Sonn­tags­ge­dan­ken: Vertrauen

Symbolbild Religion

„Ver­trau­en ist gut, Kon­trol­le ist besser!“

Das ken­nen wir doch wirk­lich alle. Und wie oft haben wir die Erfah­rung gemacht, dass die­se Metho­de bewährt und gut war? Schließ­lich kann man nicht ein­fach alles glau­ben und jedem ver­trau­en. Manch­mal müs­sen wir ein­fach auf Num­mer sicher gehen. Wo kämen wir denn da hin, wenn man ein­fach immer alles glau­ben wür­de und somit ohne wei­te­res jedem vertraute!

Auf Num­mer sicher gehen, das woll­te auch unser Tho­mas. Mal ganz ehr­lich, wer kann denn glau­ben, dass ein Toter ein­fach wie­der lebt? Hät­ten Sie es ein­fach so geglaubt?

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Bestimmt nicht. Und so wie es uns geht, so erging es auch dem Tho­mas, der des­we­gen oft zu unrecht als ungläu­big hin­ge­stellt wird. Er moch­te ja ger­ne glau­ben. Aber wie so vie­le von uns auch, ist er bestimmt schon oft ent­täuscht wor­den und konn­te des­we­gen nicht ein­fach alles glau­ben, auch wenn sei­ne Freun­de ihm erzählt hat­ten, dass Jesus lebe. Schließ­lich muss­te er er ja erle­ben, dass ER gesto­ben war. Nein, Tho­mas woll­te ein­fach auf Num­mer sicher gehen.

Geht es uns auch so? So oft ist unser Ver­trau­en, das wir in einen Men­schen gesetzt hat­ten, ent­täuscht worden.

Des­we­gen möch­te Tho­mas sich ganz per­sön­lich über­zeu­gen, dass das Gesag­te auch stimme.

Und da tut Jesus den ersten Schritt, geht auf ihn zu und ermu­tigt ihn, ein­fach zu stau­nen und zu glau­ben. Und Tho­mas legt ein groß­ar­ti­ges Glau­bens­be­kennt­nis ab: „Mein Herr und mein Gott“, so sagt er.

Nein, auch wir dür­fen nicht alles glau­ben, was uns so erzählt wird und nicht jedem vertrauen.

Aber das, dass ER, Jesus, gestor­ben und auf­er­stan­den ist, das dür­fen wir glauben.

Wir dür­fen ihm glau­ben, dass er bei uns ist und blei­ben wird.

Wir dür­fen ihm glau­ben, dass er uns trotz unse­rer Zwei­fel annimmt und nicht weg­stößt, so wie er den Tho­mas auch nicht ver­sto­ßen hat.
Wir dür­fen ihm glau­ben, dass er uns Leben in Fül­le geschenkt hat, das heißt für mich: Ich darf wie­der an das Leben glau­ben, auch wenn es so man­ches gibt, was mich nie­der niederdrückt.

Ich darf an die Lie­be glau­ben, die er uns allen durch sei­nen Tod und sei­ne Auf­er­ste­hung geschenkt hat und an die Ver­söh­nung mit Gott, die jedem gilt, ganz gleich, wer der ein­zel­ne auch ist.

Ist das nicht groß­ar­tig? So oft sind wir ent­täuscht wor­den, und wie oft wur­de unser Ver­trau­en missbraucht!

Aber dass er uns allen das Leben und die Lie­be geschenkt hat und dass Leben und Lie­be wie­der mög­lich sind, das, ja genau das dür­fen wir und das darf auch ich glauben.

Ich wün­sche Ihnen eine gute Woche und pas­sen Sie gut auf sich auf.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen