Erste Wie­de­hop­fe in Bay­ern gesichtet

Wiedehopf. Foto: Harald Landsrath/Pixabay
Wiedehopf

Aktu­el­le Beob­ach­tun­gen dem LBV mel­den – Vogel des Jah­res 2022 kann der­zeit auch in baye­ri­schen Gär­ten auftauchen

Mit dem begin­nen­den Früh­ling kehrt auch der Vogel des Jah­res 2022 aus sei­nem Win­ter­quar­tier in Afri­ka nach Mit­tel­eu­ro­pa zurück. Die ersten Mel­dun­gen von Wie­de­hop­fen sind bereits beim baye­ri­schen Natur­schutz­ver­band LBV ein­ge­gan­gen. In Bay­ern ist der etwa specht­gro­ße oran­ge­schwar­ze Vogel mit der mar­kan­ten Feder­hau­be und dem lan­gen Schna­bel sehr sel­ten und vom Aus­ster­ben bedroht. Trotz­dem las­sen sich durch­zie­hen­de Wie­de­hop­fe im April und Mai auch im Frei­staat immer wie­der beob­ach­ten. „Auf ihrem Zug durch Bay­ern in ihre Brut­ge­bie­te ist alles mög­lich. Der Wie­de­hopf kann der­zeit auch völ­lig uner­war­tet eine kur­ze Pau­se in unse­ren Haus­gär­ten ein­le­gen“, sagt LBV-Bio­lo­ge Tor­ben Lan­ger. Wer in den kom­men­den Wochen einen der mar­kan­ten Vögel sieht, kann sei­ne Beob­ach­tun­gen mel­den unter www​.lbv​.de/​w​i​e​d​e​h​o​p​f​-​m​e​l​den.

Bei den Mel­dun­gen inter­es­sie­ren die Vogelschützer*innen vor allem die fünf wich­ti­gen „W„s: Wer hat wie vie­le Wie­de­hop­fe wann und wo beob­ach­tet und was haben die Vögel gemacht? „Für uns ist es wich­tig zu wis­sen, ob der Wie­de­hopf ruft und even­tu­ell län­ger als einen Tag am sel­ben Ort ver­weilt. Denn nur wenn sich ein Wie­de­hopf in einem Lebens­raum wohl­fühlt, ertönt sein unver­kenn­bar dump­fer ‚hup-hup-hup‘-Ruf, um ein Weib­chen anzu­locken“, erklärt Tor­ben Langer.

Im letz­ten Jahr wur­den dem LBV etwa 600 Wie­de­hopf-Sich­tun­gen gemel­det, 2020 waren es sogar fast 1.000. „Auf ähn­li­che Zah­len hof­fen wir natür­lich auch in die­sem Jahr, in dem der Wie­de­hopf als Vogel des Jah­res ja sogar einen gewis­sen Pro­mi­nen­ten­sta­tus genießt“, sagt der LBV-Bio­lo­ge. Ein Groß­teil der beob­ach­te­ten Vögel wird bei uns aller­dings nur eine kur­ze Rast ein­le­gen und dann wei­ter in die Brut­ge­bie­te zum Bei­spiel in Sach­sen-Anhalt und Bran­den­burg zie­hen. In Bay­ern gibt es aktu­ell nur ver­ein­zel­te Bru­ten und kei­ne sta­bi­le Popu­la­ti­on. Doch es gibt Hoff­nung: „Wenn ein Wie­de­hopf­paar erst ein­mal bei uns gebrü­tet hat, ste­hen die Chan­cen gut, dass sie auch im Fol­ge­jahr wie­der­kom­men“, so Tor­ben Langer.

LBV-Kreis­grup­pen set­zen sich ein

In den letz­ten Jah­ren häu­fen sich die Beob­ach­tun­gen durch­zie­hen­der Wie­de­hop­fe. Um die Brut­chan­cen zu erhö­hen und eini­ge der Vögel zum Blei­ben zu über­re­den, haben LBV-Kreis­grup­pen mitt­ler­wei­le meh­re­re hun­dert Nist­kä­sten gebaut und auf­ge­hängt. Schwer­punk­te sind Mit­tel- und Main­fran­ken. Für das dau­er­haf­te Über­le­ben des Vogels des Jah­res wird es dar­auf ankom­men, dass das Zusam­men­spiel von Lebens­raum und Nah­rung, ver­bun­den mit einem guten Höh­len­an­ge­bot an stö­rungs­frei­en Brut­plät­zen gelingt. „Ein idea­ler Lebens­raum für den Wie­de­hopf ist zum Bei­spiel eine gift­freie, exten­siv bewirt­schaf­te­te Streu­obst­wie­se mit vie­len, gro­ßen Insek­ten und einem guten Höh­len­an­ge­bot, ger­ne auch in Form von Nist­kä­sten“, sagt Tor­ben Langer.

LBV-Natur­te­le­fon: Kom­pe­ten­te Bera­tung zu Naturschutzthemen

Zu Fra­gen rund um Vögel und Vogel­füt­te­rung und allen wei­te­ren The­men, die Wild­tie­re wie Igel, Fle­der­mäu­se, Insek­ten oder Eich­hörn­chen und Gar­ten betref­fen, bie­tet der baye­ri­sche Natur­schutz­ver­band ab sofort kosten­lo­se Bera­tung am LBV-Natur­te­le­fon an. Sie errei­chen das LBV-Natur­te­le­fon Mon­tag bis Frei­tag von 9 bis 16 Uhr unter 09174/4775–5000.