Hoch­schu­le Hof erwirbt Fahr­si­mu­la­tor der neue­sten Generation

Hof Hochschule Fahrsimulator
Mit dem neuen Fahrsimulator können im Rahmen von Fahrtests neue Produktfunktionalitäten künftig bereits während des Produktentwicklungsprozesses simuliert und auf Kundenakzeptanz geprüft werden. Foto: Hochschule Hof

Erfor­schung neu­er Mobi­li­täts­kon­zep­te: Inbe­trieb­nah­me eines neu­en Fahrsimulators

An der Hoch­schu­le Hof wur­de für einen sechs­stel­li­gen Betrag ein Fahr­si­mu­la­tor der neue­sten Gene­ra­ti­on ange­schafft. Die Hoch­schu­le will damit ihre Kom­pe­tenz bei der Erfor­schung und Leh­re neu­er Mobi­li­täts­kon­zep­te sowie in den Berei­chen Fah­rer­as­si­stenz­sy­ste­me und auto­no­mes Fah­ren wei­ter stär­ken. Die Neu­an­schaf­fung wur­de durch Mit­tel­be­reit­stel­lun­gen der Hoch­schu­le, der Fakul­tät Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, des Insti­tuts für Infor­ma­ti­ons­sy­ste­me der Hoch­schu­le Hof (iisys) und der Ober­fran­ken­stif­tung ermög­licht. Die ersten umfang­rei­che­ren Stu­di­en star­ten in die­sem Jahr.

Der Fahr­si­mu­la­tor wird von der For­schungs­grup­pe ERUX (Empi­ri­cal Rese­arch and User Expe­ri­ence) am iisys unter der Lei­tung der Pro­fes­so­ren Dr. Joa­chim Riedl und Dr. Ste­fan Weng­ler betrie­ben. ERUX ver­steht sich als Kom­pe­tenz­zen­trum für empi­ri­sche Markt­for­schung mit hoher Pra­xis- und For­schungs­re­le­vanz und will mit ihrer Arbeit dazu bei­tra­gen, Mensch-Maschi­ne-Schnitt­stel­len anwen­der­freund­li­cher zu gestal­ten. Das Know­how der For­schungs­grup­pe erschöpft sich nicht in dem Bereich auto­no­mes Fah­ren, son­dern konn­te in der Ver­gan­gen­heit auch im Rah­men von umfang­rei­chen Stu­di­en u.a. zum Bio­han­del in Deutsch­land, zu Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie für die Arbeits­welt oder zum The­ma Digi­ta­li­sie­rung unter Beweis gestellt werden.

Bereits seit drei Jah­ren beschäf­tigt sich ERUX zusam­men mit dem Pro­jekt­part­ner Valeo Schal­ter und Sen­so­ren GmbH im Bereich des auto­no­men Fah­rens mit der Erfor­schung des Nut­zer­ver­hal­tens von Auto­fah­rern in rea­len Fahr­um­ge­bun­gen. Dabei konn­te detail­liert Rück­mel­dung gege­ben wer­den, wel­che Pro­dukt­funk­tio­na­li­tä­ten bei den Kun­den auf hohe Akzep­tanz stie­ßen bzw. wel­che Funk­tio­na­li­tä­ten wie ver­bes­sert wer­den müssen.

Höhe­rer Bedien­kom­fort, mehr Sicher­heit, grö­ße­re Kundenzufriedenheit

Mit dem neu­en Fahr­si­mu­la­tor geht die For­schungs­grup­pe nun noch einen Schritt wei­ter: im Rah­men von Fahr­tests kön­nen neue Pro­dukt­funk­tio­na­li­tä­ten künf­tig bereits wäh­rend des Pro­dukt­ent­wick­lungs­pro­zes­ses simu­liert und auf Kun­den­ak­zep­tanz geprüft wer­den. Dies spart nicht nur Kosten beim Her­stel­ler, son­dern führt letzt­lich auch zu einem höhe­ren Bedien­kom­fort, mehr Sicher­heit und damit zu einer grö­ße­ren Zufrie­den­heit beim Kun­den – ein ent­schei­den­der Fak­tor gera­de in der Auto­mo­bil­in­du­strie. Dies war bis­lang ohne Simu­la­tor auf­grund ver­schie­de­ner Umstän­de nicht möglich.

Hof Hochschule Fahrsimulator

Der Fahr­si­mu­la­tor wird von der For­schungs­grup­pe ERUX (Empi­ri­cal Rese­arch and User Expe­ri­ence) am iisys unter der Lei­tung der Pro­fes­so­ren Dr. Joa­chim Riedl und Dr. Ste­fan Weng­ler betrie­ben. Foto: Hoch­schu­le Hof

„Wir freu­en uns sehr dar­über, dass uns der Fahr­si­mu­la­tor nun die Mög­lich­keit eröff­net, Unter­neh­men sehr viel stär­ker bereits in ihrem Pro­dukt­ent­wick­lungs­pro­zess zu unter­stüt­zen. Bis­lang ist der Ent­wick­lungs­pro­zess von kom­ple­xen, digi­ta­len Pro­duk­ten vor allem tech­nisch getrie­ben. Durch die frü­he und inten­si­ve Ein­bin­dung von Kun­den und Nut­zern geben wir ihnen somit eine gewich­ti­ge Stim­me in den Unter­neh­men und kön­nen bes­ser dar­auf ein­wir­ken, die Pro­duk­te anwen­der­freund­li­cher zu gestal­ten,“ sagt Prof. Dr. Ste­fan Weng­ler. Neben der Bedeu­tung des Fahr­si­mu­la­tors für die For­schung von ERUX wird die­ser und die dar­aus gene­rier­ten Daten genutzt, um den Bereich der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI) an der Hoch­schu­le wei­ter­zu­ent­wickeln. Geplant ist, ein KI-Labor für die Leh­re, im spe­zi­el­len für die Stu­den­ten des Master­stu­di­en­gangs „Mar­ke­ting Manage­ment“, ein­zu­rich­ten. Im Rah­men die­ser Lehr­tä­tig­keit wird jedoch kei­ne KI selbst pro­gram­miert, son­dern es wer­den auf Basis vor­han­de­ner Pro­gram­me die gewon­ne­nen Daten (Big Data) ziel­ge­rich­tet ausgewertet.

„Anschaf­fun­gen wie der neue Fahr­si­mu­la­tor ver­bes­sern die Infra­struk­tur und tech­ni­sche Aus­stat­tung in unse­ren For­schungs­in­sti­tu­ten und Labo­ren wei­ter und tra­gen dazu bei, dass sich unse­re Hoch­schu­le auch über­re­gio­nal bei Zukunfts­the­men wie auto­no­mes Fah­ren, KI und Mensch-Maschi­ne-Schnitt­stel­le einen Namen macht,“ freut sich Prof. Dr. Dr. h.c. Jür­gen Leh­mann, Prä­si­dent der Hoch­schu­le Hof.