Stadt und Land­kreis Kulm­bach begrü­ßen Geflüch­te­te aus der Ukraine

Rund 300 Geflüchtete aus der Ukraine kamen am Samstag zur Begrüßung der Stadt Kulmbach in die Dr.-Stammberger-Halle
Rund 300 Geflüchtete aus der Ukraine kamen am Samstag zur Begrüßung der Stadt Kulmbach in die Dr.-Stammberger-Halle

Gro­ßer Andrang in der Dr.-Stammberger-Halle

Eine Viel­zahl an Men­schen ist am ver­gan­ge­nen Sams­tag der Ein­la­dung von Ober­bür­ger­mei­ster Ingo Leh­mann gefolgt und besuch­te die Will­kom­mens­ver­an­stal­tung für in Kulm­bach unter­ge­brach­te Geflüch­te­te aus der Ukraine.

Rund 300 ukrai­ni­sche Frau­en, Män­ner und Kin­der kamen in die Kulm­ba­cher Stadt­hal­le und nutz­ten die Ver­an­stal­tung, um sich über die drän­gen­den Anlie­gen und Her­aus­for­de­run­gen zu infor­mie­ren, aber auch um mit­ein­an­der ins Gespräch zu kommen.

In sei­ner Begrü­ßung beton­te der Ober­bür­ger­mei­ster, dass es ihm ein Her­zens­an­lie­gen sei, die Men­schen in Kulm­bach mit offe­nen Armen zu emp­fan­gen und Ihnen die Ankunft hier so ange­nehm wie mög­lich zu gestal­ten. „Wie schwer Ihre Situa­ti­on ist, ist für uns alle unvor­stell­bar. Ich bin ganz ehr­lich, auch mir fällt es nicht leicht, heu­te die rich­ti­gen Wor­te zu fin­den, denn die­se Aus­nah­me­si­tua­ti­on stellt uns alle vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Den­noch war für Stadt und Land­kreis Kulm­bach sofort klar, dass wir alle Mög­lich­kei­ten der Hil­fe aus­schöp­fen wer­den“, so Lehmann.

Er dank­te allen Initia­ti­ven und Pri­vat­per­so­nen, die selbst­los ihre Hil­fe anbie­ten, die Wohn­raum zur Ver­fü­gung stel­len und die Sach­gü­ter spen­den. „Es ist Ihre Unter­stüt­zung, auf die wir alle in die­ser Situa­ti­on drin­gend ange­wie­sen sind. Ich bin mehr als dank­bar, dass die Soli­da­ri­tät und Hilfs­be­reit­schaft in Kulm­bach so beein­druckend groß ist“, beteu­er­te der Oberbürgermeister.

Auch Land­rat Klaus Peter Söll­ner begrüß­te alle Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner in der Dr.-Stammberger-Halle und ging unter ande­rem auf die Chan­cen des Kulm­ba­cher Land­krei­ses für die Geflüch­te­ten ein: „Unse­re Arbeits­lo­sen­quo­te liegt kon­se­quent bei nahe­zu Null, die Chan­cen ste­hen also sehr gut, dass Sie hier schnell Arbeit fin­den wer­den. Und auch in Sachen Lebens­qua­li­tät kann ich Ihnen ver­si­chern, dass unser Land­kreis viel zu bie­ten hat. Ich möch­te fast behaup­ten, dass die Auf­ent­halts­qua­li­tät bei uns deut­lich bes­ser ist als in manch einer Groß­stadt.“ Im Rah­men der Ver­an­stal­tung bestand auch die Mög­lich­keit, sich gegen Covid-19 imp­fen zu las­sen. Über 20 Per­so­nen nah­men die­ses Ange­bot des Land­rats­am­tes wahr, das sich mit einer mobi­len Impf­sta­ti­on in den Kon­fe­renz­räu­men der Dr.-Stammberger-Halle posi­tio­niert hatte.

Für alle Fra­gen rund um die Regi­strie­rung und Anmel­dung stan­den Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes ger­ne zur Ver­fü­gung. Auch die Inte­gra­ti­ons­lot­sin des Land­rats­am­tes, Sou­zan Nichol­son, war mit wei­te­ren Inte­gra­ti­ons­lot­sen vor Ort und ver­mit­tel­te Ansprech­part­ner und Kon­tak­te, um den Geflüch­te­ten weiterzuhelfen.

Orga­ni­siert wur­de die Ver­an­stal­tung von Stadt­rat Mat­thi­as Hahn und Jonas Gleich von der Stadt Kulm­bach. Zusam­men mit einem gro­ßen Team an Ehren­amt­li­chen und vie­len Dol­met­sche­rin­nen, allen vor­an Svitla­na Wöss, konn­te die Zusam­men­kunft inner­halb weni­ger Tage geplant und durch­ge­führt werden.

Neben Kaf­fee, Tee und Kuchen gab es jede Men­ge Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­al – von Sprach­kur­sen und Stadt­plä­nen über Ange­bo­te der ört­li­chen Ver­ei­ne bis hin zu allen recht­li­chen Belan­gen – die Geflüch­te­ten konn­ten sich über die unter­schied­lich­sten The­men infor­mie­ren. Zum Abschied erhielt jede Fami­lie am Aus­gang eine Will­kom­mens­ta­sche der Stadt Kulm­bach. In ihr befan­den sich Lebens­mit­tel, Hygie­ne­ar­ti­kel und Din­ge des täg­li­chen Bedarfs.

Die Freu­de bei den Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­nern war groß, den Hel­fe­rin­nen und Hel­fern wur­de jede Men­ge Dank­bar­keit ent­ge­gen­ge­bracht. „Es ist schön in Kulm­bach, alle Men­schen sind sehr nett und fra­gen, wie sie uns hel­fen kön­nen. Nach die­ser hek­ti­schen Flucht tut es gut, wenn man weiß, dass man hier gut auf­ge­ho­ben ist“, sag­te eine 21-jäh­ri­ge jun­ge Frau, die mit Ihrer Groß­mutter und ihrem jün­ge­ren Bru­der aus der Nähe Kiews nach Deutsch­land kam. „Wir wis­sen noch nicht, wie es wei­ter­geht, aber das Gefühl der Sicher­heit ist erst­mal das Wich­tig­ste für uns.“