Eröff­nung der Kunst­aus­stel­lung „unend­lich still …“ auf dem Bay­reu­ther Stadtfriedhof

Symbolbild Religion

Regio­nal­bi­schö­fin Doro­thea Grei­ner eröff­net am 1. Mai 2022 um 19.00 Uhr die Aus­stel­lung „unend­lich still“ auf dem evan­ge­li­schen Stadt­fried­hof in Bay­reuth. Dekan Jür­gen Hacker und Stadt­kir­chen­pfar­rer Car­sten Brall sowie ein Blä­ser­en­sem­ble unter Lei­tung von Bezirks­po­sau­nen­chor­lei­te­rin Anne Mül­ler wir­ken bei der fei­er­li­chen Eröff­nung mit.

Die Aus­stel­lungs­er­öff­nung in Bay­reuth ist bay­ern­weit die erste von sechs wei­te­ren Eröff­nun­gen. Denn die Aus­stel­lung fin­det par­al­lel in den sechs evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Kir­chen­krei­sen in Bay­ern auf je einem Fried­hof statt. So bei­spiels­wei­se auch auf dem Pro­te­stan­ti­schen Fried­hof in Augs­burg und dem St.-Johannisfriedhof in Nürnberg.

Die Aus­stel­lung wur­de ent­wickelt von Kir­chen­rat Hel­mut Braun und Janet­te Witt, die in der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­che in Bay­ern für Kir­che und Kunst zustän­dig sind. Beglei­tet wird das Pro­jekt vom Kunst­be­auf­trag­ten im Kir­chen­kreis Bay­reuth, Pfar­rer Chri­sti­an Rosen­zweig aus Bad Rodach.

Regio­nal­bi­schö­fin Doro­thea Grei­ner betont die Bedeu­tung der Fried­hö­fe als Hoff­nungs- und Begeg­nungs­or­te: „Fried­hö­fe sind Lebens­or­te. Wenn Trau­ern­de dort immer wie­der hin­ge­hen wer­den sie zu Begeg­nungs­or­ten mit ande­ren Trau­ern­den; man­ches Gespräch ent­steht. Selbst Beer­di­gun­gen sind voll Leben: voll Trä­nen, voll Gefühl, voll Trau­er, die auch zum Leben gehört, wie der Tod.“

Dekan Jür­gen Hacker hebt die Bedeu­tung des Stadt­fried­hofs für die Stadt her­vor: „Der Stadt­fried­hof ist so etwas wie ein stei­ner­nes Geschichts­buch Bay­reuths. Seit fast 500 Jah­ren fin­den dort die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner der Stadt ihre letz­te Ruhe. Er ist damit ein kol­lek­ti­ver Ort der Erin­ne­rung und des Gedenkens.“

Bei­de ver­bin­den mit der Aus­stel­lung die Hoff­nung, dass über die Kunst an die­sem für die Stadt sehr beson­de­ren Ort Men­schen Inspi­ra­tio­nen für ihr Nach­den­ken über Leben, Tod und die christ­li­che Auf­er­ste­hungs­hoff­nung erhalten.

Regio­nal­bi­schö­fin Doro­thea Grei­ner benennt ihre Erwar­tung an die Aus­stel­lung: „Jede gute Kunst öff­net uns. Sie führt uns zu unse­ren eige­nen Emp­fin­dun­gen und Gedan­ken – und sie über­steigt sie doch. Denn Kunst ist eine Brücke zu einer Wirk­lich­keit, die wir ratio­nal nicht erfas­sen kön­nen. Das muss nicht, aber kann auch die Wirk­lich­keit Got­tes sein.“

Dekan Jür­gen Hacker ergänzt: „Die Aus­stel­lung „unend­lich still …“ kann dazu anre­gen, sich mit Tod und Ster­ben aus­ein­an­der­zu­set­zen. Viel­leicht hilft gera­de manch unge­wöhn­li­ches Kunst­werk dazu, einen neu­en Zugang zur eige­nen End­lich­keit zu fin­den, und sich mit den exi­sten­ti­el­len Fra­gen des Woher und Wohin zu beschäftigen.“

Stadt­kir­chen­pfar­rer Car­sten Brall freut sich über die Mög­lich­keit, die­se Aus­stel­lung zu beglei­ten: „Die Aus­stel­lung wird Men­schen neu­gie­rig machen, und ich wün­sche mir, dass die Kunst ihren Blick auf die Begrenzt­heit des Lebens und die Ewig­keit neu inspiriert.“

Zum Hin­ter­grund:
Die sechs Aus­stel­lun­gen wer­den im Zusam­men­hang mit der 2021 ver­öf­fent­lich­ten Publi­ka­ti­on „Evan­ge­li­sche Fried­hö­fe in Bay­ern“ gezeigt. Das Buch wur­de im Auf­trag des Lan­des­kir­chen­ra­tes der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che in Bay­ern unter Ver­ant­wor­tung von Ober­kir­chen­rat Pro­fes­sor Hans-Peter Hüb­ner, Lei­ter der Gemein­de­ab­tei­lung des Lan­des­kir­chen­amts Mün­chen, zusam­men mit dem Lehr­stuhl für Prak­ti­sche Theo­lo­gie an der August­a­na-Hoch­schu­le Neu­en­det­tels­au her­aus­ge­ge­ben. Im Mit­tel­punkt der Publi­ka­ti­on steht der evan­ge­li­sche Fried­hof als Gestal­tungs­raum, Dia­log­feld und Ort der Erin­ne­rungs­kul­tur. Ins­be­son­de­re wer­den die Beson­der­hei­ten der Insti­tu­ti­on kirch­lich-kon­fes­sio­nel­ler Fried­hö­fe im Wan­del der Bestat­tungs­kul­tur und ihrer aktu­el­len kon­zep­tio­nel­len und wirt­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen herausgearbeitet.