Rama­dan-Aus­stel­lung in Bam­berg noch bis 3. Mai 2022

Tage des Ramadan Ausstellung Bamberg 2022
Ein Schnitt – und dann ein Schritt in die Welt des Ramadan: Stadtrat Heinz Kuntke, Malteser-Diözesangeschäftsführerin Claudia Ramminger, Jutta Weigand von der Sozialstiftung Bamberg und eine Mitarbeiterin des Quartiersbüros bei der Ausstellungseröffnung. Text + Fotos: Adrian Grodel / Malteser

Aus­stel­lung „Die Tage des Rama­dan“: Eine kul­tu­rel­le Ent­deckungs­rei­se durch den Fasten­mo­nat in Bamberg

Tage des Ramadan Ausstellung Bamberg 2022

Samer Rahhal, Lei­ter der Inte­gra­ti­ons­dien­ste bei den Mal­te­sern in Bam­berg, und Yous­ra Alo­mar vom ehren­amt­li­chen inter­kul­tu­rel­len Frau­en­treff der Mal­te­ser. Bei­de waren
maß­geb­lich an der Orga­ni­sa­ti­on der Aus­stel­lung betei­ligt. Foto: Adri­an Gro­del / Malteser

Für gläu­bi­ge Mus­li­me auf der gan­zen Welt ist der Rama­dan ein zen­tra­ler Bestand­teil ihrer Reli­gi­on. Der Fasten­mo­nat hat in die­sem Jahr am 2. April begon­nen und ende­te am Sonn­tag, 1. Mai 2022. Grund genug für die Mal­te­ser und für die Sozi­al­stif­tung Bam­berg, die­sem wich­ti­gen Brauch eine Aus­stel­lung zu wid­men und ein­mal genau­er hin­ter die Kulis­sen zu schau­en. Anhand von Bil­dern, Info­tex­ten, Deko­ra­ti­on und süßem Gebäck kön­nen Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Aus­stel­lung „Die Tage des Rama­dan“ am Sams­tag, am Mon­tag und am Diens­tag Ein­blicke in isla­mi­sche Tra­di­tio­nen wäh­rend des hei­li­gen Monats gewin­nen. Das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt, das am Frei­tag, 29. April 2022 star­te­te, soll ein Ort des Aus­tauschs und der Begeg­nung sein und somit Brücken über regio­na­le, kul­tu­rel­le und reli­giö­se Gren­zen hin­weg schlagen.

„Zu einer gelun­ge­nen Inte­gra­ti­on gehö­ren mehr als nur Spra­che und Arbeit. Vor allem die Kul­tur des jeweils ande­ren zu ver­ste­hen, ist wich­tig. Wenn sich bei­de Sei­ten kul­tu­rell näher­kom­men, dann hilft dies, Vor­ur­tei­le abzu­bau­en und fried­lich zusam­men­zu­le­ben. Genau dazu will die­se Schau betra­gen“, sag­te Samer Rahhal, Mit­or­ga­ni­sa­tor der Aus­stel­lung und Lei­ter der Inte­gra­ti­ons­dien­ste bei den Mal­te­sern, wäh­rend der Eröff­nung am Freitag.

Mal­te­ser-Geschäfts­füh­re­rin Clau­dia Rammin­ger: Auf das Neue einlassen

Auch die Diö­ze­san­ge­schäfts­füh­re­rin der Mal­te­ser im Erz­bis­tum Bam­berg, Clau­dia Rammin­ger, beton­te in ihrer Gruß­bot­schaft, dass für sie gelun­ge­ne Inte­gra­ti­on „leben­di­ge Gemein­schaft, offe­ne Gemein­schaft und Inter­es­se an den Kul­tu­ren und Tra­di­tio­nen aller, die in die­ser Gemein­schaft zusam­men­le­ben“ bedeu­te. Men­schen, die aus ande­ren Län­dern und Kul­tu­ren zu uns kom­men, dürf­ten nicht nur auf die Rol­le der Hil­fe­be­dürf­ti­gen, Not­lei­den­den und Bitt­stel­ler redu­ziert wer­den. „Das Frem­de kann auch aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve betrach­tet wer­den: Es bringt Neu­es, es bringt Außer-Gewöhn­li­ches, es erwei­tert den Hori­zont aller, die sich auf die­ses Neue ein­las­sen“, sag­te Ramminger.

