Kräu­t­er­wan­de­rung der KEB Bam­berg Land mit der Kräu­ter­ex­per­tin Dag­mar Stein

Bärlauch sammeln

Trotz nas­sen April­wet­ters wag­ten sich die wet­ter­fe­sten Teilnehmer:innen am 24. April nach Hochstall um mit Dag­mar Stein auf Kräu­t­er­wan­de­rung zu gehen. Auf dem Weg zu einer Quel­le fan­den wir schon die ersten bekann­ten und unbe­kann­ten Kräu­ter die unser Inter­es­se erreg­ten. So ging die infor­ma­ti­ve Wan­de­rung von einem Kraut zum näch­sten. Von Heil­mit­teln über Küchen­kräu­ter gab es vie­le Tipps und Geschich­ten. Wie geplant, blieb das Wet­ter größ­ten­teils trocken und das gewünsch­te Bär­lauch Sam­meln kam natür­lich auch nicht zu kurz. Mit viel Wis­sen über Bär­lauch, Taub­nes­sel, Gun­der­mann und ande­re Wald- und Wie­sen­kräu­ter woll­ten wir die­se natür­lich auch in Form eines lecke­ren Kräu­ter­brot testen.

Ein kur­zer Aus­zug aus der umfang­rei­chen Kräuterkunde:

Der japa­ni­sche Knöterich

Er wird drei bis vier Meter hoch, wächst bis zu 30 cm am Tag und gilt in ganz Euro­pa als bio­lo­gi­sche Kata­stro­phe. Die Rhi­zo­me bre­chen wie Glas und schon ein 1,5 Zen­ti­me­ter gro­ßes Frag­ment kann eine neue Kolo­nie grün­den, wenn es mit dem Boden ver­brei­tet oder an einem Fluss- oder Bach­ufer ange­spült wird. Das macht die Ver­brei­tung von Stau­den­knö­te­rich mit dem Mut­ter­bo­den zu einem ech­ten Pro­blem. Außer­dem hat er kei­ne natür­li­chen Fein­de und brei­tet sich mit sei­ner immensen Wuchs­kraft schnell ent­lang flie­ßen­der Gewäs­ser, in Parks und Gar­ten­an­la­gen aus. Die Wur­zeln rei­chen bis zwei Meter in den Boden und kön­nen locker Beton spren­gen. Und noch immer holen Men­schen sich Able­ger, weil sie ihn schön fin­den und ihn nicht kennen

Alles Schlech­te hat sein Gutes, das Gute an die­ser Pflan­ze: War­um Japa­ni­scher Knö­te­rich so gesund ist

Es ist eine reich­hal­ti­ge Quel­le an Mine­ra­li­en, ein­schließ­lich Kali­um, Phos­phor, Zink und Man­gan sowie Vit­amin A und C.

Der Japa­ni­sche Knö­te­rich ent­hält mit dem Anti­oxi­dans Reser­vat­rol einen Pflan­zen­stoff, der auch in blau­en Trau­ben (und somit im Rot­wein) steckt und vor allem herz­schüt­zend wirkt. Dane­ben wer­den die­sem Stoff wei­te­re gesund­heit­li­che Aus­wir­kun­gen nach­ge­sagt, die zum Teil in Tier­ver­su­chen unter Labor­be­din­gun­gen nach­ge­wie­sen wer­den konn­ten. So soll Reser­vat­rol nicht nur die Blut­ge­fä­ße schüt­zen, son­dern auch das Immun­sy­stem stär­ken und man­che Krebs­zel­len abtöten.

Äußer­lich kön­nen zer­sto­ße­ne Blät­ter oder Wur­zeln zur Wund­hei­lung und bei Haut­ent­zün­dun­gen ange­wen­det werden.

Japa­ni­schen Knö­te­rich sam­meln und ernten

Die jun­gen Trie­be kön­nen ab April das gan­ze Jahr hin­durch geern­tet wer­den, aller­dings nur, wenn sie nicht höher als etwa 20 Zen­ti­me­ter sind. Danach ent­hal­ten sie zu viel Oxal­säu­re, zudem ver­hol­zen sie und wer­den unge­nieß­bar Aber da er sich sehr aus­brei­tet und ein­hei­mi­sche Pflan­zen ver­drängt, soll­te er nur im Topf oder Con­tai­ner gehal­ten werden.

War­nung: auf­grund des hohen Oxal­säu­re­ge­halts (Oxal­säu­re bin­den Cal­ci­um an sich) der Ver­zehr für Per­so­nen mit Arthri­tis, Gicht oder Nie­ren­pro­ble­men sowie Kin­der stark ein­ge­schränkt wer­den soll­te und Schwan­ge­re auf einen Genuss gänz­lich verzichten.

Neu­gie­rig? Unter www​.kraft​quell​-natur​.de gibt es mehr Informationen.

Auf­grund des Wet­ters kam an die­sem Tag unser Fami­li­en­pro­gramm lei­der nicht zu Stan­de, aber wir freu­en uns auf vie­le inter­es­sier­te Kin­der und Erwach­se­ne, wenn es im Som­mer wie­der wei­ter geht mit den Wald­er­leb­nis­nach­mit­ta­gen der KEB Bam­berg Land und der Erleb­nis­bäue­rin Bar­ba­ra Büt­tel. Die näch­ste Kräu­t­er­wan­de­rung mit Dag­mar Stein und der KEB Bam­berg fin­det im Juni statt.

Aktu­el­le Ter­mi­ne unter www​.keb​-land​kreis​-bam​berg​.de