Bür­ger­be­tei­li­gung am Weegmann­ufer: Stadt Bam­berg hört die Beden­ken der Ein­woh­ner gegen eine Auf­ent­halts­flä­che für die Jugend

OB Starke im Gespräch mit Anwohnern. © Stadtarchiv Bamberg, Jürgen Schraudner
OB Starke im Gespräch mit Anwohnern. © Stadtarchiv Bamberg, Jürgen Schraudner

OB Star­ke: „Wir machen kei­ne Poli­tik gegen die Bürger“

Nicht mit einer Ver­laut­ba­rung im Gepäck, son­dern mit dem Ange­bot, in den Dia­log zu tre­ten, stell­te sich Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke am Frei­tag den Anwoh­nern am Weegmann­ufer neben der Euro­pa­brücke. Dort soll nach einem Beschluss des Bau- und Werkse­nats auf Vor­schlag der Stadt­ver­wal­tung eine Auf­ent­halts­flä­che für die Jugend ent­ste­hen. Rund hun­dert Bürger:innen nut­zen das Ange­bot der Stadt, über die­se Plä­ne vor Ort zu dis­ku­tie­ren, und mach­ten deut­lich, dass sie das Pro­jekt ableh­nen. OB Star­ke gab zu ver­ste­hen, dass ihre Argu­men­te bei ihm ein offe­nes Ohr gefun­den haben: „Wir wer­den kei­ne Poli­tik gegen die Bür­ger machen.“

Den Einwänden der Anwohnerinnen und Anwohner am Weegmannufer schenkte Oberbürgermeister Andreas Starke am Freitag seine Aufmerksamkeit. Foto: Stadtarchiv Bamberg, Jürgen Schraudner

Den Ein­wän­den der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner am Weegmann­ufer schenk­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke am Frei­tag sei­ne Auf­merk­sam­keit. Foto: Stadt­ar­chiv Bam­berg, Jür­gen Schraudner

Zu Beginn des Tref­fens erin­ner­te Star­ke an die Vor­ge­schich­te: Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten die Par­tys auf der Unte­ren Brücke ein Aus­maß erreicht, das für die dor­ti­gen Anwohner:innen und die Stadt nicht mehr hin­nehm­bar war. Der Stadt­rat hat sich mehr­heit­lich dafür ent­schie­den, eine Wie­der­ho­lung die­ser Zustän­de zu ver­hin­dern, indem dort in die­sem Jahr pro­be­wei­se eine Frei­schank­flä­che ein­ge­rich­tet wird. Gleich­zei­tig soll­te auch dem Wunsch der Jugend­li­chen nach einer Alter­na­ti­ve Rech­nung getra­gen wer­den. Die Ver­wal­tung such­te und fand sie­ben in Fra­ge kom­men­de Flä­chen, von denen der Platz am Weegmann­ufer als am besten geeig­net erschien – nicht um als neu­er Par­tyhot­spot zu die­nen, son­dern als nie­der­schwel­li­ges Ange­bot mit guter Auf­ent­halts­qua­li­tät. Der Bau- und Werkse­nat schloss sich die­ser Mei­nung an. „In dem Beschluss war aber auch vor­ge­ge­ben, dass wir zunächst eine Bür­ger­be­tei­li­gung vor Ort durch­füh­ren. Und des­we­gen sind wir heu­te hier: Damit Sie Ihre Sicht der Din­ge vor­tra­gen kön­nen“, erklär­te Starke.

Den Einwänden der Anwohnerinnen und Anwohner am Weegmannufer schenkte Oberbürgermeister Andreas Starke am Freitag seine Aufmerksamkeit. Foto: Stadtarchiv Bamberg, Jürgen Schraudner

Den Ein­wän­den der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner am Weegmann­ufer schenk­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke am Frei­tag sei­ne Auf­merk­sam­keit. Foto: Stadt­ar­chiv Bam­berg, Jür­gen Schraudner

Und die­se Mei­nung aus der Nach­bar­schaft fiel klar aus: Sowohl auf Trans­pa­ren­ten, als auch mit Wort­mel­dun­gen stell­ten sich die vie­len Anwe­sen­den gegen das Vor­ha­ben, an die­sen Platz durch das Auf­stel­len von Bän­ken, Beleuch­tung und Toi­let­ten jun­ge Men­schen zu locken. Es herrsch­te die Befürch­tung, dass mit die­ser Maß­nah­me das Pro­blem von einem Ort zum näch­sten ver­la­gert wird. Andre­as Wei­he, der im Namen vie­ler Anwoh­ner sprach, erzähl­te sei­ne per­sön­li­che Geschich­te: 30 Jah­re wohn­te er direkt an der Unte­ren Brücke, ehe er die nächt­li­chen Zustän­de dort im ver­gan­ge­nen Jahr nicht län­ger hin­neh­men woll­te und weg­zog – direkt neben das Weegmann­ufer. Jetzt betont er: „Ich wer­de nicht noch ein­mal umziehen.“

Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke nahm die Sor­gen und Beden­ken der Anwohner:innen auf und stell­te ein Ein­len­ken in Aus­sicht: „Wir wer­den im Lich­te der heu­ti­gen Ver­an­stal­tung die Ent­schei­dung am Mitt­woch im Bau- und Werkse­nat noch ein­mal über­den­ken.“ Gleich­zei­tig will er auch das Gespräch mit der Jun­gen Initia­ti­ve Bam­berg suchen.