Sonn­tags­ge­dan­kenn zum Palmsonntag

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

Jeru­sa­lem vor über 2000 Jah­ren: Men­schen waren auf der Stra­ße. Sie waren auf­ge­regt. Sie erwar­te­ten einen, und dem woll­ten sie einen gebüh­ren­den Emp­fang berei­ten, weil er so ganz anders war. Und als er kam, jubel­ten sie ihm zu: „Hosan­na, Hosan­na, dem Sohn Davids…“

So jubel­ten sie mit Zwei­gen in ihren Hän­den, weil er so ganz anders war. Sie leg­ten Klei­der auf den Weg, weil er so ganz anders war. Er war für sie so ganz anders, denn er brach­te ihnen Hoff­nung. Das Reich Got­tes, ein Reich des Frie­dens, moch­te er auf­bau­en. Sie jubel­ten ihm zu, weil er so ganz anders war als ihre Füh­rer und Machthaber.

Und spä­ter: Sie schrien wie­der, weil er so ganz anders war. Genau des­we­gen schrien sie auch anders: „Weg mit ihm, kreu­zi­ge ihn.“

Damals, vor über 2000 Jah­ren, fand die­ses Ereig­nis statt. Jesus zog in Jeru­sa­lem ein, dort­hin, wo er spä­ter gefol­tert, gequält und getö­tet wer­den wür­de: Weil er anders war.

Aber damit nicht genug. Er zog in Jeru­sa­lem ein, auch um den Tod zu besie­gen und allen zu zei­gen: Die Lie­be ist stär­ker als der Tod. Er zog auch ein, um von den Toten auf­zu­ste­hen. Denn Gott gab ihm neu­es Leben, weil er so ganz anders war.

Heu­te, 2000 Jah­re spä­ter: Men­schen sind begei­stert von ihm, dem, der damals in Jeru­sa­lem ein­zog und wür­den ihm einen gebüh­ren­den Emp­fang berei­ten, wenn er denn kom­men wür­de, weil er so ganz anders ist.

Aber genau­so schnell wen­den sich vie­le von ihm wie­der ab, weil er so ganz anders ist und weil es schwer ist, in sei­ne Fuß­stap­fen zu tre­ten. Sein Ein­satz für die Ent­rech­te­ten, sei­ne Ver­ge­bungs­be­reit­schaft für alle, die Schuld auf sich gela­den haben, sein Da-sein für alle, die an den Rand gedrängt sind: Das ist für vie­le heu­te ein­fach zu viel – genau­so wie damals.

Ihm nach­zu­fol­gen ist gar nicht so leicht. – Des­we­gen wen­den sich vie­le von ihm ab, obwohl sie ihm begei­stert zuju­beln wür­den, wenn er denn kom­men würde.

Nein, Nach­fol­ge Jesu ist schwer. Des­we­gen wer­den auch heu­te noch vie­le ein­fach fal­len gelas­sen, vor­schnell ver­ur­teilt, weil ich mei­ne Vor­ur­tei­le habe, mei­ne Schub­la­den, in die ich säu­ber­lich die eine oder den ande­ren ein­ord­nen kann. Ich las­se den ande­ren lie­ber fal­len, weil es ange­neh­mer ist, als zu ver­ge­ben, anzu­neh­men, mit­zu­ge­hen. – Aber ist das der Weg zum Leben?
Sei­ne Bot­schaft, sei­ne Taten, sein Anders-sein dür­fen uns nicht gleich­gül­tig sein.

„Die Lie­be ist die Ant­wort auf alle Pro­ble­me“ so sag­te Mut­ter The­re­sa ein­mal. Das hat Jesus umge­setzt, das hat auch Mut­ter The­re­sa umge­setzt. Denn die Lie­be ist stär­ker als alles, selbst stär­ker als der Tod.

Des­we­gen soll­ten wir ihm nicht nur begei­stert zuju­beln, son­dern anfan­gen, ihm nach­zu­fol­gen; auch wenn es nicht leicht ist oder viel­leicht Nach­tei­le in Kauf zu neh­men sind. Nach­fol­ge heißt für mich nicht, ihn zu kopie­ren, son­dern in mei­nem ganz per­sön­li­chen Umfeld zu zei­gen: „Die Lie­be ist die Ant­wort auf alle Pro­ble­me“. Das kann ich mit einem ganz, ganz klei­nen Schritt begin­nen, einem Schritt, den ich wirk­lich gehen kann. Dann wer­de ich, aber auch mein Umfeld, spü­ren: „Die Lie­be ist die Lösung für alle Pro­ble­me.“ Dann wür­de ich Leben und Hoff­nung brin­gen – wie er -, dann wür­de ich Lie­be brin­gen – wie er – und dann wäre ich auch ganz anders als so vie­le; näm­lich: wie ER.

Ja, es ist nicht leicht, die Lie­be zu leben, aber sie ist die Lösung für alle Pro­ble­me, sie ist der Weg zum Leben.

Ich wün­sche Ihnen eine geseg­ne­te und besinn­lich Karwoche.

Bit­te pas­sen Sie gut auf sich auf!

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen

1 Antwort

  1. Herrnhut sagt:

    Der Tag, der 10. Nisan, war der Tag, an dem die Kin­der Isra­els den hüb­schen Jähr­ling vom Markt hol­ten, um ihn nach Son­nen­un­ter­gang am 14. Nisan zu schlach­ten. Das war das Bild des HERRN, denn sein Blut soll­te auf dem höl­zer­nen Tür­sturz und Pfo­sten sein, so wie es der Engel des Todes tun wird nicht die Erst­ge­bo­re­nen des Hau­ses töten, als sie in Ägyp­ten waren.

    Jesus ritt zuerst am 10. Nisan (unse­rem Palm­sonn­tag) für die­se Woche auf einem Esel nach Jeru­sa­lem, um von den Hohe­prie­stern unter­sucht zu wer­den, um zu sehen, ob Er irgend­wel­che Feh­ler in Sei­ner Kennt­nis des GESET­ZES hat.

    Über­ra­schen­der­wei­se führ­te Josua (hebräi­scher Name Jesu) nach 40 Jah­ren Wild­nis die näch­ste Gene­ra­ti­on von Kin­dern Isra­els nach Jar­den (Tod), um das 41. Pes­sach in Gil­gal zu ver­brin­gen. Der Name Gil­gal bedeu­tet vie­les: Eins ist Rad. Ein ande­rer ist der Schädel.

    Die böse­sten Per­so­nen im Alten Testa­ment waren Abim­e­lech in Rich­ter und Ise­bel die Köni­gin. Als sie star­ben, wur­den ihre Schä­del abge­trennt oder gebro­chen, genau wie der Herr zu der Schlan­ge gesagt hat: Die Füße des Samens der Frau wer­den vom Samen der Schlan­ge zer­malmt und der Samen der Frau wird den Kopf des Samens ver­let­zen die Schlange.

    Das Wort Schä­del wird gimel leme­ch gimel leme­ch tav (oder gil­gal + cross) oder das Kreuz an der Stel­le des Schä­dels geschrieben.