trans­fer ver­bes­sert und einen ver­ein­fach­ten Zugang zum aktu­el­len Stand der Wis­sen­schaft ermöglicht.

Der Wett­be­werb

Das unab­hän­gi­ge Aus­wahl­gre­mi­um der För­der­initia­ti­ve „Inno­va­ti­ve Hoch­schu­le“ hat in einem exper­ten­ge­lei­te­ten Wett­be­werbs­ver­fah­ren für die zwei­te För­der­run­de der Bund-Län­der-Initia­ti­ve ins­ge­samt 55 Hoch­schu­len in 16 Ein­zel- und 13 Ver­bund­vor­ha­ben zur För­de­rung aus­ge­wählt. Dar­un­ter sind 39 Fach­hoch­schu­len bzw. Hoch­schu­len für Ange­wand­te Wis­sen­schaft, drei Kunst- und Musik­hoch­schu­len sowie 13 Uni­ver­si­tä­ten und Päd­ago­gi­sche Hoch­schu­len. Vier Vor­ha­ben aus Bay­ern wur­den bedacht: Neben Bay­reuth auch Pro­jek­te der HFF in Mün­chen, der HAW Coburg und ein Ver­bund­pro­jekt der Katho­li­schen Uni­ver­si­tät Eich­stätt und der TH Ingol­stadt. Bewor­ben hat­ten sich ins­ge­samt 165 Hochschulen.

Dazu erklär­te die Vor­sit­zen­de der Gemein­sa­men Wis­sen­schafts­kon­fe­renz (GWK), Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger, Bun­des­mi­ni­ste­rin für Bil­dung und For­schung in einer Pres­se­mit­tei­lung: „Unse­re Hoch­schu­len für Ange­wand­te Wis­sen­schaft und Fach­hoch­schu­len sowie die klei­nen und mitt­le­ren Uni­ver­si­tä­ten sind mit ihrer Ver­an­ke­rung in der Regi­on Inno­va­ti­ons­mo­to­ren für unser Land. Mit der För­der­initia­ti­ve „Inno­va­ti­ve Hoch­schu­le“ unter­stüt­zen wir ihre Stär­ken ganz gezielt.“

Laut GWK ist der Beginn der För­de­rung für Anfang 2023 geplant. Es wer­den für eine För­der­dau­er von bis zu fünf Jah­ren Mit­tel in Höhe von jähr­lich bis zu zwei Mil­lio­nen Euro für Anträ­ge ein­zel­ner Hoch­schu­len ver­an­schlagt. Ins­ge­samt stel­len Bund und Län­der für die­se För­der­run­de bis zu 285 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung; die För­der­mit­tel wer­den jeweils im Ver­hält­nis 90:10 vom Bund und vom jewei­li­gen Sitz­land der Hoch­schu­le getragen.

Die Bund-Län­der-Initia­ti­ve zur För­de­rung des for­schungs­ba­sier­ten Ideen‑, Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fers – „Inno­va­ti­ve Hoch­schu­le“ – wur­de im Som­mer 2016 von den Regie­rungs­chefin­nen und ‑chefs von Bund und Län­dern beschlos­sen. Sie soll das Inno­va­ti­ons­po­ten­zi­al ins­be­son­de­re von Fach­hoch­schu­len sowie von klei­nen und mitt­le­ren Uni­ver­si­tä­ten för­dern. Sie soll Hoch­schu­len dar­in unter­stüt­zen, sich bei Trans­fer und Inno­va­ti­on, was neben For­schung und Leh­re auch als „drit­te Mis­si­on“ der Hoch­schu­len bezeich­net wird, zu pro­fi­lie­ren und ihre stra­te­gi­sche Rol­le im regio­na­len Inno­va­ti­ons­sy­stem zu stär­ken. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur För­der­initia­ti­ve: www​.inno​va​ti​ve​-hoch​schu​le​.de