HC Erlan­gen mit Rücken­wind gegen Melsungen

Symbolbild Handball

Der HC Erlan­gen trifft fünf Tage nach dem Final­Four in der Bun­des­li­ga am Don­ners­tag­abend, 28. April, zu Hau­se auf den Tabel­len­ach­ten, die MT Melsun­gen. Die beste Nach­richt zu aller­erst: Coro­na hat dies­mal, wie es aus­sieht, nie­mand. Alle Spie­ler sind gesund – sowohl vom HC Erlan­gen, wie auch von der MT Melsun­gen. Noch im Febru­ar, am eigent­lich ange­setz­ten Ter­min für das Auf­ein­an­der­tref­fen in der Are­na NÜRN­BER­GER VER­SI­CHE­RUNG, war die Par­tie ins Was­ser gefal­len. Die MT Melsun­gen mel­de­te damals zu vie­le posi­ti­ve Coro­na-Tests, die hal­be Mann­schaft litt an Covid.Die Bri­sanz der Par­tie, wenn der Tabel­len­ach­te auf den HCE trifft, ist des­we­gen am Don­ners­tag, 28. April, nicht weni­ger gewor­den, die Aus­gangs­la­ge ist sogar noch span­nen­der als im Febru­ar: „Wir wol­len uns mit einem Sieg Sicher­heit und Selbst­be­wusst­sein holen, uns Ruhe ver­schaf­fen für die näch­sten Auf­ga­ben. Es geht im Sai­son-End­spurt nun Schlag auf Schlag“, sagt HCE-Geschäfts­füh­rer Rene Sel­ke. Acht Par­tien sind es noch in der Hand­ball-Bun­des­li­ga bis zum Sai­son­ab­schluss, allein zwei davon fin­den noch in die­ser Woche statt. Sobald der HC Erlan­gen Melsun­gen emp­fan­gen hat (19.05 Uhr, Are­na NÜRN­BER­GER VER­SI­CHE­RUNG), muss er sich gleich schon wie­der auf den Weg machen. Am Sams­tag (18.30 Uhr, Lip­per­land­hal­le, Bun­sen­stra­ße 39, 32657 Lem­go) geht es schon aus­wärts beim Tabel­len­neun­ten erneut um Zähler.

„Wich­tig wird, dass wir es schaf­fen, den Fokus auf den Bun­des­li­ga-All­tag zu rich­ten“, sagt Raul Alon­so, Trai­ner und Sport­di­rek­tor des ein­zi­gen baye­ri­schen Bun­des­li­gi­sten. „Aber wir hat­ten eine lan­ge Heim­rei­se und gute Trai­nings­ta­ge, wir haben uns sofort nach dem Aus­schei­den mit dem näch­sten Geg­ner beschäf­tigt.“ Nur fünf Tage vor dem Anwurf gegen Melsun­gen hat­te der HC Erlan­gen den größ­ten Erfolg sei­ner Ver­eins­ge­schich­te gefei­ert, Ein­drücke, die erst ver­ar­bei­tet wer­den muss­ten. „Die­se Erfah­rung und die­ses Erleb­nis wol­len wir mit in die näch­sten Spie­le und den Rest der Sai­son neh­men“, so Alon­so. 13.000 Fans waren das in einer brül­lend lau­ten Bar­clays Are­na, eine begei­stern­de Cho­reo­gra­fie mit 700 Glit­zer­fähn­chen im HCE-Block, ein Mil­lio­nen­pu­bli­kum vor dem Fern­se­her. „Das sind die Spie­le im Leben eines Pro­fis, die man nie mehr ver­gisst“, sagt Alonso.„Wir sind einer­seits noch immer Stolz auf das was wir geschafft haben, um bei so einem ein­zig­ar­ti­gen Event dabei­ge­we­sen zu sein“, sagt Rene Sel­ke. „Aber an sol­chen Erleb­nis­sen wächst man auch. Daher wol­len wir die Eupho­rie nun mit­neh­men, sie soll uns Rücken­wind geben – gemein­sam mit der tol­len Unter­stüt­zung der Fans wird uns das hel­fen in der Restsaison.“

Über 1000 Fans hat­ten die Mann­schaft die 600 Kilo­me­ter ein­fach bis nach Ham­burg beglei­tet, nun soll mit ihnen im Rücken in der hei­mi­schen Are­na ein Erfolg gegen die MT Melsun­gen gelin­gen. „Melsun­gen hat enor­me Qua­li­tät im Kader“, warnt Raul Alon­so. Mut machen darf, dass es dem HCE auch gelun­gen war, im Pokal-Halb­fi­na­le lan­ge Zeit sogar mit einem der besten Teams der Welt auf Augen­hö­he zu agie­ren. Dann konn­te sich der SC Mag­de­burg abset­zen, „auch weil wir uns gute Tor­chan­cen her­aus­ge­spielt haben, die­se aber nicht ver­wer­ten konn­ten“, so der Trai­ner. Mit Melsun­gen beginnt in der Bun­des­li­ga die Tabel­len­spit­ze, gera­de ein­mal zwei Punk­te feh­len den Hes­sen auf Rang fünf. Allein mit den Natio­nal­spie­lern Juli­us Kühn und Kai Häf­ner, die bei­de zu den Top 20 der Tor­jä­ger­li­ste zäh­len, besitzt Melsun­gen gleich meh­re­re erfah­re­ne „Unter­schieds­pie­ler“, wie sie Raul Alon­so nennt: Akteu­re, die gera­de in hek­ti­schen Pha­sen den Unter­schied aus­ma­chen kön­nen. Mit Sil­vio Hein­evet­ter und Nebo­j­sa Simic ist der Gast zudem auf der Tor­hü­ter­po­si­ti­on her­aus­ra­gend besetzt.Für den HC Erlan­gen gel­te es daher vor allem, in der Deckung mit Hil­fe der Fans schnell die nöti­ge Aggres­si­vi­tät und Här­te auf­zu­bau­en. Dann soll­te es auch klap­pen mit einem wich­ti­gen Heimsieg.