AOK Bam­berg: Tag gegen Lärm am 27. April

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Ohren schüt­zen, Lärm vermeiden

Ob in der eige­nen Woh­nung, am Arbeits­platz oder in der Frei­zeit, das Ohr ist stän­dig Geräu­schen aus­ge­setzt. Die mei­sten Men­schen emp­fin­den Geräu­sche ab einer bestimm­ten Laut­stär­ke als unan­ge­nehm. Eine Umfra­ge des Wis­sen­schaft­li­chen Insti­tuts der AOK (WIdO) hat erge­ben, dass Lärm im Ver­gleich mit schäd­li­chen Umwelt­ein­flüs­sen durch Luft­ver­schmut­zung und Che­mi­ka­li­en als beson­ders bela­stend für die eige­ne Gesund­heit erlebt wird. „An erster Stel­le steht dabei Stra­ßen­ver­kehrs­lärm: Ein Fünf­tel der Befrag­ten fühlt sich dadurch sehr stark oder stark beein­träch­tigt“, so Doro­thea Hil­gert, Gesund­heits­exper­tin von der AOK in Bam­berg. Stadt­be­woh­ner emp­fin­den die­se Umwelt­be­la­stung stär­ker als Men­schen, die am Stadt­rand oder auf dem Land leben.

Gesund­heit­li­che Fol­gen von Lärm

Als Maß für Lärm gilt der Schall­druck. Er wird in Dezi­bel gemes­sen – kurz: db(A). Ein nor­ma­les Gespräch hat einen Lärm­pe­gel von unge­fähr 60 db(A), in einer Dis­co sind es zir­ka 100 db(A), häu­fig auch mehr. Die kri­ti­sche Gren­ze für Hör­schä­den bei Dau­er­lärm liegt bei etwa 85 db(A). „All­tags­lärm lässt sich nie voll­stän­dig ver­mei­den, ent­schei­dend für eine gesund­heit­li­che Gefähr­dung sind dabei die Inten­si­tät und die Dau­er der Beschal­lung“, so Doro­thea Hil­gert. Bei wie­der­hol­tem, lang anhal­ten­dem Lärm wer­den die fei­nen, fürs Hören zustän­di­gen Haar­zel­len im Innen­ohr geschä­digt, was zu einer nicht mehr heil­ba­ren Lärm­schwer­hö­rig­keit füh­ren kann. Oft sind dabei zunächst nur ein­zel­ne Fre­quen­zen betrof­fen, zum Bei­spiel hört man hohe Töne kaum noch. Wenn Lärm zum täg­li­chen Stress­fak­tor wird, wirkt sich das auch auf unser Wohl­be­fin­den aus. All­ge­mei­nes Unwohl­sein, Kopf­schmer­zen, Schlaf­stö­run­gen oder auch Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten kön­nen die Fol­ge sein. Selbst Herz und Kreis­lauf kön­nen in Mit­lei­den­schaft gezo­gen werden.

Ohren eine Aus­zeit gönnen

Die Bela­stungs­gren­ze für die Ohren ist häu­fig schnel­ler erreicht als man meint. Gera­de in der Frei­zeit unter­schätzt man oft die dort vor­han­de­nen und teil­wei­se selbst gewähl­ten Lärm­quel­len. Das Rock­kon­zert, der Besuch im Fuß­ball­sta­di­on mit Trö­ten und Vuvuz­elas oder die Lieb­lings­mu­sik über Kopf­hö­rer kön­nen die Ohren ähn­lich stark bela­sten wie Press­luft­ham­mer, Kreis­sä­ge und ähn­lich lau­te Maschi­nen und Werk­zeu­ge. „Um in die­sen Situa­tio­nen die Ohren vor Scha­den zu bewah­ren, soll­te man auf geeig­ne­ten Hör­schutz zurück­grei­fen“, so Doro­thea Hil­gert. Dazu zäh­len Kap­sel­ge­hör­schutz im Arbeits­be­reich oder Ohr­stöp­sel in der Dis­co. Beim Musik­hö­ren mit Kopf­hö­rer ist es rat­sam, auf eine ver­träg­li­che Laut­stär­ke zu ach­ten. Die­se ist gewähr­lei­stet, wenn der Hörer noch ansprech­bar ist und sein Umfeld wahr­neh­men kann. Rau­schen und Pfei­fen in den Ohren bei­spiels­wei­se nach einer Dis­co­nacht bedeu­tet: Sie sind über­be­la­stet. Dann soll­te man den Ohren erst­mal ein, zwei Tage Ruhe gön­nen. „Für gele­gent­li­che Aus­zei­ten vom Lärm eig­nen sich zum Bei­spiel Spa­zier­gän­ge in der Natur oder Lese­aben­de ohne Musik oder Fern­se­her“, so Doro­thea Hil­gert. Grund­sätz­lich gilt: Bei Ver­dacht auf eine Hör­min­de­rung ist es ange­zeigt, zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt zu gehen.