Die­sel­preis-Explo­si­on: Kulm­ba­cher MdL Rai­ner Lud­wig beim Orts­ter­min zum Ent­la­stungs­pa­ket der Regie­rung: „Zu wenig, zu spät!“

MdL Rainer Ludwig
MdL Rainer Ludwig

Seit Wochen machen sich an den Zapf­säu­len die gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se bemerk­bar und stel­len für vie­le Men­schen eine Bela­stungs­pro­be dar. Nicht nur Ver­brau­cher lei­den unter dem gro­ßen Preis­druck, son­dern auch vie­le Trans­port- und Bus­un­ter­neh­men – bei­spiels­wei­se der Fami­li­en­be­trieb Leos Adven­ture Tours aus Ober­zau­bach in Stadt­stein­ach. Der Fir­men­grün­der Leon­hard Will trägt mit sei­nen bei­den Töch­tern The­re­sa und Julia als gemein­sa­me Geschäfts­füh­rer die Ver­ant­wor­tung für den Betrieb und den ins­ge­samt 35 Mitarbeitern.

Busbranche ist wichtige Säule im ländlichen Raum: „Wir brauchen mehr als halbherziges Entlastungspaket aus Berlin!“ Personen von links nach rechts: Leonhard Will, Julia Will, Theresa Will, MdL Rainer Ludwig und Andrea Will

Bus­bran­che ist wich­ti­ge Säu­le im länd­li­chen Raum: „Wir brau­chen mehr als halb­her­zi­ges Ent­la­stungs­pa­ket aus Ber­lin!“
Per­so­nen von links nach rechts: Leon­hard Will, Julia Will, The­re­sa Will, MdL Rai­ner Lud­wig und Andrea Will

Bereits wäh­rend der Coro­na-Kri­se hat­te die Fami­lie mit dem Weg­fall des Tou­ris­mus­be­reichs zu kämp­fen und hat sich ver­mehrt auf Schü­ler­fahr­ten kon­zen­triert. Doch die Die­sel­preis-Explo­si­on macht auch die­se Arbeit immer schwie­ri­ger. „Wir haben für unse­re Dienst­lei­stun­gen in der Regi­on feste Ver­trä­ge, die Mehr­ko­sten müs­sen wir als klei­ner mit­tel­stän­di­scher Betrieb allein stem­men. Das ist auf Dau­er kaum zu schaf­fen, bei­spiels­wei­se will sich ein uns bekann­tes Unter­neh­men bereits aus dem Geschäft zurück­zie­hen. Wir brau­chen drin­gend Lösun­gen, sonst haben wir bald kei­ne Beför­de­rung für unse­re Kin­der mehr“, gibt The­re­sa Will zu Beden­ken. Mit die­sen Sor­gen hat sich das Unter­neh­men an MdL Rai­ner Lud­wig gewandt, in sei­ner Funk­ti­on als ört­li­cher Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter und als Ener­gie­po­li­ti­scher Spre­cher der FREIE WÄH­LER Land­tags­frak­ti­on im Baye­ri­schen Land­tag. Der Abge­ord­ne­te war die­sen Mitt­woch zu Gast bei Leos Adven­ture Tours und hat mit der Fami­lie Will über die aktu­el­len Pro­blem­fel­der aus­führ­lich gesprochen.

„Preis­explo­si­on kostet uns täg­lich 500 Euro!“

„Vor allem die mit­tel­stän­di­schen Fami­li­en­be­trie­be, die seit Jah­ren und Jahr­zehn­ten ein ver­läss­li­cher Garant für den Schü­ler­trans­port und den Nah­ver­kehr im länd­li­chen Raum sind, haben mit der aktu­el­len Lage beson­ders zu kämp­fen“, so MdL Lud­wig. „Des­halb braucht es nun drin­gend unbü­ro­kra­ti­sche Unter­stüt­zung und Hil­fe­stel­lung aus Ber­lin“, bekräf­tigt der Abge­ord­ne­te sei­ne For­de­rung, die er bereits mehr­fach in Ple­nar­sit­zun­gen des Land­tags geäu­ßert hatte.