Stadt­rat Kunt­ke: Aus­tausch von Kul­tu­ren erwei­tert Horizont

Tage des Ramadan Ausstellung Bamberg 2022

Eine Besu­che­rin der Aus­stel­lung wur­de mit tra­di­tio­nel­lem süßen Gebäck sowie einem Mok­ka begrüßt. Foto: Adri­an Gro­del / Malteser

Nach den Wor­ten des Bam­ber­ger Stadt­rats Heinz Kunt­ke, der in Ver­tre­tung von Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke die­Aus­stel­lung eröff­ne­te, lehrt der Blick in die Geschich­te, dass das Zusam­men­le­ben von unter­schied­li­chen Kul­tu­ren unter dem Dach einer Stadt sehr vie­le Früch­te her­vor­brin­gen kann. Ent­schei­den­der Punkt hier­bei: Nicht gemeint sei das Neben­ein­an­der von Kul­tu­ren, son­dern der für alle Sei­ten gewinn­brin­gen­de, weil Hori­zont erwei­tern­de Aus­tausch von Kul­tu­ren. „Zu die­sem Aus­tausch tra­gen Sie mit der Aus­stel­lung ‚Die Tage des Rama­dan‘ im Quar­tiers­bü­ro am Ula­nen­park bei“, sag­te Kunt­ke an Samer Rahhal und die Orga­ni­sa­to­ren gerichtet.

Wie Kunt­ke beton­te, sen­det der Fasten­mo­nat Rama­dan auch ein star­kes Signal in die­se vom Krieg in Euro­pa gepräg­te Zeit. „Ange­sichts der Bil­der vom Schrecken des Krie­ges eint uns alle der Wunsch nach Been­di­gung und Aus­söh­nung. Brücken schla­gen, Ver­ständ­nis für­ein­an­der auf­bau­en und der respekt­vol­le Umgang mit­ein­an­der sind stets und über­all unschätz­ba­re sozia­le Tugen­den. Mit der Aus­stel­lung bau­en Sie, lie­be Initia­to­ren, eine Brücke zwi­schen Kul­tu­ren, und tra­gen so zum bes­se­ren Ver­ständ­nis und zum Mit­ein­an­der hier vor Ort bei.“

Jut­ta Weig­and von der Sozi­al­stif­tung: Wun­der­burg ist ein bun­tes Viertel

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Gemein­schaft über kul­tu­rel­le Gren­zen hin­weg: Ein Bild, das man in Coro­na­zei­ten lan­ge nicht gese­hen hat. Foto: Adri­an Gro­del / Malteser

Dem schloss sich Jut­ta Weig­and ger­ne an, Geschäfts­füh­re­rin der Sozi­al­stif­tung Bam­berg Alten­hil­fe gGmbH, zu der das­Quar­tiers­bü­ro am Ula­nen­park gehört. „Die Wun­der­burg ist ein bun­tes Vier­tel. Umso schö­ner ist es, dass wir als Quar­tiers­bü­ro an des­sen Gestal­tung mit­wir­ken dür­fen – mit die­ser gelun­ge­nen Koope­ra­ti­on, die dazu dient, dass wir den Back­ground unse­rer Nach­ba­rIn­nen, Freun­de und Kol­le­gIn­nen bes­ser ver­ste­hen kön­nen. Die Aus­stel­lung besu­chen und dar­über dis­ku­tie­ren, das sind Bür­ger im Dia­log! Wir freu­en uns auf einen regen Austausch.“

Der Fasten­mo­nat Rama­dan ist eine beson­de­re Zeit der Ein­kehr und des Mit­ge­fühls für ande­re Men­schen, beson­ders für Bedürf­ti­ge, eine Zeit der Gemein­schaft und des Mit­ein­an­ders, Zeit des Zusam­men­kom­mens und der Begeg­nung. Neben der kör­per­li­chen und spi­ri­tu­el­len Übung sind sozia­le und kul­tu­rel­le Festi­vi­tä­ten wie z. B. gemein­sa­me Gebe­te und das abend­li­che Fasten­bre­chen in gro­ßen Freun­des- und Fami­li­en­krei­sen damit ver­bun­den. Essen und Trin­ken sind wäh­rend des vier­wö­chi­gen Fastens von Mor­gen­däm­me­rung bis zum Son­nen­un­ter­gang tabu, eben­so wie Rau­chen, Geschlechts­ver­kehr und ande­re Arten des Genus­ses. Der Rama­dan endet mit dem Fest von Eid al-Fitr, das drei Tage dauert.

Noch bis ein­schließ­lich Diens­tag, 3. Mai 2022 zu sehen

Die Aus­stel­lung „Die Tage des Rama­dan“ ist ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt des Mal­te­ser Hilfs­dienst e.V. und der Sozi­al­stif­tung in Bam­berg.

Wo: Quar­tiers­bü­ro am Ula­nen­park (Hans-Schütz-Stra­ße 3, 96050 Bam­berg)
Wann: 30. April, 2. und 3. Mai 2022, jeweils von 10 bis 13 Uhr