Hei­mat­kun­de am Sonn­tag: Obertrubach

Symbolbild Heimatkunde

„Ober­tru­bach, bam­ber­gisch, katho­lisch, im Land­ge­richt Pot­ten­stein, liegt im roman­ti­schen Tru­bach­tha­le. Es hat 190 Ein­woh­ner und eine Pfarr­kir­che zum hl. Lau­renz, wel­che wahr­schein­lich die Her­ren von Lei­en­fels stif­te­ten. Hier im Ort ent­springt die Tru­bach, durch­fließt ein sehr roman­ti­sches Fel­sen­thal und fällt bei Pretzfdeld in die Wie­sent“. Die­ser Text stammt von Josef Hel­ler aus sei­nem berühm­ten Rei­se­füh­rer „Mug­gen­dorf und sei­ne Umge­bun­gen oder die frän­ki­sche Schweiz“ von 1829.

Die Karte zeigt Obertrubach um 1900. Repro: Reinhard Löwisch

Die Kar­te zeigt Ober­tru­bach um 1900. Repro: Rein­hard Löwisch

Der Ort wur­de urkund­lich schon 1007 erst­mals erwähnt. In jenem Jahr erfolg­te die Grün­dung des Bam­ber­ger Bis­tums. Ihm schenk­te Kai­ser Hein­rich II. den alten Königs­hof Forch­heim mit allen dazu­ge­hö­ri­gen Dör­fern. Eines davon hieß „Tru­ha­ha“, Tru­bach. Bereits 1143 wird im Ort eine Kapel­le erwähnt, noch 1544 gab es eine Burg (im Besitz des Georg von Egloff­stein) in Ober­tru­bach. Wäh­rend des 30jährigen Krie­ges (1618–48) herrsch­te auch hier die Pest und for­der­te vie­le Opfer. Über den Ort schrieb Josef Hel­ler 1829: Auf der Kar­te von 1934 ist noch die alte, 1658 erbau­te Kir­che zu sehen. Sie muss­te wegen Bau­fäl­lig­keit 1954 durch einen, vom Nürn­ber­ger Archi­tek­ten Leon­hardt ent­wor­fe­nen Bau ersetzt wer­den. Schon vor 60 Jah­ren war das Tru­bach­tal das Klet­ter­pa­ra­dies der Frän­ki­schen Schweiz schlechthin.


Reinhard Löwisch

Rein­hard Löwisch

„Hei­mat­kun­de am Sonn­tag“ ist eine Arti­kel­se­rie mit histo­ri­schen Infor­ma­tio­nen zu Orten in der Frän­ki­schen Schweiz, dan­kens­wer­ter­wei­se bereit­ge­stellt von Rein­hard Löwisch, einem lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ter der Tou­ris­mus­zen­tra­le Frän­ki­sche Schweiz, bekannt durch sei­ne Publi­ka­tio­nen zur Wai­schen­fel­der Geschich­te. Sein jüng­stes Werk ist eine Schrif­ten­rei­he zur Wai­schen­fel­der Geschich­te, deren erstes Heft bereits vor­liegt: Band eins „Die krie­ge­ri­sche Zeit in Wai­schen­feld“ mit 44 Sei­ten und 20 Abbil­dun­gen gibt es beim Autor in Affal­ter­thal, Tele­fon 09197–697740. Erhält­lich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Ver­sand­ko­sten. Selbst­ab­ho­lung ger­ne nach Ankün­di­gung möglich.

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