Brand an der Grund­schu­le in Adelsdorf

Brand an der Grundschule in Adelsdorf. © KBI ERH
Brand an der Grundschule in Adelsdorf. © KBI ERH

Am Diens­tag­mor­gen, den 26. April um 08:16 Uhr ging der Alarm bei den Feu­er­weh­ren der Gemein­de Adels­dorf ein. In einem Hei­zungs­raum der Grund­schu­le war ein Feu­er aus­ge­bro­chen. Bereits auf der Anfahrt mel­de­te die Feu­er­wehr eine star­ke Rauch­ent­wick­lung in Sicht­wei­te, wonach sofort eine Alarm­stu­fen­er­hö­hung bei der inte­grier­ten Leit­stel­le ange­for­dert wurde.

Als die ersten Kräf­te vor Ort ein­tra­fen, wur­de unmit­tel­bar die Brand­be­kämp­fung unter schwe­rem Atem­schutz ein­ge­lei­tet. Auch die Dreh­lei­ter wur­de in Stel­lung gebracht, um die Aus­brei­tung des Feu­ers über das Dach zu ver­hin­dern. Schnell stell­te sich her­aus, dass für die wei­te­ren Maß­nah­men ein mas­si­ver Ein­satz von Atem­schutz­ge­rä­ten nötig sei. Die Feu­er­weh­ren aus Höchstadt/​Aisch und Grems­dorf wur­den hin­zu­ge­zo­gen, um wei­te­re Atem­schutz­ge­rä­te­trä­ger bereitzustellen.

Die Lösch­ar­bei­ten dau­er­ten an, wäh­rend sei­tens der Feu­er­wehr-Füh­rungs­kräf­te meh­re­re Ein­satz­ab­schnit­te gebil­det wur­den. Kreis­brand­in­spek­tor Jür­gen Schwab und Kreis­brand­mei­ster Mar­cus Mai­er unter­stütz­ten den Ein­satz­lei­ter der Feu­er­wehr vor Ort.

Die Schul­lei­tung reagier­te bereits vor Ein­tref­fen der Feu­er­wehr vor­bild­lich und sorg­te mit einer Durch­sa­ge im Schul­ge­bäu­de dafür, dass Schü­ler und Leh­rer aus dem angren­zen­den Gebäu­de­teil in Sicher­heit gebracht wer­den. Rasch war erster Bür­ger­mei­ster Kar­sten Fisch­kal vor Ort, der sich einen Über­blick ver­schaff­te und mit der Schul­lei­tung, sowie dem Haus­mei­ster Rück­spra­che hielt. Kur­zer­hand orga­ni­sier­te er zwei Bus­se, um eini­ge Schü­ler in eine Mehr­zweck­hal­le zu brin­gen. Von dort konn­ten Eltern ihre Kin­der dann nach und nach abholen.
Regel­mä­ßi­ge Lage­be­spre­chun­gen wur­den abge­hal­ten, um mit allen Betei­lig­ten Hel­fern wei­te­re Maß­nah­men zu ergrei­fen. Ener­gie­ver­sor­ger wur­den an die Ein­satz­stel­le geru­fen. Eine Gas­lei­tung wur­de abge­stellt, dazu küm­mer­te man sich um die Strom­ver­sor­gung – unter ande­rem einer PV-Anla­ge – sodass eine Gefahr durch elek­tri­sche Span­nung für die Ein­satz­kräf­te redu­ziert oder abge­wandt wer­den konnte.

Es galt mas­si­ve Belüf­tungs­maß­na­men durch­zu­füh­ren und Atem­schutz­ge­rä­te her­an­zu­schaf­fen. Ein Groß­raum­lüf­ter wur­de ange­for­dert, den die Werk­feu­er­wehr Schaeff­ler aus Her­zo­gen­au­rach zur Ver­fü­gung stell­te. Vom Kata­stro­phen­schutz des Land­krei­ses kam neben der Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung auch das Wech­sel­la­de­fahr­zeug mit einem Abroll­be­häl­ter Atemschutz/​Strahlenschutz, wel­ches in Her­zo­gen­au­rach sta­tio­niert ist. Hier sind unter ande­rem meh­re­re Press­luft­at­mer ver­gla­stet, die schnell für ein­satz­be­rei­ten Nach­schub zur Brand­be­kämp­fung sorgen.

Bis zur Mit­tags­zeit waren bereits über 100 ehren­amt­li­che Feu­er­wehr­frau­en und ‑Män­ner im Ein­satz. Eine zwei­te Dreh­lei­ter wur­de aus Bai­er­s­dorf alar­miert. Par­al­lel-Ein­sät­ze im Land­kreis hat­ten zeit­gleich wei­te­re Feu­er­weh­ren auf den Plan geru­fen, wodurch die poten­zi­ell, nächst­ge­le­ge­ne Dreh­lei­ter aus Höchstadt/​Aisch zu einem Brand­mel­de­alarm nach Neu­haus aus­rücken musste.

Der Ret­tungs­dienst sorg­te neben der Absi­che­rung mit drei Ret­tungs­wa­gen und einem Not­arzt für die Ver­pfle­gung der Ein­satz­kräf­te in Form von Geträn­ken, als auch Spei­sen. Für die Koor­di­na­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on war der Ein­satz­lei­ter Ret­tungs­dienst vor Ort.

Nach ste­ti­ger Abspra­che mit dem Ein­satz­lei­ter der Feu­er­wehr Adels­dorf, sowie Füh­rungs­kräf­ten der Kreis­brand­in­spek­ti­on und allen betei­lig­ten Hilfs- und Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen, beschloss man das Öff­nen der Dach­haut, um loka­li­sier­te Schwel­brän­de inner­halb der Däm­mung ablö­schen zu kön­nen. Die­se Arbei­ten dau­er­ten meh­re­re Stun­den an. Unter­stüt­zung hat­te die Feu­er­wehr vom Tech­ni­schen Hilfs­werk des Orts­ver­band Bai­er­s­dorf. Der Rad­la­der eines orts­an­säs­si­gen Bau­un­ter­neh­mens dien­te dazu, Brand­schutt vom Dach zu schaffen.

Bis zum Abend wur­den über 50 Press­luft­at­mer und dem­entspre­chend Gerä­te­trä­ger ein­ge­setzt. 30 Atem­schutz­ge­rä­te stell­te die Ver­sor­gung des Land­krei­ses, wel­che von der Besat­zung des Wech­sel­la­ders mit Abroll­be­häl­ter aus­ge­ge­ben wur­den. Auch aus dem benach­bar­ten Land­kreis Forch­heim wur­den am Nach­mit­tag noch Atem­schutz­ge­rä­te­trä­ger ange­for­dert. Hier unter­stütz­ten die Feu­er­weh­ren Hal­lern­dorf und Oesdorf.

Nach gründ­li­chen Kon­trol­len im Anschluss an die Nach­lösch­ar­bei­ten, Mes­sun­gen und Auf­räum­ar­bei­ten, konn­ten Feu­er­wehr und THW die Maß­nah­men gegen 18 Uhr am Abend nahe­zu been­den. Die Ein­satz­stel­le wur­de nach knapp 10 Stun­den an die Gemein­de über­ge­ben. Die Poli­zei ermit­telt den genau­en Her­gang des Brandausbruchs.

Alle Betei­lig­ten als auch Adels­dorfs Bür­ger­mei­ster waren sich einig, dass die Zusam­men­ar­beit von den Ver­ant­wort­li­chen der Schu­le, bis hin zu hilfs­be­rei­ten Fir­men maß­geb­lich dazu bei­tru­gen, die Maß­nah­men best­mög­lich abschlie­ßen zu kön­nen. Ver­letzt wur­de glück­li­cher­wei­se niemand.

Ein­ge­setz­te Feuerwehren:

Adels­dorf, Aisch, Neu­haus, Hem­ho­fen-Zeckern, Röt­ten­bach, Grems­dorf, Med­bach-Kie­fern­dorf, Höch­stadt, War­mers­dorf-Buch­feld, Bai­er­s­dorf, Her­zo­gen­au­rach, Werk­feu­er­wehr Schaeffler,
als auch Hal­lern­dorf und Oes­dorf (Lkr. FO)

Seba­sti­an Weber
Kreis­brand­mei­ster