Rat­haus­Re­port der Stadt Erlan­gen vom 31. März 2022

Him­beer­pa­last wird über­gangs­wei­se Unter­kunft für Geflüchtete

Frei­staat und FAU geben grü­nes Licht für Stadt Erlangen

Ein offe­nes Haus für Men­schen in Not: Der öst­li­che Trakt des Him­beer­pa­lasts in Erlan­gen wird für geflüch­te­te Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner eine Hei­mat auf Zeit. Mög­lich wird dies durch die enge und unbü­ro­kra­ti­sche Zusam­men­ar­beit zwi­schen der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg (FAU), der Stadt Erlan­gen, dem Staat­li­chen Bau­amt Erlan­gen-Nürn­berg sowie der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung. Geplant ist eine Unter­brin­gung von bis zu 400 Men­schen. Bevor die Flücht­lin­ge ein­zie­hen kön­nen, sind noch eini­ge Vor­be­rei­tun­gen nötig, um hier eine Not­un­ter­kunft zu schaf­fen. Die Pla­nun­gen für den Umbau in ein Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de gera­ten dadurch nicht in Verzug.

Mit Hoch­druck wer­den aktu­ell Unter­künf­te für geflo­he­ne Men­schen aus der Ukrai­ne gesucht. Dabei geht es zum einen um die kurz­fri­sti­ge Unter­brin­gung von Men­schen in Not­un­ter­künf­ten, zum ande­ren um die län­ger­fri­sti­ge Unter­brin­gung von den­je­ni­gen, die in Erlan­gen bleiben.

Der Frei­staat Bay­ern stellt im Rah­men der Kata­stro­phen­hil­fe nun den der­zeit leer­ste­hen­den Him­beer­pa­last vor­über­ge­hend als Not­un­ter­kunft zur Ver­fü­gung, bevor er in ein Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de umge­baut wird. Der öst­li­che Trakt ent­lang der Wer­ner-von-Sie­mens-Stra­ße soll dabei eine Alter­na­ti­ve zur Unter­brin­gung von Men­schen in Turn­hal­len bie­ten. Aktu­ell drei Hal­len hat die Stadt Erlan­gen bis­lang belegt.

Alle Betei­lig­ten arbei­ten Hand in Hand, um den Him­beer­pa­last mög­lichst bald bezugs­fer­tig zu machen. Jedoch ist auch die pro­vi­so­ri­sche Ein­rich­tung anspruchs­voll. Die not­wen­di­gen Sani­tär­an­la­gen müs­sen geschaf­fen wer­den. Als Lösung sol­len hier Sani­tär­con­tai­ner im Innen­hof auf­ge­stellt wer­den. Die Stadt steht bereits mit Anbie­tern in Kon­takt, der Markt ist jedoch eng. Eben­so müs­sen Bet­ten beschafft sowie Ver­sor­gung und Betrieb orga­ni­siert und geplant wer­den. Ein wei­te­rer Fokus liegt auf der Gebäu­de­infra­struk­tur: Nach der Über­ga­be des Him­beer­pa­lasts an die FAU Ende 2020 wur­de die­ser soweit wie mög­lich außer Betrieb genom­men bzw. für einen Leer­stands­be­trieb bis zum Bau­be­ginn her­ge­rich­tet. Die Infra­struk­tur muss nun wie­der instand­ge­setzt wer­den. Der Bezug wird im Som­mer angestrebt.

Der Him­beer­pa­last stellt eine Inte­rims­lö­sung dar, der Geflüch­te­ten eine pro­vi­so­ri­sche Unter­brin­gung bie­tet. Da es sich nur um eine vor­über­ge­hen­de Unter­brin­gung han­deln kann, sind auch pri­va­te Ver­mie­te­rin­nen und Ver­mie­ter sowie Hotel­be­trei­ber wei­ter­hin auf­ge­ru­fen, sich für kurz­fri­sti­ge Mög­lich­kei­ten zur Unter­brin­gung bei der Stadt Erlan­gen über ein Web-For­mu­lar im Inter­net unter www​.erlan​gen​.de/​u​k​r​a​ine zu melden.

Gleich­wohl lau­fen die Pla­nun­gen der FAU für den Umbau in ein Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de ohne Ein­schrän­kun­gen und Zeit­ver­zug wei­ter. Um einen rei­bungs­lo­sen Über­gang zu gewähr­lei­sten, haben die betei­lig­ten Part­ner des­halb ver­ein­bart, dass die Nut­zung des Him­beer­pa­lasts als Behelfs­un­ter­kunft im Dezem­ber 2023 endet.

Stim­men zur Nut­zung des Him­beer­pa­lasts als Behelfsunterkunft:

Wis­sen­schafts­mi­ni­ster Mar­kus Blu­me: „Bay­ern und die FAU set­zen ein Zei­chen der Soli­da­ri­tät und hel­fen ganz kon­kret. Ich hof­fe, dass der Him­beer­pa­last zu einem Zufluchts­ort, einer vor­über­ge­hen­den Hei­mat für Geflüch­te­te wer­den kann. Uni­ver­si­tä­ten sind völ­ker­ver­bin­den­de Brücken und Orte der Begeg­nung – das gilt gera­de in die­sen Zei­ten für Men­schen, die unse­re Hil­fe brauchen.“

