9‑Eu­ro-Ticket im VGN: Prü­fun­gen und Abstim­mun­gen laufen

Eck­punk­te des geplan­ten Tickets ste­hen noch aus

Seit dem völ­lig uner­war­te­ten Beschluss der Bun­des­re­gie­rung zum soge­nann­ten „9 Euro“-Ticket am Don­ners­tag, 24. März 2022, prüft der Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) mit sei­nen Ver­kehrs­un­ter­neh­men die Mög­lich­kei­ten für eine mög­lichst rasche Umset­zung der Plä­ne. Seit Frei­tag ist der VGN bereits in enger Abstim­mung mit dem Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Woh­nen, Bau und Ver­kehr und den ande­ren baye­ri­schen Ver­kehrs­ver­bün­den. Eine kurz­fri­sti­ge Son­der­sit­zung der Ver­kehrs­mi­ni­ster­kon­fe­renz, die eben­falls am Frei­tag statt­fand, brach­te noch nicht die erhoff­te Klar­heit. Es sind nun aber die wich­tig­sten offe­nen Fra­gen auf dem Tisch. Beschlos­sen hat­te die Kon­fe­renz zudem die Ein­rich­tung einer Arbeits­grup­pe von Bund und Län­dern, an der auch die Spit­zen­ver­bän­de der Bran­che teil­neh­men. Dazu gehört der Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV), der rund 600 Ver­kehrs­un­ter­neh­men und Ver­bün­de ver­tritt. Ange­strebt wird eine bun­des­weit ein­heit­li­che Lösung.

„Wir wer­den die­se Chan­ce zur Gewin­nung neu­er Fahr­gä­ste und zur Rück­ge­win­nung der wäh­rend der Pan­de­mie abge­wan­der­ten Kun­din­nen und Kun­den auf jeden Fall nut­zen“, erklärt VGN-Geschäfts­füh­re­rin Anja Steidl. „Mit­te der Woche erhof­fen wir von der Arbeits­grup­pe kon­kre­te Eck­punk­te für die Aus­ge­stal­tung des Tickets und die ver­trieb­li­chen Vor­ga­ben. Damit kön­nen wir dann gemein­sam mit den ande­ren Akteu­ren in Bay­ern die näch­sten Schrit­te schnell und gezielt ange­hen“, so Steidl weiter.

Drän­gen­de Fragen

In der Dis­kus­si­on ist eine Ein­füh­rung des Tickets zum 1. Mai oder 1. Juni des Jah­res. Noch völ­lig offen ist, ob die­ses Ticket als bun­des­wei­te Lösung, für das jewei­li­ge Bun­des­land oder von den ein­zel­nen Ver­kehrs­ver­bün­den ange­bo­ten wer­den soll. Auch die Fra­gen der enge­ren räum­li­chen Gül­tig­keit und der Ver­triebs­we­ge, sprich der Kauf­mög­lich­kei­ten für die Fahr­gä­ste, sind noch zu behan­deln. Am Frei­tag stand auch der Vor­schlag meh­re­rer Lan­des­mi­ni­ster im Raum, im Hin­blick auf die ein­fa­che Abwick­lung einen befri­ste­ten Null­ta­rif anzubieten.

„Die mög­lichst schnel­le Klä­rung die­ser Fra­gen ist uns sehr wich­tig. Unser Ziel ist es, eine Lösung zu ent­wickeln, die wir recht­zei­tig ver­trieb­lich umset­zen kön­nen und die unse­ren Fahr­gä­sten dann unbü­ro­kra­tisch zur Ver­fü­gung steht“, bekräf­tigt Steidl. Denn seit Bekannt­wer­den der Plä­ne der Bun­des­re­gie­rung gehen zahl­rei­che Anfra­gen von Fahr­gä­sten und Inter­es­sier­ten ein. Der Ver­kehrs­ver­bund bit­tet sei­ne Stamm­kun­den, ihre Abos nicht vor­ei­lig zu kün­di­gen. Denn die Poli­tik hat bereits erklärt, dass auch Lösun­gen für Stamm­kun­den gefun­den wer­den sollen.

Sicher­heit benö­ti­gen beson­ders die rund 130 Ver­kehrs­un­ter­neh­men im VGN. Mit dem Ange­bot eines 9‑Eu­ro-Tickets wer­den für sie die regu­lä­ren Fahr­geld­ein­nah­men für ein Vier­tel­jahr weit­ge­hend weg­bre­chen, auch wenn der Bund die Finan­zie­rung des Tickets bereits zuge­sagt hat. Damit die Unter­neh­men ihre täg­li­chen Lei­stun­gen wei­ter erbrin­gen kön­nen, darf für sie der Fluss von Gel­dern nicht abreißen.

Des­halb muss die Finan­zie­rung zwin­gend schnell und durch­gän­gig sicher­ge­stellt werden.