Bereits Anfang März stand MdL Rai­ner Lud­wig auch in Kon­takt mit Ste­pha­nie Schütz, Bezirks­vor­sit­zen­de des Lan­des­ver­bands Baye­ri­scher Omni­bus­un­ter­neh­men (LBO) und hat mit ihr mög­li­che Aus­gleichs­lei­stun­gen für Bus­un­ter­neh­men besprochen.

Seit Wochen hat die Land­tags­frak­ti­on der Frei­en Wäh­ler zudem einen umfas­sen­den For­de­rungs­ka­ta­log vor­ge­legt, wie Ener­gie­prei­se für Men­schen und Unter­neh­men unbü­ro­kra­tisch gesenkt wer­den kön­nen. Dar­un­ter zählt neben einer Sen­kung der Mehr­wert­steu­er und der Schaf­fung eines ein­heit­li­chen euro­päi­schen Indu­strie­strom­prei­ses auch die Strei­chung der Energiesteuer.

Die­se soll nun laut Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung immer­hin zeit­wei­se ab Juni redu­ziert wer­den soll. „Das ist aber nur ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein für uns“, erklärt The­re­sa Will. „Wir ver­lie­ren über 500 Euro täg­lich durch die extrem gestie­ge­nen Die­sel­ko­sten. Die geplan­te Sen­kung der Ener­gie­steu­er kom­pen­siert die­se Kosten nicht mal ansatz­wei­se“, so die Geschäfts­füh­re­rin weiter.

Auch MdL Rai­ner Lud­wig kri­ti­siert die Ankün­di­gun­gen aus Ber­lin: „Alle Maß­nah­men wer­den bis­her nur halb­her­zig ange­packt. Es ist zu wenig, zu spät! Bis Juni kön­nen vie­le nicht mehr war­ten, wir brau­chen die Ent­la­stun­gen sofort, schnell und ein­fach“, so Lud­wig. „Statt­des­sen setzt die Bun­des­re­gie­rung auf kom­pli­zier­te und büro­kra­ti­sche Maß­nah­men wie die Energiepauschale.“
Auch Julia Will, zustän­dig für die Lohn­ab­rech­nung in dem Fami­li­en­be­trieb, blickt mit Sor­ge auf die Umset­zung der Ener­gie-Pau­scha­le: „Wir freu­en uns natür­lich für unse­re Mit­ar­bei­ter, wenn auch sie ent­la­stet wer­den. Doch das Geld muss umständ­lich von uns als Arbeit­ge­ber ver­wal­tet, über­wie­sen und kal­ku­liert wer­den.“ Soll­ten die Zah­lun­gen aus Ber­lin nicht recht­zei­tig ein­tref­fen, müss­ten die Unter­neh­men das Geld noch zusätz­lich vorstrecken.

MdL Rai­ner Lud­wig nimmt von sei­nem Orts­ter­min in Stadt­stein­ach vie­le Hin­wei­se und Vor­schlä­ge mit. „Gera­de die Erfah­run­gen aus der Pra­xis sind für mei­ne poli­ti­sche Arbeit unglaub­lich wert­voll. Wir wer­den uns auch wei­ter­hin dafür ein­set­zen, dass die Men­schen und der Mit­tel­stand in die­ser schwie­ri­gen Zeit nicht allein gelas­sen wer­den. Gera­de im länd­li­chen Raum sind zahl­rei­che Men­schen und ins­be­son­de­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf Unter­neh­men wie Leos Adven­ture Tours ange­wie­sen. Ich wer­de die Bus­bran­che daher auch wei­ter­hin in Mün­chen voll­um­fäng­lich unter­stüt­zen“, so Lud­wig abschließend.