GirlsDay in der Handwerkskammer in Bamberg

Am GirlsDay gab’s reichlich Einblicke in typische Männerberufe. Foto: HWK für Oberfranken

Rollenklischees weggebastelt: Am GirlsDay schnupperten zwölf Schülerinnen in der Handwerkskammer in Bamberg in die handwerklich-technische Berufsausbildung hinein

Welcher Tag wäre dafür besser geeignet als der alljährliche GirlsDay? Jungen Mädchen die Scheu vor einer handwerklich-technischen Ausbildung zu nehmen und ihnen zu zeigen, welch faszinierende Berufe das Handwerk zu bieten hat. Und nicht zuletzt: Welchen Spaß man beim eigenhändigen Erstellen eines Werkstückes haben kann und dabei gleichzeitig Rollenklischees auflöst. Zwölf Schülerinnen informierten sich im Bildungszentrum Bamberg der Handwerkskammer für Oberfranken darüber, wie im Handwerk heute gearbeitet wird. Dabei sammelten die Jugendlichen nicht nur jede Menge interessanter Eindrücke, sondern durften auch noch ein Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen: Einen, mit eigenen Händen gestalteten, individuellen Schlüsselanhänger aus Holz oder Metall.

Beim Feilen des eigenen Schlüsselanhängers kam es auf handwerkliches Geschick an. Foto: HWK für Oberfranken

Beim Feilen des eigenen Schlüsselanhängers kam es auf handwerkliches Geschick an. Foto:
HWK für Oberfranken

Vorbereitet hatte den Aktionstag Corinna Lange, Talentscoutin der HWK zusammen mit dem Team des Bildungszentrums in Bamberg. Den zwölf Teilnehmerinnen wurde dabei ein spannendes und informatives Programm geboten. „Viele junge Leute wissen gar nicht, welche faszinierende Berufe es im Handwerk gibt“, sagt Corinna Lange. „Insbesondere Mädchen haben oft Vorbehalte, sich mit handwerklich-technischen Berufen zu beschäftigen. Ist die gedankliche Schwelle aber einmal überwunden, können sie sich im Handwerk genauso erfolgreich entwickeln wie die Jungs.“ Mit der GirlsDay-Aktion der Kammer ist der erste Schritt jedenfalls getan. Die zwölf Mädchen erfuhren von Ausbildungsberaterin Carmen Weiss nicht nur alles über die riesigen Möglichkeiten, die das Handwerk bei rund 130 Ausbildungsberufen zu bieten hat, sondern bekamen auch interessante Einblicke in die Ausbildungswerkstätten der HWK. „Solche praktischen Einblicke sind unheimlich wichtig für uns,“ so auch das Fazit von Frank Grökel, Leiter der Ausbildungsberatung an der Handwerkskammer, für den am besten jeden Tag GirlsDay sein dürfte. „Denn wollen wir noch mehr junge Frauen für das Handwerk gewinnen, müssen wir die altbackenen Vorurteile zerstreuen“, ist er überzeugt.

Weg mit den Rollenklischees

Und so lernten die Teilnehmerinnen am GirlsDay auch gezielt typische Männerberufe kennen, die aber nur auf den ersten Blick nichts für Mädchen sind. „Viele handwerklichen Berufe eignen sich für Mädchen. Wir müssen nur mit ein paar Klischees aufräumen und erklären, was genau dahinter steckt,“ umschreibt Carmen Weiß das Ziel dieses Aktionstages. Die Ausbildungsberaterin führte die Mädchen spielerisch an die Berufe Kfz-Mechatroniker, Elektroniker, Feinwerkmechaniker, Zimmerer und Maler heran. In der Metallwerkstatt wartete noch ein besonderer Auftrag auf die interessierten „Girls“: Unter Anleitung konnten Sie aus Aluminium oder Holz ihren eigenen Schlüsselanhänger produzieren. Es wurde gesägt, gehobelt und gefeilt und die Mädchen spürten dabei nicht nur, wie viel Spaß es machen kann, mit den eigenen Händen ein Werkstück herzustellen, sondern lernten auch die modernen technischen Möglichkeiten wie 3D-Druck oder CNC-Fräsen kennen, die das Handwerk heute einsetzt.

Bis zum Ende des Vormittags war allen Schülerinnen klar: Handwerk ist vielfältig. Es stellt sich heute genauso individuell dar wie die Schlüsselanhänger, die die Mädchen gebastelt hatten.