Bay­erns Innen- und Inte­gra­ti­ons­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann lobt das krea­ti­ve und gro­ße Enga­ge­ment der Stadt Erlan­gen und aller ande­ren Betei­lig­ten von der FAU über das Bau­amt bis hin zu den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in Bau- und Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­ri­um: „Es ist, wie es in sol­chen Kri­sen­si­tua­tio­nen sein soll: Alle hel­fen zusam­men und fin­den über Par­tei­gren­zen und Büro­kra­tie­hür­den hin­weg gemein­sam Lösun­gen für die wür­di­ge Unter­brin­gung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge. Ich freue mich auch, dass der Him­beer­pa­last vor sei­ner Bestim­mung als Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de so noch eine über­aus sinn­vol­le Zwi­schen­ver­wen­dung fin­det. Die not­wen­di­gen Kosten der Inte­rims­nut­zung samt der Sani­tär­in­stal­la­ti­on wird das Innen­mi­ni­ste­ri­um der Stadt Erlan­gen erstatten.“

Chri­sti­an Bern­rei­ter, baye­ri­scher Mini­ster für Woh­nen, Bau und Ver­kehr, unter­stützt das Inte­rim: „Gemein­sam kön­nen wir die aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen mei­stern. Die­ses Pro­jekt soll ein erster geschütz­ter Ort für Men­schen sein, die ihre Sicher­heit ver­lo­ren haben. Das Bau­pro­jekt trei­ben wir wei­ter­hin mit vol­ler Kraft vor­an und nut­zen das Gebäu­de der­weil im besten Sinne.“

Prof. Joa­chim Horn­eg­ger, Prä­si­dent der FAU, erklärt: „Die FAU ist ein offe­ner Ort der Begeg­nung und des Aus­tauschs. Mit der Zwi­schen­nut­zung des Him­beer­pa­lasts als Behelfs­un­ter­kunft für Geflüch­te­te set­zen alle betei­lig­ten Part­ner ein Zei­chen der Mensch­lich­keit ange­sichts der unfass­ba­ren Ereig­nis­se bei uns in Europa.“

Flo­ri­an Janik, Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Erlan­gen, sagt: „Wir sind der FAU und dem Frei­staat sehr dank­bar für die­se Mög­lich­keit. In den kom­men­den Wochen und Mona­ten rech­nen wir mit einem gro­ßen Zustrom von Flüch­ten­den. Noch gelingt es uns, die Men­schen aus Hal­len rasch in bes­se­re Unter­künf­te zu brin­gen. Doch schon jetzt zeigt sich, dass das nicht immer leicht mög­lich ist. Auch die Unter­brin­gung im Him­beer­pa­last ist ein Pro­vi­so­ri­um. Aber sie ist alle­mal bes­ser, als 200 Men­schen in einer gro­ßen Hal­le zu haben.“

Bür­ger­ver­samm­lung für Sieglitzhof

Bür­ger­ver­samm­lung im nord­öst­lich­sten Stadt­teil: Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von Sieg­litz­hof sind am Mitt­woch, 6. April, ein­ge­la­den, sich mit ihren Anlie­gen direkt an die Stadt­ver­wal­tung zu wen­den. Um 20:00 Uhr beginnt die Bür­ger­ver­samm­lung in der Städ­ti­schen Wirt­schafts­schu­le im Röthel­heim­park (Artil­le­rie­stra­ße 25). Die Sit­zungs­lei­tung hat Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik.

Fra­gen und The­men kön­nen schrift­lich vor­ab an die Ver­wal­tung gerich­tet wer­den. Kon­takt: Stadt Erlan­gen, Bür­ger­mei­ster- und Pres­se­amt, 91051 Erlan­gen, oder per E‑Mail: buergerversammlung@​stadt.​erlangen.​de.

Im Ver­an­stal­tungs­raum gilt grund­sätz­lich die Pflicht zum Tra­gen einer FFP2-Mas­ke, auch am eige­nen Sitz­platz. Die Anzahl der Besu­che­rin­nen und Besu­cher ist auf­grund der ein­zu­hal­ten­den Abstands­flä­chen im Ver­an­stal­tungs­raum begrenzt.
Mehr Infor­ma­tio­nen gibt es online unter www​.erlan​gen​.de/​b​u​e​r​g​e​r​v​e​r​s​a​m​m​l​ung.

Geb­bert­stra­ße: Geh- und Rad­we­ge wer­den neu aufgeteilt

Ab Mon­tag, 4. April, wird der Rad­weg in der Geb­bert­stra­ße, zwi­schen Am Röthel­heim und Glei­wit­zer Stra­ße, ver­bes­sert. Das teil­te das Refe­rat für Pla­nen und Bau­en der Stadt­ver­wal­tung mit. In die­sem Bereich sind in grö­ße­ren Abschnit­ten die Geh- und Rad­we­ge, Rin­nen und Bord­stei­ne sanie­rungs­be­dürf­tig. Bis vor­aus­sicht­lich Mitt­woch, 1. Juni, dau­ern die Bau­ar­bei­ten dafür, die in ver­schie­de­nen Teil­ab­schnit­ten durch­ge­führt werden.

Durch die Sanie­rung der schad­haf­ten Ober­flä­che und die Neu­auf­tei­lung des Geh- und Rad­we­ges wird die Ver­kehrs­si­cher­heit sowohl für den Fuß- als auch für den Rad­ver­kehr wesent­lich ver­bes­sert. Gleich­zei­tig wird der Rad­weg­be­reich neu auf­ge­teilt und durch die Her­stel­lung eines ein­heit­li­chen roten Rad­weg­be­la­ges mit Schutz­strei­fen zur Fahr­bahn ver­kehrs­si­cher aus­ge­baut. An den Ein­mün­dun­gen wer­den jeweils senk­rech­te Ram­pen beid­sei­tig der ein­mün­den­den Stra­ßen gebaut, um den flie­ßen­den Rad­ver­kehr sowie das siche­re Auf- und Abfah­ren auf den Rad­weg zu gewährleisten.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es im Inter­net unter www​.erlan​gen​.de/​v​e​r​k​ehr.