KErn Kulm­bach: Start der 3. Baye­ri­schen Ernährungsstudie

Gemeinsames Essen © KErn
Gemeinsames Essen © KErn

„Was isst Bay­ern?“ – Aktu­el­le Ver­zehr­da­ten aus Gesees

„Was essen wir?“ Die­se Fra­ge steht im Mit­tel­punkt der drit­ten reprä­sen­ta­ti­ven Ernäh­rungs­stu­die in Bay­ern, wel­che 20 Jah­re nach der letz­ten Erhe­bung im Herbst 2021 gestar­tet ist. Ein renom­mier­tes For­schungs­team der Münch­ner Uni­ver­si­tä­ten erhebt zusam­men mit dem Kom­pe­tenz­zen­trum für Ernäh­rung in Kulm­bach und Frei­sing (KErn) aktu­el­le Daten zum Ernäh­rungs­ver­hal­ten und dem Gesund­heits­sta­tus der baye­ri­schen Bevölkerung.

Teil­neh­men kön­nen im Rah­men die­ser Stu­die alle voll­jäh­ri­gen, in Bay­ern leben­den Per­so­nen, wel­che vor­her über eine Zufalls­stich­pro­be aus­ge­wählt und vom Stu­di­en­team ein­ge­la­den wer­den. Die zufäl­li­ge Aus­wahl gewähr­lei­stet eine reprä­sen­ta­ti­ve Daten­er­he­bung, die ver­schie­de­ne Alters­grup­pen, Lebens­um­stän­de und Regio­nen berücksichtigt.

Mit­tels eines per­sön­li­chen Inter­views in den Haus­hal­ten und nach­ge­la­ger­ten Tele­fon­in­ter­views erhebt die For­schungs­grup­pe so wert­vol­le Daten, die hel­fen, bes­se­re poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und auf­zei­gen, wie nach­hal­tig und gesund sich die Men­schen in Bay­ern ernähren.

„Wir brau­chen die akti­ve Teil­nah­me mög­lichst vie­ler ange­schrie­be­ner Per­so­nen“, so der wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en­lei­ter und Epi­de­mio­lo­gie-Pro­fes­sor Jakob Lins­ei­sen von der LMU Mün­chen und Uni Augs­burg. Die­ser ver­ant­wor­tet zusam­men mit Prof. Kurt Ged­rich von der Arbeits­grup­pe Public Health an der TU Mün­chen und dem KErn die Studie.

Nach Ablauf der ein­jäh­ri­gen Stu­di­en­zeit wer­den die Daten von ins­ge­samt 1.500 Per­so­nen sta­ti­stisch aus­ge­wer­tet und die Ergeb­nis­se allen Inter­es­sier­ten aus der baye­ri­schen Bevöl­ke­rung zur Ver­fü­gung gestellt. Mit ersten Ergeb­nis­sen ist bereits im Jahr 2023 zu rechnen.

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Gemein­de Gesees wur­den als poten­zi­el­le Stu­di­en­teil­neh­men­de aus­ge­wählt. Die Daten­er­he­bung fin­det im Zeit­raum vom 02. Mai bis zum 29. Mai statt.

Hin­ter­grund und Ziel der Studie

Die letz­te Erhe­bung zum Ernäh­rungs­ver­hal­ten und dem tat­säch­li­chen Lebens­mit­tel­ver­zehr fand in Bay­ern vor 20 Jah­ren statt. In den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten haben sich die Lebens­um­stän­de und Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten jedoch mas­siv ver­än­dert. In wel­cher Wei­se, das will die 3. Baye­ri­sche Ernäh­rungs­stu­die nun erfassen.

Das For­schungs­team möch­te mes­sen, in wel­cher Men­ge Lebens­mit­tel an drei unter­schied­li­chen Tagen ver­zehrt wer­den. Für die Beur­tei­lung des Ernäh­rungs­ver­hal­tens ist dabei vor allem rele­vant, wel­che der ein­ge­kauf­ten Lebens­mit­tel tat­säch­lich ver­zehrt wer­den. Zudem wird in der Stu­die auch die Men­ge und die Zufrie­den­heit mit Außer-Haus­An­ge­bo­ten erfasst. Im Hin­blick auf den Kli­ma­wan­del wird die Ernäh­rung der baye­ri­schen Bevöl­ke­rung auch auf Nach­hal­tig­keits­kri­te­ri­en über­prüft. Die Arbeits­grup­pe der TU Mün­chen um Pro­fes­sor Kurt Ged­rich hat sich daher zum Ziel gesetzt, aus den Stu­di­en­da­ten neue Erkennt­nis­se und Metho­den für einen nach­hal­ti­ge­ren Umgang mit Lebens­mit­teln zu gewinnen.

Wie läuft die Stu­die ab?

Mit den frei­wil­li­gen Stu­di­en­teil­neh­men­den wird zunächst durch das For­schungs­in­sti­tut Kant­ar ein Ter­min für das Erst­in­ter­view aus­ge­macht. Die Haus­be­su­che fin­den unter Ein­hal­tung aller der­zeit gel­ten­den Hygie­ne­schutz­maß­nah­men statt. Nach dem Aus­fül­len eines Fra­ge­bo­gens mes­sen die Stu­di­en­teil­neh­men­den unter fach­kun­di­ger Anlei­tung an sich selbst den Blut­zucker sowie Tail­len­um­fang und erstel­len eine Trocken­blut­pro­be, deren Ana­ly­se per Post nach­ge­sandt wird. Anschlie­ßend wird an drei zufäl­lig aus­ge­wähl­ten Tagen noch eine kur­ze tele­fo­ni­sche Befra­gung zum tat­säch­li­chen Lebens­mit­tel­ver­zehr am Vor­tag durchgeführt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Stu­die erhal­ten Sie unter der Inter­net­adres­se www​.was​-isst​bay​ern​.de.