Coburg und Wun­sie­del in der BR Frankenschau

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Die The­men der Sendung:

Immer hei­ßer, immer trocke­ner: Fran­ken im Kli­ma­wan­del (Mit­tel­fran­ken / Ober­fran­ken / Unterfranken)

Der Kli­ma­wan­del ist in den drei frän­ki­schen Regie­rungs­be­zir­ken durch Mes­sun­gen belegt: 5 der 10 wärm­sten Jah­re seit Auf­zeich­nungs­be­ginn 1881 lagen zwi­schen 2011 und 2019. Wenn dies nicht gestoppt wird, so die Vor­her­sa­gen, dann steigt die mitt­le­re Jah­res­tem­pe­ra­tur in Main­fran­ken von 8,5 auf mehr als 12 Grad bis Ende des Jahr­hun­derts. Die Wäl­der in Ober­fran­ken sind nach­hal­tig geschä­digt. Allein rund um Bam­berg gin­gen in den letz­ten Jah­ren rund 1.000 Hekt­ar Kie­fern- und Fich­ten­wald ver­lo­ren. In Mit­tel­fran­ken kam es im Juli 2021 zu einem Stark­re­gen­er­eig­nis: An der Aisch stieg das Was­ser rasend schnell an und rich­te­te gro­ße Schä­den an.

Heil­sa­mes Grün: Bäu­me in der Stadt (Nürn­berg / Mittelfranken)

Wer einen Baum vor sei­nem Fen­ster hat oder wenig­stens im Uml­reis von 100 Metern Ent­fer­nung der eige­nen Behau­sung, soll deut­lich weni­ger gestresst sein. Dar­auf deu­ten zumin­dest Stu­di­en der Uni­ver­si­tä­ten Leip­zig und Jena hin. Im Umkehr­schluss stell­ten die For­scher fest: In Stra­ßen mit wenig Grün benö­ti­gen Men­schen häu­fi­ger Anti­de­pres­si­va. Meist leben hier auch Per­so­nen mit gerin­ge­rem Ein­kom­men. Sie sind also gleich dop­pelt benach­tei­ligt. Stra­ßen­bäu­me, so das Fazit der For­scher, könn­ten ihr Risi­ko, psy­chisch zu erkran­ken, min­dern. Also, mehr Bäu­me in die Stadt?

Gute Ideen gefragt: Grün­der­zen­trum Ans­bach (Ans­bach Mer­ken­dorf / Mittelfranken)

Das Ans­ba­cher Grün­der­zen­trum „ANs­Werk“ bie­tet Start-ups aus der Regi­on Unter­stüt­zung an. Ob Mode-Label oder digi­ta­les Info-Por­tal für Aus­zu­bil­den­de und Unter­neh­mer: hier gibt es gün­sti­ge Büros, Coa­ching, Men­to­ring und Kon­tak­te zur Wirt­schaft. Der zwei­te Stand­ort in Mer­ken­dorf beim Inno­va­ti­ons­cam­pus der Hoch­schu­le Wei­hen­ste­phan-Tries­dorf soll Grün­dun­gen in der digi­ta­len Agrar­wirt­schaft anregen.

Ein gro­ßes Erbe: die Che­fin am Bau (Wun­sie­del / Oberfranken)

„Sei schlau, geh zum Bau!“ – so wur­de frü­her für Fach­kräf­te auf den Bau­stel­len gewor­ben. Jobs gab und gibt es genug: Zim­me­rer, Mau­rer, Polie­re, Kran­füh­rer, Beton­bau­er und so wei­ter… Aber „als Frau auf dem Bau“ sieht es noch­mal anders aus. Nur weni­ge Frau­en trau­en sich in die­se Män­ner­welt, damals wie heu­te. Vero­ni­ka Sirch aus Wun­sie­del hat sich getraut und ist heu­te Che­fin eines Bau­un­ter­neh­mens mit 190 Mit­ar­bei­tern. Sie über­nahm das Bau­un­ter­neh­men Karl Roth in Wun­sie­del mit gera­de ein­mal 27 Jah­ren von ihrem Vater. Die Inge­nieu­rin und Mut­ter eines Soh­nes enga­giert sich in ihrer Frei­zeit poli­tisch und in Dut­zen­den Ver­ei­nen – sie will in ihrer Hei­mat etwas bewegen.

Ein­präg­sam: die Leder­bild­haue­rin aus Coburg (Coburg / Oberfranken)

Karin Engel­hardt aus Coburg erschafft ein­zig­ar­ti­ge Leder­buch­um­schlä­ge. Das Leder bear­bei­tet sie mit einer uralten Tech­nik, dem Pun­zie­ren. Schon die Ägyp­ter kann­ten die­se Kunst des Leder­ge­stal­tens. Karin Engel­hardt lern­te die Tech­nik von ihrem Schwie­ger­va­ter. Die gebür­ti­ge Öster­rei­che­rin hat mit die­sem alten Hand­werk in ihrer neu­en Hei­mat eine gro­ße Lei­den­schaft für sich entdeckt.

Beson­de­re Fotos: Kirsch­blü­te in Fran­ken (Kalch­reuth / Mittelfranken)

Chri­sti­an Weigang aus Kalch­reuth im Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt nutzt die Kirsch­blü­te, um ein Foto zu machen. Tat­säch­lich nur ein Foto. Chri­sti­an Weigang foto­gra­fiert mit einer Came­ra obscu­ra, einem schwar­zen Kasten mit klei­nem Loch. Sei­ne Ergeb­nis­se kön­nen sich – auch mit moder­nen Maß­stä­ben gemes­sen – sehen las­sen, haben einen ganz eige­nen Zauber.

Kunst auf dem Land: ein Muse­um im Schwei­ne­stall (Jun­kers­hau­sen / Unterfranken)

Für Kunst geht man gewöhn­lich ins Muse­um, weni­ger in den Schwei­ne­stall – bis jetzt. Im unter­frän­ki­schen Jun­kers­hau­sen schla­gen renom­mier­te Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus Fran­ken neue Wege ein und set­zen sich auch the­ma­tisch mit Tier­hal­tung, regio­na­len Lebens­mit­teln und Öko­lo­gie aus­ein­an­der. Die Aus­stel­lung „unAR­Tig – Kunst im Schwei­ne­stall“ bringt anspruchs­vol­le Kunst an unge­wöhn­li­che Orte.

BR Fern­se­hen
Sonn­tag, 8. Mai 2022, 17.45 Uhr
Frankenschau
Mode­ra­ti­on: Rüdi­ger Baumann
Redak­ti­on: Tho­mas Rex
BR Media­thek: nach Aus­strah­lung 12 Monate