Ober­frän­ki­sche Johan­ni­ter geben Tipps für Allergiker

symbolbild-schnupfen

Erkäl­tung oder Heuschnupfen?

Stän­di­ges Nie­sen, trä­nen­de Augen, lau­fen­de Nase: Die klas­si­schen Erkäl­tungs­sym­pto­me kön­nen auch auf Heu­schnup­fen hin­wei­sen – denn der Pol­len­flug hat bereits begon­nen. Tau­sen­de von Men­schen sind in Deutsch­land von die­ser all­er­gi­schen Erkran­kung betroffen.

Erkäl­tung oder Heu­schnup­fen – was sind die Unterschiede?

Die Sym­pto­me der Pol­len­all­er­gie ähneln den Beschwer­den bei einer Erkäl­tung: Nasen­lau­fen, Nies­an­fäl­le, gerö­te­te oder bren­nen­de Augen sowie Jucken im gesam­ten Nasen-Rachen-Bereich. Dazu kom­men häu­fig all­ge­mei­ne Sym­pto­me wie Müdig­keit, Abge­schla­gen­heit oder Kopf­schmer­zen. Doch es gibt auch Unter­schie­de: Typisch für den Heu­schnup­fen im Gegen­satz zu einem Infekt ist zum Bei­spiel das plötz­li­che Auf­tre­ten der Sym­pto­me bei Kon­takt mit Pol­len, also häu­fig außer­halb der Woh­nung. Ist das Nasen­se­kret bei Heu­schnup­fen wäss­rig und klar, kann es beim Erkäl­tungs­schnup­fen gelb­lich ver­färbt sein. Typisch für Pol­len­all­er­gi­ker ist auch, dass der Heu­schnup­fen bei Regen nach­lässt, weil die Luft von den Blü­ten­pol­len rein­ge­wa­schen wird. Denn All­er­gien wie der Heu­schnup­fen wer­den aus­ge­löst, indem Pol­len von Grä­sern und Bäu­men über die Atmung auf­ge­nom­men wer­den. Kom­men die Schleim­häu­te in Mund, Nase oder Augen damit in Berüh­rung, gibt der Kör­per soge­nann­te Hist­ami­ne ab, die die genann­ten Sym­pto­me hervorrufen.

Heu­schnup­fen erken­nen und lindern

Bei Ver­dacht auf eine Pol­len­all­er­gie soll­te der Haus­arzt zu Rate gezo­gen wer­den. Wich­tig ist zunächst, durch einen Test klä­ren zu las­sen, ob eine All­er­gie vor­liegt und gegen wel­che Pol­len. Dar­auf basie­rend emp­fiehlt der Arzt eine geeig­ne­te Behand­lung, etwa die Ein­nah­me von Anti­hist­ami­ni­ka per Tablet­ten, Spray oder Trop­fen. Wer stark unter Pol­len­all­er­gie lei­det und die Sym­pto­me auf lan­ge Sicht bekämp­fen will, kann über eine Lang­zeit­be­hand­lung nach­den­ken: Die soge­nann­te Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung pro­gram­miert das Immun­sy­stem dau­er­haft um und macht es weni­ger emp­find­lich. Die prä­ven­ti­ve The­ra­pie ver­langt einen lan­gen Atem und kon­ti­nu­ier­li­che Kon­trol­le: Bei einer Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung wer­den die all­er­gie­aus­lö­sen­den Stof­fe über einen län­ge­ren Zeit­raum per Tablet­ten oder Sprit­zen verabreicht.

Wenn Heu­schnup­fen gefähr­lich wird

Bleibt eine Pol­len­all­er­gie unbe­han­delt, kann es zum all­er­gi­schen Asth­ma kom­men. Wäh­rend beim klas­si­schen Krank­heits­bild in erster Linie die obe­ren Atem­we­ge betrof­fen sind, ver­än­dern sich bei Asth­ma­ti­kern die tie­fen Atem­we­ge, die soge­nann­ten Bron­chio­len. Aku­te lebens­be­droh­li­che Ver­läu­fe sind bei Pol­len­all­er­gien glück­li­cher­wei­se sehr sel­ten. Aber bei allen All­er­gien gilt: Stel­len sich neben den typi­schen Beschwer­den bei­spiels­wei­se Kreis­lauf­pro­ble­me oder eine Quad­del­bil­dung am gan­zen Kör­per ein, soll­ten Betrof­fe­ne umge­hend den Ret­tungs­dienst über die Not­fall­num­mer 112 alarmieren.

Sym­pto­me lin­dern – Tipps für den Alltag

Heu­schnup­fen kann die Lebens­qua­li­tät stark beein­träch­ti­gen. Die Johan­ni­ter raten zu eben­so ein­fa­chen wie wirk­sa­men Maß­nah­men: Auf­ent­hal­te im Frei­en soll­ten an Tagen mit stär­ke­rem Pol­len­flug ver­mie­den wer­den. Um die eige­nen vier Wän­de mög­lichst pol­len­frei zu hal­ten, soll­te vor­wie­gend nach Ein­bruch der Dun­kel­heit oder vor Son­nen­auf­gang gelüf­tet wer­den. Außer­dem ist es rat­sam, abends zu duschen und dabei auch die Haa­re zu waschen. Regel­mä­ßig soll­ten Bett­wä­sche und Hand­tü­cher bei min­de­stens 40 Grad gewa­schen wer­den. Glat­ter Boden soll­te alle zwei Tage gewischt wer­den; der Tep­pich­bo­den ent­spre­chend häu­fig gesaugt. Emp­feh­lens­wert sind dabei spe­zi­el­le Pol­len­fil­ter, damit die Par­ti­kel nicht in die Luft gebla­sen wer­den. Beim Auto­fah­ren gilt: Fen­ster zu. Denn Nies­at­tacken am Steu­er kön­nen gefähr­lich wer­den. Damit die Pol­len nicht durch die Lüf­tungs­an­la­ge ins Auto gewir­belt wer­den, hel­fen Pol­len­fil­ter, die auch nach­träg­lich ein­ge­baut wer­den können.