Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen äußern sich zu 2,07€-Ticket-Panne in Erlan­gen und Nürnberg

Exe­ku­tiv­or­ga­ne der Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen zur 2,07€-Ticket-Panne: AStA für die TH Nürn­berg und Sprecher*innenrat für die FAU Erlan­gen-Nürn­berg gemein­sam mit dem AK Seme­ster­ticket der Hoch­schu­len Erlan­gens und Nürnbergs

Am Mon­tag, 4. April, Nach­mit­tag bis Abend erfolg­te eine fol­gen­schwe­re Pan­ne an den Fahr­kar­ten­au­to­ma­ten. Für ledig­lich 2,07€ statt 207€ konn­ten Stu­die­ren­de das Zusatz­ticket zum Seme­ster­ticket erwer­ben, mit wel­chem sie 24/7 für sechs Mona­te fah­ren dür­fen. Im Online­shop blieb es beim alten Preis.

„Ich habe die Nach­richt von mei­ner Mit­be­woh­ne­rin erfah­ren und hielt es für zuerst für einen April­scherz, doch es ent­pupp­te sich sehr schnell als Wahr­heit, als eine Kom­mi­li­to­nin das Ticket wirk­lich gekauft hat­te“, so Ulma Her­rera, Mit­glied des AK Seme­ster­ticket und Stu­den­tin an der FAU.

Lan­ge Schlan­gen vor den DB-Automaten

Die Stu­die­ren­den stan­den in Erlan­gen und Nürn­berg sowie ver­mut­lich in ande­ren nah­ge­le­ge­nen Orten schlan­gen­wei­se vor den DB-Auto­ma­ten und kauf­ten teil­wei­se gleich für Mitbewohner*innen, Kommiliton*innen oder Freund*innen das gün­sti­ge Ticket mit.

„Die mei­sten wer­den unschul­dig gedacht haben, dass sie einen Kauf­ver­trag abschlie­ßen und das Ticket sei­ne Gül­tig­keit behält. Andern­falls dach­ten sich ver­mut­lich vie­le, dass für 2,07€ nichts ver­lo­ren sei, aber even­tu­ell sechs Mona­te gün­stig ÖPNV fah­ren gewon­nen sei“, so Samu­el Tre­zi­ak, koop­tier­tes Mit­glied des ASTA der TH Nürnberg.

Mög­lichst kulan­te Rückabwicklung

„Wir vom Arbeits­kreis Seme­ster­ticket Erlan­gen-Nürn­berg der Hoch­schu­len FAU, TH Nürn­berg, Evan­ge­li­sche Hoch­schu­le Nürn­berg und Hoch­schu­le für Musik Nürn­berg tre­ten nun in Gesprä­che mit dem VGN, um eine mög­lichst kulan­te Rück­ab­wick­lung des Tickets vor­zu­neh­men. Es besteht kei­ne Schuld auf der Sei­te der Stu­die­ren­den. Also dür­fen sie nicht die Leid­tra­gen­den sein. Die Rück­ab­wick­lung muss mög­lichst online und unbü­ro­kra­tisch mög­lich sein“, so Dani­el Firm­bach, Mit­glied des STu­PA der TH Nürnberg.

AK Seme­ster­ticket schlägt Kulanz­frist und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kam­pa­gne vor

Der AK Sem­ster­ticket schlägt vor, dass es eine Kulanz­frist von 3 Wochen für das 2,07€-Ticket gibt und es eine brei­te gemein­sa­me Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kam­pa­gne mit Hoch­schu­len, Stu­die­ren­den­werk und Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen gibt. Das ermög­licht auch, dass gleich­zei­tig eine Umset­zung des 9€-Tickets für Stu­die­ren­de statt­fin­det, wofür auch noch Regu­la­ri­en aus­ge­ar­bei­tet wer­den müs­sen. Hier schla­gen wir vor, dass das Basis­ticket als 3€-Ticket aner­kannt wird und das Zusatz­ticket als 6€-Ticket aner­kannt wird. Dabei soll es mög­lichst zu einer direk­ten Rück­erstat­tung bzw. zu der Mög­lich­keit der Anrech­nung auf das Zusatz­ticket geben, wel­ches dann für sechs Mona­te für 93€ erwerb­bar wäre.

For­de­rung: 182,50€-Semesterticket ab dem Win­ter­se­me­ster 2022/23

„Der Ansturm auf das gün­sti­ge Zusatz­ticket gestern (Mon­tag, 4. April, Anm. d. Red.) zeig­te auch, dass Stu­die­ren­de bereit sind bei gün­sti­ge­ren Tickets den ÖPNV zu neh­men und dafür sogar meh­re­re Stun­den zu inve­stie­ren. Stu­die­ren­de sind eine preis­sen­si­ble Grup­pe, für die auch nach der 365€-Ticket Stu­die ein gün­sti­ges Seme­ster­ticket eine Len­kungs­wir­kung zu nach­hal­ti­ger Mobi­li­tät hat. Des­halb for­dern wir – nicht erst jetzt – ab dem Win­ter­se­me­ster 2022/23 ein 182,50€-Semesterticket“, so Chri­sti­an Pep­pel, Vor­sit­zen­der des stu­den­ti­schen Kon­vents an der FAU.